Kann das überhaupt Edelstahl sein, wenn sich nach 2 Wochen viele kleine Rostflecken bilden?


30.03.2022, 11:07

Ergänzung: Das Gerät wurde an sich gut bewertet und ist mit 240€ nicht der billigste Chinaschrott. Gibt so Geräte ab 80€.

3 Antworten

Edelstahl ist eine Bezeichnung, die es offiziell gar nicht gibt. Es gibt korrosionsbeständige Stähle und davon gibt es viele Dutzende von verschiedenen Qualitäten. Aber die Korrosionsbeständigkeit ist nicht gegenüber allen Medien gegeben. Die üblicherweise verwendeten Chrom-Nickel-Stähle vom Typ 18/8 und 18/10 sind insbesondere gegen Chlorid-Ionen (Salzwasser) nicht beständig, besonders nicht bei höheren Temperaturen (Lochfraßkorrosion). Auch können sich aus Fremdverunreinigungen Rostablagerungen bilden.
Wasser zu destillieren ist - nebenbei bemerkt - absolute Energieverschwendung. Kein Mensch macht das heute mehr in größerem Stil. Um 1 Liter Wasser zu destillieren benötigt man mindestens etwa 0,7 kWh Strom, bei einem Preis von 0,50 €/kWh sind das 0,35 €/Liter.
Für die meisten Anwendungen reicht vollentsalztes entionisiertes Wasser völlig aus, das über Ionenaustauscherharze erzeugt wird. Das kann man für 1,50 € für 5 Liter im Supermarkt kaufen. Für sehr hohe Qualitätsansprüche in der Technik und im Labor verwendet man das Umkehrosmose-Prinzip.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Stefannnnnnn 
Beitragsersteller
 30.03.2022, 14:08

Hallo ja danke, 35cent / Liter ist immer noch besser als ca. 1€ für stilles Mineralwasser in Glasflaschen. Ich weiß das ist ein großer Streit ob Leitungswasser gut genug ist oder nicht. Ich trinke destilliertes. Im Gegensatz zu chemisch destillierten Wasser ist dies meines Erachtens nach zumindest gut möglich zumal ja auch Regenwasser quasi destilliertes Wasser ist. Ich setze aber etwas Dolomotgesteinpulver und einen Hauch Salz anschließend (also nach dem Destilliervorgang) zu um dem Körper nicht durch Osmose Mineralstoffe zu entziehen. Mineralen nimmt der Körper ja primär aus Nahrungsmitteln auf, Wasser ist meines Erachtens für den Zweck nicht da Mineralien zu liefern.

Aber klar das geht alles offtopic - danke für deine fachliche Expertise zu den Rostflecken.
Osmosefilter sind mir derzeit in der Anschaffung zu teuer und die Gefahr der Verkeimung ist mir persönlich zu hoch bzw. müsste es dann halt eine 3000€ Anlage sein. Für meine 2 Liter am Tag mache ich das erst mal für 70 cent Strom am Tag, also ca. 20€ im Monat.

0
Jo3591  30.03.2022, 15:28
@Stefannnnnnn

Ich weiß zwar nicht, wo Du so teures stilles Mineralwasser für 1 €/Liter kaufst, aber das ist ja Deine Sache. Was ich auch nicht verstehe, wieso Du überhaupt Wasser destillierst, wenn Du anschließend wieder Dolomit- (nicht Dolomot-) Gesteinpulver undefinierter Zusammensetzung und Salz zusetzt. Deine Meinung zur Aufgabe des Trinkwassers zur Mineralienversorgung ist übrigens nicht korrekt.
Wir haben hier in Deutschland weltweit mit Abstand die strengste Trinkwassergesetzgebung, überall kann man unser Trinkwasser bedenkenlos trinken. Die Anforderungen an Trinkwasser sind im Übrigen strenger als an Mineralwasser oder gar Tafelwasser, von Heilquellen ganz zu schweigen. Es ist immerhin das Lebensmittel, von dem wir die größte Menge pro Tag zu uns nehmen.
Meine persönliche Meinung als promov. Dipl.-Chemiker zu diesem Gerät: Eine fabelhafte Marketing-Idee auf wissenschftlich nicht haltbaren Argumenten aufgebaut, um damit Geld zu verdienen, das der chinesische Hersteller ahnungslosen Bürgern damit aus der Tasche zieht.

1

Hallo Stefannnnnnn,

ja Edelstahl ist ein dehnbarer Begriff, viele Teile die aus Edelstahl angepriesen werden sind zwar "edel", aber nicht das, was man landläufig unter Edelstahl versteht, denn viele dieser Produkte sind meist rostfrei aber trotzdem magnetisch, gute Edelstahlprodukte sind das nicht!
Ich habe einige als Edelstahlprodukt angebotene Teile, vor allem im Garten zum Grillen, die an einer Magnetleiste hängen, das sagt schon alles über das Material aus!

Edelstahl ist nicht rostfrei, sondern wissenschaftlich gesehen rostträge. Dazu kommt, dass die Qualität V2A verbreitet ist. Viel träger wäre V4A, aber auch der Stahl rostet in idealer Umgebung.


Stefannnnnnn 
Beitragsersteller
 30.03.2022, 11:11

Ok danke und muss ich mir dann Gedanken machen, dass das destillierte Wasser Schwermetallbelastet wird dadurch? Mir scheint das Schrott zu sein. Habe Kochtöpfe die eher günstig waren und seit 12 Jahren keinen einzigen Rostfleck im inneren Aufweisen. Werde den Hersteller mal anschreiben.

0
wiki01  30.03.2022, 11:17
@Stefannnnnnn

.

Schwermetallabsonderungen würde ich ausschließen. Rost ist ja schon ein Oxid.

Bemängeln würde ich das aber auf jeden Fall.

"Normaler" Edelstahl ist eine Chrom-Nickel-Verbindung, im Verhältnis 18 zu 8. Das ist ungiftig.

2