Junkers Gastherme und ex-orbitante Gasrechnung?
Hallo Zusammen.
Ich bin schon richtig verzweifelt. Ich wohne seit einem Jahr jetzt in einer 49m2-Wohnung im EG . 4 von 6 "Wänden" sind kalt (2x Aussenwand, gedämmt in den 90-gern, 1x ungedämmte Wand zum kalten Treppenhaus, 1xunbeheizter Keller). Verbrauch 2023 war...1000m3!! Ist meine erste Etagenheizung, bisher hatte ich immer Fernwärme in den vorherigen Wohnungen wo ich gelebt habe, also keine / nur wenig Erfahrung damit gehabt. Technisches Verständnis ist aber da. Nachdem die Rechnung gekommen ist (2680E), hab ich mich dem Thema Heizung gewidmet, und musste feststellen, dass der Kessel so lange heizt, bis die gewünschte Temperatur erreicht wird. Klingt erstmal normal, aber bei mir läuft der Brenner die ganze Zeit, d.h. hört nicht auf zu Verbrennen wenn die Heizkörper nicht mehr wärmer sein können (kann die nicht anfassen, so heiss sind sie, trotzdem ballert die Therme weiter und weiter). Zuerst hab ich gedacht, das es an dem Regler liegt, hatte bisher einen alten Junkers TRQ-21 verbaut (analoges Ding). Hab also durchgegoogelt, digitaler Ersatz für 3-PIN Gasthermen soll der FR-120 sein. Hab ich ausgetauscht, Problem wurde aber damit nicht gelöst. Naja, etwas besser ist es geworden, 1.Ich kann die Anzeige jetzt ohne Brille und in der Nacht bequem ablesen (da digital und beleuchtet) 2. Das Teil ist lautlos / Tickt nicht mehr...wie geil! 3.Kann jetzt in 0.5 Grad-Schritten einstellen, d.h. ich stelle jetzt gewünschte Temperatur um 0.5Grad höher, warte bis die Raumtemperatur gleich gewünschte Temperatur ist, warte bis die Heizkörper abkühlen und erhöhe wieder um 0.5Grad, usw. Das ist aber langfristig keine Lösung. Kann mir einer da zu Rat stehen? Meine Konfiguration:
- 4 Heizkörper:
- Bad (eine kalte Wand vom unbeheiztem Treppenhaus, Wand ist nicht gedämmt, ein Kunststoffenster), jetzt Thermostat am Heizkörper wieder auf 5 gestellt, da schon erste Anzeichen vom Schimmel zu sehen waren
- Küche (hier Thermostat auf 1 gestellt, bin da kaum anwesend, wenn schon denn zum Kochen, also kommt da die Wärme vom Küchenherd &Co., es gibt ein Kunststofffenster). Die Gastherme befindet sich hier.
- Wohnzimmer (Übergangsraum zum Schlafzimmer) mit Regler (Thermostat auf 5), eine kalte Wand, ein Kunststofffenster. Regler ist leider nicht weit von der Türzarge (ca.20cm anstatt von der in der BA geforderten 30cm Abstand) montiert, beim jeden Türöffnen zum kalten Korridor (zusammen mit Küche, da Küche ohne Tür) bekommt er einen Hauch kalter Luft. Thermostat ist entfernt, also Heizkörperventil auf 5
- Schlafzimmer (2x Aussenwand, Thermostat auf 5, da hier immer "untergeheizt" wird, vermute Heizkörper zu klein). Thermostat auf 5.
Ist Altbau um das Jahr 1900 mit 3.5m Raumhöhe. Holzfussboden (Dielen). Gardinen sind lang, hab die schon so hinter die Heizkörper gelegt, dass da die warme Luft frei zirkulieren kann. Wie die Rücklaufventile in den einzelnen Heizkörpern eingestellt sind, weiss ich nicht, hab mich mit dem Thema noch nicht ausseinandergesetzt. Heizkörper sind entlüftet, alle werden heiss. Ich lebe jetzt hauptsächlich im Wohnzimmer, Schlafzimmer ist zu, da sonst würde die Therme noch viel mehr laufen. Tür zum Korridor auch ständig zu.
