Jura oder Psychologiestudium

7 Antworten

Hi Raith, zumindest kann man anhand Deiner beiden Studienideen schon einmal festhalten, dass Deine Neigungen offensichtlich eher in der logisch, rationalen Richtung liegen.

Denn, um in diesen Studiengängen (und später im Beruf) erfogreich zu sein, sollte die bevorzugte Denkhaltung desjenigen, der das Studium anstrebt vor allem logisch und möglichst strukturiert sein, sonst schafft man das nur schwerlich.

Medizin liegt dabei noch ein wenig mehr im Bereich der Logik und der Analyse, als Jura. Zu Jura gehört neben der Logik und der Analyse auch noch eine ganz gute Portion strukturiertes Vorgehen und Effizienz. Von daher solltest Du noch einmal genau in Dich gehen und überlegen, was Dir jeweils mehr liegt. Viele Grüße Macsis

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Abitur, Ausbildung, Studium, MBA, Buchautor, Berufsberater

Warum studierst Du dann nicht das eine als Haupt- und das andere als Nebenfach?

Dann wärst Du entweder als Jurist besonders qualifiziert, komplexe Hintergründe etwa eines schweren Verbrechens gut nachvollziehen zu können oder Du könntest als sehr sachkundiger "forensischer" Psychologe Rechtsbrecher besonders qualifiziert begutachten.


Tilvur  16.02.2012, 19:37

Musst das nur schaffen. Beides sind anspruchsvolle Fächer mit umfangreichem Lernaufwand.

Dichterseele  16.02.2012, 18:54

*Gut geantwortet - war auch mein Gedanke :-)

Um mehr über das Jurastudium zu erfahren, lese bitte die Tipps auf meinem Profil. Wenn Du dann noch Fragen hast, kannst Du sie mir gerne stellen.

Jura hat einiges mit Psychologie zu tun. Bei Jura lernt man nicht nur etwas über das Recht, sondern auch über Psychologie, Ethik und Philosophie. Das deutsche Psychologiestudium soll dagegen sehr eintönig, mathematisch und statistisch sein. Ich habe ein paar Freunde die Psychologie studieren und nicht sehr zufrieden mit dem Studium sind. Mehr kann ich Dir aber leider auch nicht darüber sagen. Klar, Jura kann auch trocken sein. Man muss der Mensch dafür sein. Ich finde Jura aber überhaupt nicht trocken, sondern vielmehr interessant, spannend und abwechslungsreich. Außerdem ist es super praktisch. Du schaust Dir z.B. Nachrichten kann und kannst üben Dinge aus der juristischen Sicht einzuschätzen usw. z.B. wenn es um Verbrechen geht, wenn es um die Diskussion neuer Gesetze geht, wenn es um Urteile geht. Es kann also auch sehr großen Spaß machen ;)

Frag doch mal Deine Freunde was sie über Dich denken was besser zu Dir passt. Vielleicht kannst Du zwei Praktika machen, eines in einer Kanzlei, das andere in einer Psychatrie oder so.

Hoffe ich konnte Dir ein bsichen helfen ;)

Über Jura kann ich dir nix sagen, außer dem Fakt, dass alle Bekannten von mir, dies angefangen haben, es innerhalb der ersten drei Semester abgebrochen haben. Jura ist auf jeden Fall harter Tobak und für jemanden, der da nicht mit vollem Herzblut drangeht, sicherlich extrem trocken.

