Jura Studium oder doch öffentliche Verwaltung?

3 Antworten

Ich würde nicht sagen, dass Jura ein besonders schweres Studium ist. Ich weiß, viele sagen das, aber es stimmt nicht. Jedes Studium erfordert Einsatz und Lernbereitschaft, völlig egal ob Jura oder Wirtschaftswissenschaft oder Informatik. Der Unterschied von Jura zu den meisten anderen Studiengängen ist, dass du ein Staatsexamen hast und kein Bachelor/Master System. Das heißt, dass du nicht ständig Leistung zeigen musst und auch nicht ständig Klausuren schreiben musst, die in deine Endnote einfließen. Es ist viel "freier" und flexibler. Und aus Erfahrung (habe kurzzeitig Mathe studiert und kenne viele Leute, die Bachelor/Master machen) würde ich sagen, dass der Aufwand bei Jura um einiges geringer ist als bei anderen Fächern. Während andere jeden Tag lernen müssen und irre den Stress haben, chille ich die meiste Zeit und komme super durch. Bin im 6. Semester Jura und kann mich wirklich nicht beschweren über Stress.

Weiß nicht was ich sonst schreiben könnte, wenn du Fragen hast bzgl. des Jurastudiums dann kannst du mich gerne fragen.


StudiE  21.01.2016, 14:33

Ich finde deine Antwort nicht ganz korrekt. Im Jurastudium kann man nicht einfach rumchillen und kriegt ganz einfach für ein bisschen lernen gute Noten hinterhergeworfen. Ist ja schön, dass du einer der wenigen Überflieger zu sein scheinst, aber dennoch vermittelst du hier ein falsches Bild von dem Studium.

Vielmehr ist es so, dass auch viele Studenten ihre Probleme mit Jura haben. Das liegt zum einen daran, dass nicht alle den Stoff so leicht finden wie frdmn. Es stimmt schon dass man sich die Zeit viel frei und selbst einteilen kann und es kaum Anwesenheitspflichten gibt. Das kann aber auch ein großes Problem sein, weil man sich gut organisieren und immer wieder selbst motivieren muss. Das fällt nicht jedem leicht. Frdmn chillt ja auch die meiste Zeit, wie es scheint. In dem Fall geht es wohl (noch) gut. Nicht bei allen. Wenn man damit aber kein Problem hat und sich eine gute Lernstruktur aufbauen kann, dann ist es natürlich schaffbar. Man sollte trotzdem auf eine gute Note hinarbeiten, da in Jura mehr davon abhängt, als man denkt. Das entscheidet viel über die späteren Jobchancen und es ist nicht immer leicht gute Noten zu bekommen. Dennoch ist es machbar!

Wie das in der Verwaltung läuft weiß ich leider nicht so genau. Ich glaube das ist ein Studium an einer Beamtenfachhochschule, das sehr strukturiert ist. Man hat hier nicht so viele Rechtsgebiete wie im allgemeinen Jurastudium. Aber die Jobchancen sind glaub ich nicht so schlecht. Mit einem mittelmäßigen Juraabschluss rennt einem ja auch nicht jeder die Tür ein. Aber mit Jura kannst du auch in die Verwaltung.

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frdmn  22.01.2016, 17:02
@StudiE

So wollte ich das nicht rüberbringen. Ich habe es vielleicht etwas zu drastisch dargestellt. Das lag eher daran, dass der OP (wie komischerweise sehr viele Menschen) davon ausging, dass Jura ein außergewöhnlich schweres Fach ist. Ich wollte einfach dagegenargumentieren. Wie gesagt, jedes Studium erfordert Zeitaufwand und Lernbereitschaft. Man kann Fächer nicht so leicht in einfach und schwer kategorisieren. Bei Jura hat man aber trotzdem den Unterschied zu den meisten Fächern, dass es sich nicht um Bachelor/Master handelt und man somit nicht in gleicher Art zu jeder Zeit in Stress und Druck ist. Man hat einfach nicht so viele Deadlines und nicht so viele Sachen auf einmal. Das macht den Stoff natürlich nicht leichter.

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kdbrhtz 
Beitragsersteller
 20.01.2016, 21:55

Wo studierst du denn Jura, wenn ich fragen darf? :-) 

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Hey,

also ich studiere zurzeit öffentliche Verwaltung in M-V. Mir gefällt der Studiengang, allerdings ist es meiner Ansicht nach nicht gerade der leichteste. Außerdem handelt es sich um einen dualen Studiengang, heißt du kannst dich nicht über lange Semesterferien freuen, sondern nur über 6 Wochen Erholungsurlaub im Jahr. Du bekommst aber auch gutes Geld, dafür das du "nur" Student bist. Hat also alles seine Vor- und Nachteile. Es ist richtig, dass du mit einem Jurastudium später auch in die Verwaltung gehen kannst. Allerdings sind die stellen rar, da es meist um Stellen des ehemals höheren Dienstes geht. Ich werde nächstes Jahr mein Studium mit dem Grad Bachelor of laws beenden und denke auch darüber nach danach noch Jura zu studieren.

Das Studium an sich behandelt halt auch viele Rechtsgebiete des öffentlichen Rechts (zum Beispiel: Europarecht, Baurecht, Verwaltungsrecht, Abgabenrecht, öffentliches Finanzmanagement, etc.), aber man erhält auch Einblicke in Privatrecht, Arbeitsrecht, BWL, VWL, usw. Es ist also ziemlich abwechslungsreich :)

Die Prüfungen sind allerdings ziemlich hart und es fallen auch schon mal die Hälfte der Leute durch eine Klausur durch, das ist ganz normal. Auch das du im Schnitt nicht erwarten kannst immer 10-15 Punkte zu haben, musst du wissen. Ich war am Anfang von meinen Ergebnissen ziemlich enttäuscht, obwohl ich noch, im Vergleich mit meinen Kommilitonen, gute Ergebnisse hatte. Vom Abi bzw. der Schule war ich halt anderes gewohnt :D

Außerdem werden immer nur eine begrenzte Anzahl in einem Jahr aufgenommen (in M-V waren es nur 20 Leute). Aber wenn du das Auswahlverfahren schaffst, dann kann ich es eigentlich nur empfehlen. :)


Ugnip  25.07.2016, 09:59

Achso was noch zu sagen wäre...man ist Beamter auf Widerruf für die Zeit des Studiums. Danach streben die meisten eine Beamtenlaufbahn ( Laufbahngruppe 2 1. Einstiegsamt) an. Es gelten auch sonst beamtenrechtliche Regelungen dann für dich. Und du musst dich um eine private Krankenversicherung kümmern, das kommt bei Beamten günstiger ^^

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Kommt drauf an woher du kommst...

z.B. in Hessen ist das Jura Studium sau Trocken und die Proffessoren sind auch nicht die besten...


Letztendlich musst du es wissen...