Die Gastherme ist so eingestellt, wie auf dem Foto (Bild kommt vom Internet, habe mit Pfeilen meine eigenen Einstellungen markiert). Bedenken hab ich nur bei dem linken Drehknopf, laut Bedienungsanleitung ist das aber so richtig, ist Warmwassertemperaturregler, soll auch auf 5-6 (ECO) gestellt sein. Kesselwartung wurde dieses Jahr gemacht, war aber nur Gucken + Messen + Stempel, Nichts ausgetauscht oder eingestellt.
Kennt sich da einer aus und kann mir sagen, was ich hier falsch gemacht habe (ausser in so eine kalte Wohnung einzuziehen, das war aber leider damals keine Frage, Berliner Wohungsmarkt...), oder was eventuell im Eimer sein könnte? Vielleicht gibt es da Einstellmöglichkeiten an der Therme selbst, für den Fachmann (also vor mir verborgen)?
Für jede Antwort werde ich dankbar sein. Zahle jetzt die Nachzahlung in Raten zurück (150E Monatlich + neuer Abschlag 120E), AUA...
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7 Antworten
Hallo mihauuu,
Wie ich gelesen habe hast du eine Fernbedienung im Referenzraum.
Da müssen alle Thermostat in diesem Raum auf höchster Stellung geöffnet sein damit die Heizung so effizient wie es möglich ist arbeiten kann.
Wenn du da die Thermostate nur auf drei hast was bei den meisten ca. 20 Grad Raumtemperatur bedeutet und auf dem digitalen Raumtemperaturregler zb. 21 Grad eingestellt hast, welche aber nie erreicht werden weil die Thermostate an den Heizkörpern bei 20 Grad abriegeln kannst du nie die eingestellte Temperatur erreichen und die Heizung powert weiter weil der Raumtemperaturregler auf 21 Grad eingestellt ist, kann hier keine energieeffiziente Reglung stattfinden.
Ich weiss natürlich nicht genau ob das zutrifft bei dir.
Ist nur eine Vermutung.
Die hohen Decken sind natürlich auch nicht gut für die Energieeffiezienz.
Da würde ich mir an deiner Stelle Ventilatoren mit integrierter Beleuchtung montieren bei denen man die Drehrichtung über einen separaten Schalter umkehren kann.
Dann drückt der Ventilator die warme Luft die sich oben staut wieder nach unten.
Gruß Markus
Hallo,
Erstmal danke für die Antwort.
Im Referenzraum ist kein Thermostat an dem Heizkörper verbaut, und der Raum ist auch abgeschlossen). D.H. Heizkörper ist da quasi immer auf 5 (Max.Wert) aufgedreht. Das ist das Problem. Als würde die Therme nicht merken, dass die HK schon längst heiss sind, und schaltet erst dann ab wenn gewünschte Raumtemperatur (eingestellt im Regler erreicht wird), unabhängig davon dass die HK nicht mehr heisser werden können. So gefühlt. Der Nutzer HansWurst45 hat schon vermerkt, das bei mir wahrschienlich die Vorlauftemperatur falsch (zu hoch) eingestellt ist, da die HK fett über 60Grad aufheizen (bei 60 war bei meinem Thermometer die Skala am Ende).
Das mit dem Ventilator ist ne interessante Idee, muss mich mal erkundigen was so ein Teil an Strom verbraucht, nicht das ich nur Kosten von Gas --> nach Strom verschiebe. Habe nie von so einer Idee gehört, um ehrlich zu sein. Macht aber tatsächlich Sinn (natürlich falls der Punkt mit Stromverbrauch stimmen würde).
1000 m3 wären ca. 10000 - 11000 kwh an Heizleistung.
