Kaninchen nachts Außenhaltung... Angstzustand bei Marder&Fuchs?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Sicher werden sie Angst haben. Aber sie haben ja (hoffentlich) Rückzugsorte um sich in Sicherheit zu bringen.

Kaninchen in der Natur sind nie weit vom Bau entfernt. Sobald ein Raubtier kommt sprinten sie schnell in ihren Bau und verstecken sich. Deswegen nennt man sie ja auch Kurzsprinter.^^ Das heißt also Kaninchen in Außenhaltung werden das Selbe tun.

Diese "Gitter" sollen nachts nicht nur funktionieren, sondern das tun sie.^^ Das nennt sich Volierendraht, wenn man ihn anwendet und auch 50cm in den Boden umgräbt sowie oben abdeckt, dann nützen sie auch was.

Ich möchte dich noch auf eines hinweisen, weil du sagst nachts seien deine Kaninchen im Gartenhaus. Ein Marder, Fuchs, Greifvogel und Katze kommt auch am Tag so ist es nicht. ;)


Maily7 
Beitragsersteller
 25.04.2014, 21:42

Dankeschön :) Dann geht das ja doch mit der Außenhaltung, ich wollte es einfach interessenmäßig fragen:) Und ja, ein Raubtier kann natürlich auch tagsüber kommen, aber hauptsächlich nachts, oder?^^

Sesshomarux33  25.04.2014, 21:45
@Maily7

Naja darauf würde ich mich nicht verlassen. Sagen wir es mal so, diese Tiere orientieren sich an die Tierhalter, wenn Hühner oder Kaninchen in einem unsicherem Gehege rum lauen, dann lockt es sie durchaus mal am Tag an und gerade Tiere wie der Fuchs sind schon klug genug um sich dann deine Gegend zu merken. ^^

Und Greifvögel ziehen eher tagsüber ihre Kreise.

Maily7 
Beitragsersteller
 25.04.2014, 21:56
@Sesshomarux33

Okay, danke für die Info, ich unterschätze wohl die Wildtiere^^

Das ist natürlich ein Angstzustand fürs Kaninchen. Aber sie werden dann flüchten - in Tunnel die sie angelegt haben oder eben in die Schutzhütte.

Ich bin bei dieser Haltung hin und hergerissen. Natürlich ist es beinahe das natürlichste, was man den Kaninchen anbieten kann. Allerdings ist meine Erfahrung (ganz subjektiv, durch langjährige Beobachtung bei Bekannten und Forenusern): umso natürlicher die Haltung, umso häufiger auch Krankheits- und Todesfälle. An der Stelle muss man für sich selbst entscheiden ob man das will. Umso natürlicher es zugeht, umso mehr gehört der Tod natürlich dazu. Umso unnatürlicher (Balkon, Wohnung), umso geschützter und stressfreier sind die Tiere natürlich auch. Schon mal gefragt, warum die armen TroFu-Einzelhaltung-Käfigkaninchen steinalt werden? Aber ist das lebenswert? Ist nicht ein kürzeres, natürliches Leben lebenswerter?


muehlenmaedel  26.04.2014, 13:53

Also dass Kaninchen, die unnatürlich ernährt werden, besonders alt werden, kann ich nicht bestätigen. Klar gibt es das - man kann sich auch als Mensch sehr ungesund ernähren und trotzdem alt werden. Empfehlenswert ist es dennoch nicht, da die gesundheitlichen Risiken einfach auf der Hand liegen. Diverse Kaninchen, die mit Trockenfutter ernährt werden, sterben an (den Folgen von) Fettleibigkeit, Blasensteinen, Nierenerkrankungen, Aufgasungen, Magenüberladung, Durchfall, Zahnproblemen usw....

Kaninchen in Einzelhaltung können natürlich ohne weiteres alt werden, warum auch nicht? Auch einsame, unglückliche Menschen sterben ja deshalb nicht automatisch (viel) früher als zufriedene. Aber dass sie im Durchschnitt älter werden sollen als glückliche Kaninchen in Paar- oder Gruppenhaltung, das hab ich nun wirklich noch nie gehört.