Über Psychologie kann ich dir mehr erzählen, dass studier ich nämlich selber: Wichtigster Puinkt erstmal: Auch Psychologie ist "trocken". Die Beschäftigung mit der menschlichen Psyche, also dem Erleben, Fühlen und Verhalten von Menschen (ganz grob gesagt) ist wissenschaftlich, d.h. weitestgehend abstrakt- einige Kommilitonen von mir haben aufgehört, weil ihnen das "menschliche" fehlte. Im normalen Psychologiestudium wird ein breites theoretisches Wissen angelegt, über die Entwicklung, das Lernen, Emotionen, soziales Verhalten, klinische Auffälligkeiten, ghesundheitsrelevantes Verhalten, aber auch Erhebungs- und Untersuchungsmethoden (und natürlich noch einige ander Felder). Die Beschäftigung mit Einzelschicksalen findet allenfalls anonymisiert statt- soll heißen: Psychologie hat nichts mit sozialer Arbeit oder sowas zu tun, sondern ist eine Wissenschaft, die in ihrer Vermittlung und Methodik wohl am ehesten zu vergleichen ist mit dem Seziervorgang in der Biologie oder Medizin.

Wer damit kein Problem hat, den erwartet eines der spannendsten wissenschaftlichen Felder die überhaupt denkbar sind: Zu verstehen, wie Menschen zu dem werden, was sie sind, wie Menschen alleine und in Gruppen funktionieren, welche Arten von Verhalten vorhersagbar sind und welche nicht, wie das Gedächtnis funktioniert, wie psychische Störungen entstehen, sich entwickeln und geheilt werden können, aber auch so simple Dinge wie der Aufbau von Werbung und Marketing und warum manche Werbung super funktioniert und andere gar nicht. Überraschungen sind absolut garantiert, ebenso wie eine gewisse Neuorientierung und die Trennung von vielen liebgewonnenen Vorurteilen über "den Menschen an sich".

Wenn du mehr wissen willst, fragen zu konkreten Aspekten, Themenbereichen, Schwerpunkten hast- frag im Kommentar oder schreib mir ne Mail. Will jetzt keine gigantische Beschreibung der einzelnen Themengebiete reinpacken, wenn du dich nur orientieren willst ;)


Raith 
Beitragsersteller
 16.02.2012, 18:55

Vielen dank für deine Antwort ... Kannst du mir was über den N.C. sagen? Ich dachte immer Psychologie hat einen NC aber heute meinte jemand zu mir, dass das nicht stimmt

Tilvur  16.02.2012, 19:39
@Raith

Ja, kann ich: Psychologie hat einen N.C., soweit ich weiß an jeder Uni. Mir ist zumindest keine (deutsche) Uni bekannt, an der man Psychologie ohne N.C. studieren kann. Je nach Universität liegt der so zwischen 1,0 und 1,8 (etwa). Das schwankt von Uni zu Uni und von Semester zu Semester ziemlich stark. Wenn man sicher einen Platz haben will, sollte also beim Abitur schon ne 1 vor dem Komma stehen.

Raith 
Beitragsersteller
 16.02.2012, 19:59
@Tilvur

alles klar danke... dann arbeite ich da erstmal hin... gehe jetzt aber erstmal auf eine Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Rechtspfelge also wäre das jetzt wasd fürs jura studium.. mal schaun vielen dank... !

von Grund auf solltest du dich fragen, ob dir die manchmal recht abstrakte Rechtswissenschaft mehr zusagt als Ergründung / Verständnis menschlichen Verhaltens. Das sind ja erst mal zwei ziemlich separate Dinge (auch wenn sie sicherlich zahlreiche Verzahnungen haben) und was du gefühlsmäßig lieber tun würdest oder was dich auch mehr interessiert, das solltest du in Angriff nehmen.

Zu den Studiengängen an sich bin ich dir sicherlich keine Hilfe und unterlasse es daher, dir i-welche Links (so lieblos wie hier unten) hinzuwerfen, da du dir die sicherlich auch selbst ergoogeln kannst^^


Dichterseele  16.02.2012, 18:54

Ein Richter bräuchte beides, um gerecht urteilen zu können!

Dornpfaelzer  16.02.2012, 20:33
@Dichterseele

Wohl wahr - aber von "ich will Richterin werden" steht halt nix in der Frage, drum find' ich -so gesehen- die Idee von demosthenes mit Haupt-/Nebenfach eigentlich "perfekt" :)