Und bei 3,5 Meter Raumhöhe und bei so einer alten Hütte ist das bei 49m² sicherlich nicht exorbitant, wenn man normal heizt.
Ich habe jetzt auf die Gasrechnung geguckt, Verbrauch von 01.10.2022 bis 24.09.2023 ist tatsächlich: 10.747 kWh.
- Auch das spielt natürlich eine Rolle....
Genau können wir es eh nicht einschätzen, weil wir das genaue Heizverhalten und den Warmwasserverbrauch nicht kennen.
Auch gab es sicherlich schon um 1900 gut isolierte, und weniger gut isolierte Häuser.....
Zweischaliges Mauerwerk wie damals üblich, das wird der Fragesteller auch haben.
ein bisschen Kaffeesatzlesen:
- eine Person; täglich 10minunten duschen -> 3kWh/Tag oder 1'000kWh/Jahr
- Altbau 1900 -> 1W/m²K (geschätzt, Dämmung noch nicht mal berücksichtigt)
- 10'000kWh/a -> U=116 (VDI-Wärmeatlas 86kWh pro U-Zahl)
- Wohnung quadratisch, 2 Außenwände -> Außenwandfläche 2*7m*3,5m = 50m² Also 50m²*1W/m²K*86kWh/(W/K) = 4'300kWh
- 2 Innenwände zu 10°C Keller 50m²*(20°-10°)*1W/m²K*24h/d*120d/1000W/kW macht ca. 1450kWh
- abgeschätzter Gesamtverbrauch 1'000+4'300+1'450= 6'750kWh
Ok, viel geschätzt und Decke und Fußboden fehlen auch noch aber 6'750 zu 11'000 das passt nicht. Entweder ist etwas komplett falsch abgeschätzt oder die Hzg ist ziemlich ineffektiv
Wenn auf der Aussenwand einer 10cm Dämmung aufgebracht wurde, dann sinkt der Wärmedurchgang durch die Außenwand auf ca. 0,4 was wenn man die Fenster berücksichtig, die ja nicht gedämmt sind zu 2150 statt 4300kWh für die Außenwand führt. Dann ist der Unterschied noch viel dramatischer!
Ja, der Verbrauch kann sehr unterschiedlich sein. Manche haben nur 17 Grad, andere 22 Grad. Und die Wärmedämmung ist auch sehr unterschiedlich. Wir haben früher, als noch alle Zimmer bewohnt waren, als wir noch unsere alte Heizung hatten, bis zu 50.000kWh verbraucht. Ich habe die Kellerdecke isoliert, die Hohlschicht isoliert, den Dachboden, und neue Fenster eingebaut. Und eine neue Brennwertheizung. Ich heize 2 Zimmer auf 17 Grad, alle anderen Zimmer 14 - 15 Grad. Warmwasser verbrauche ich nur wenig. Unter 20.000kWh komme ich nicht.
- Eigentlich ist der rechte Drehknopf die Warmwassertemperatur???
Das klingt danach, dass entweder die Vorlauftemperatur zu hoch eingestellt ist oder die Schornsteinfegertaste klemmt
Kontrolliere mal die Schornitaste unter weißen Abdeckung und studiere die BA wie du die Vorlauftemperatur absenken kannst.
Bei den aktuellen Außentemperaturen von <0° sollten das Heizungswasser um die 40-50° haben und die Heizungen noch gut anfassbar sein
Tipp: ließ ein paar Tage lang täglich zur gleichen Zeit deine Gasuhr ab um mach dir eine Tabelle und schreibe dir die Außentemperatur dazu. Dann rechnest du für jeden Tag: Gasverbrauch/ (Raumtemperatur - Außentemperatur). Der Zahlenwert sollte halbwegs konstant sein (Je nachdem, wie gut du die mittlere Außentemperatur schätzt). Wenn du dann Änderungen an den Einstellungen machst kannst du so abschätzen ob es Besser oder schlechter geworden ist.