Kaninchen in Außenhaltung sind nach meinen Erfahrung lebhafter und robuster als solche in Innenhaltung. Dass sie zum Teil früher sterben, mag daran liegen, dass einige Erkrankungen dem Laien draußen nicht so schnell bemerkt werden wie drinnen (z.B. Durchfall, ungewöhnlicher Urin oder generell Symptome im Winter, wenn es draußen so kalt ist, dass man sich eben nicht viel mit den Tieren beschäftigt). Wenn man seine Tiere jeden Tag einen Moment lang sorgfältig beobachtet, regelmäßig wiegt usw., lässt sich sowas aber problemlos vermeiden.

Auch gibt es Besitzer, die ihre Kaninchen mehr oder weniger nach draußen "abschieben" und schlichtweg vernachlässigen... die Tiere verkümmern in kleinen Ställen, diese werden vielleicht viel zu selten saubergemacht oder Witterungseinflüsse werden unterschätzt. Das Fehlen isolierter, vor Zugluft und Nässe geschützter Unterschlüpfe kann ebenso zu Erkrankungen führen wie Unterkühlung durch Bewegungsmangel in engen Ställen.

Größere Gruppen werden meist in Außenhaltung untergebracht, zugleich bestehen in Gruppen meist größere Spannungen als bei einer Paarhaltung. Unterwürfige Tiere stehen oft unter Dauerstress und ihr Immunsystem ist in der Folge stark angeschlagen. Auch werden sie mitunter von den ranghöheren Tieren aus der Schutzhütte vertrieben und sind somit der Witterung ausgeliefert.

Letztendlich ist eine naturnahe, d.h. hauptsächlich aus Frischfutter bestehende Ernährung im Sommer sowie im Winter nicht ganz einfach, da das Futter schnell verwelkt bzw. gefriert. Auch dies kann den Verdauungstrakt und das Immunsystem beeinträchtigen.

Aus diesen Punkten lässt sich aber nicht schlussfolgern, dass Innenhaltung zu einer höheren Lebenserwartung führt, sondern dass die Außenhaltung viele Punkte beinhaltet, die bei Nichtbeachtung Risiken nach sich ziehen. Wenn man diese Risiken kennt, kann man ihnen aber ohne weiteres vorbeugen (=> besonders im Winter auf besondere Hygiene achten, absolut wetterfeste und isolierte Schutzhütten bereitstellen, stark unverträgliche Gruppen trennen, Gruppen immer mehrere Futterplätze und Unterschlüpfe anbieten, Futter im Sommer möglichst kühl lagern - z.B. in einer Höhle aus Pflanzsteinen und Gehwegplatten - und im Winter in gut isolierten Hütten anbieten, Platzangebot mind. 2-3 qm pro Tier rund um die Uhr, ...).

Kaninchen, die krankheits- oder altersbedingt untergewichtig sind, müssen während des Winters mitunter in Innenhaltung umquartiert werden, da sie keine ausreichenden Fettpolster mehr haben, um der Kälte problemlos standzuhalten. Auch dies wird oft übersehen und die Kaninchen sterben, bevor sie ein wirklich hohes Alter erreicht haben. Aber auch dies lässt sich vermeiden, indem man seine Tiere regelmäßig wiegt und abtastet und dadurch sofort auf deutliches Untergewicht reagieren kann.

lg, Melina

Nein, die Marder reißen nicht am Gitter und die Kaninchen bekommen auch keine Panik. Wichtig ist punktverschweißter Draht mit nicht zu großer Maschenweite (max. 2 cm) und ein Schutz vor Ausbuddeln. Meiner Erfahrung nach buddeln Kaninchen weit mehr als jeder Fressfeind, deshalb ist es wichtig, das Außengehege zu sichern und nicht etwa einfach auf den Boden zu stellen, wie man es in den Werbungsbildern immer sieht.


11PfundSchoki  15.03.2019, 19:59

Als ich klein war, hatten meine Geschwister und ich 2 Kaninchen (ich war die jüngste, ca. 4 Jahre). Nun, die Kaninchen hatten draußen ihren Stall, nachts kam eine Marderfamilie und brach den Stall auf - am nächsten Tag waren keine Kaninchen mehr da. Jetzt bin ich Teenager und habe es geschafft meine Eltern erneut zu Kaninchen zu überreden und wir holen 2 im Frühling. Ich habe mir bereits überlegt, dass ich die beiden über Nacht in einen Stall in einem Raum stelle, den ich zusperren kann. (Dieser Raum grenzt an unser Haus)