Justiz: Wie findet Ihr das Jury-System?
In den USA und Großbritannien entscheiden anstatt von Richtern einfache Bürger, die eine Jury bilden, über Rechtsangelegenheiten. Der Richter ist nur für prozessuale Maßnahmen zuständig. Was haltet Ihr davon?
14 Stimmen
5 Antworten
Grundsätzlich finde ich den Gedanken, normale Bürger als Nichtjuristen mit in die Rechtsprechung einzubeziehen, gar nicht so verkehrt. Besser umgesetzt finde ich den Gedanken allerdings im deutschen System, bei dem Schöffen als Laienrichter, den Richter bei der Urteilsfindung unterstützen und hier die Meinung des Normalbürgers ohne juristische Sachkenntnis mit einbringen.
Die Bewertung der Aussagen, Beweise und Indizien und somit die Entscheidung über Schuld oder Unschuld, allein Laien zu überlassen, finde ich dagegen schwierig, auch wenn grundsätzlich alles Vor- und Nachteile bereit hält.
Damit würde, wenn so durchgezogen, das Urteil im Endeffekt von Laien auf Basis einer gesellschaftlichen oder noch schlimmer rein persönlichen Meinung gefällt anstatt von einem unabhängigen Richter auf Basis geltender Gesetze.
Das würde, in meinen Augen, nicht nur zu einer enorm instabilen Rechtsprechung führen und eine Gleichbehandlung vor Gericht im Endeffekt unmöglich machen, sondern es würden auch komplett absurde Urteile dabei herauskommen, die mit einer funktionierenden Rechtsordnung und dem, was in unserem StGB steht im Endeffekt nichts mehr zu tun hat und den Täter ggf. in seinen Rechten deutlich einschränkt.
Dies zumindest, wenn die Idee die du vorstellst konsequent durchgezogen würde.
Nein. Dann werden z. B. Schwarze oft benachteiligt. Außerdem haben einfache Bürger damit keine Erfahrung und Wissen in dem Bereich. (meistens)
Nein. Dann werden z. B. Schwarze oft benachteiligt.
Wieso das?
Das gibt es in Deutschland aber auch teilweise.
"Oh, der sieht unfreundlich aus, ab in den Knast mit dir!"
So könnten diese Personen den Angeklagten bewerten.