Die Wände zum Keller und zum Treppenhaus sind nicht ganz so dramatisch, weil da auf der anderen Seite ja ca. 10°C sind. Viel entscheidender ist die Außenwand und die Fenster. Sind die Dicht? Oder zieht es da? sind die Scheiben beschlagen, wenn es draußen kalt ist?
Im Schlafzimmer ist wahrscheinlich die Rücklaufverschraubung zu weit zugedreht
- Erstmal vielen lieben Dank fürs Lesen (ist ja ein Stück Text...) und für Ihre Ratschläge.
- Dann kaufe ich eine Wetterstation und mache die Vermessung/Berechnung
- Treppenhaus und 10Grad...neee, da ist schon fast Frost (ist ja EG direkt an der undichten 100 Jahre alten Eingangstür zum Hinterhaus)
- Aussenwände scheinen dicht, hab keinen Zug gefunden, keine Wärmebrücken erkennbar, Scheiben nicht beschlagen.
- Die Aussenwand im Schlafzimmer hab ich einmal mit Digitalthermometer abgetastet (geeicht, von der Arbeit ausgeliehen) waren 13Grad, Messung natürlich Drinnen...
- Wie sollen die Rücklaufventile (unten gegenseite vom Thermostat) der einzelnen Heizkörper eingestellt werden? Da im Wohnzimmer wo Regler und kein Thermostat verbaut (bzw. Thermostat immer auf 5) - soll es nur minimal geöffnet sein, und andere komplett auf?
- Was halten Sie von diesen gedämmten Alumatten, die man auf die Wand hinter die HK kleben kann? - Ist das einen Versuch wert, oder nur "Alibi"?
- gern geschehen
- unnötig, google reicht, so genau wird die Rechnung ja doch nicht
- ok, dann bitte in meiner Berechnung den Wert für die Wand zum Treppenhaus verdoppeln und die Kellerwand einzeln rechnen
- super
- mach das nochmal und messe dann quasi zeitgleich die Außentemperatur und die Raumtemperatur. mit den drei werten kann man den Wärmedurchgang durch die Außenwand abschätzen
- Das ist ein Thema für andere Tage und nicht ganz einfach. Grundsätzlich gilt, wenn in dem Raum in dem der Regelthermostat für den Brenner hängt der Rücklauf bzw. das Handventil zu weit offen ist, wird der Raum zu schnell warm und die anderen Zimmer haben keine Zeit warm zu werden bis der gut geheizte "Regel-Raum" den Brenner abschaltet. Wenn ein raum nicth warm wird, dann zuerst dessen Rücklauf Stück für Stuck öffnen, wenn der dann schon ganz auf ist, dann bei der Hzg. bei der der Rücklauf am heißesten ist diese ein wenig zudrehen. (Dazu müssen alle Thermostatventil kurzzeitig mal auf 5 und das Handventil an der Hzg im Regelraum komplett geöffnet werden. gestellt werden). Das ist Fummelskram und bis du das richtig am laufen hast, musst du das geführt 50mal wiederholen und die rantasten.
- ist nur bei Rippenheizkörpern sinnvoll oder bei einer komplett ungedämmten Außenwand
viel Erfolg
Was steht eigentlich im Wärmebedarfsausweis den dir der Vermieter mit dem Mietvertrag übergeben hat
https://enev-online.com/enev_praxishilfen/14.04.04_tabelle_enev_2014_aeltere_energieausweise.pdf
Hallo Zusammen,
Der Schornsteinfeger-Schalter scheint i.O. zu sein, nach dem Runterdrehen der Vorlauftemperatur heizen die HK nicht mehr so extrem stark auf, und subjektiv läuft der Brenner etwas weniger. Was ich bisher unternommen habe:
- [Raumtemperaturregler ausgetauscht (Junkers TRQ-21 gegen FR-120) und den Burschen ein Stück weiter von der Tür entfernt verlegt - das hab ich auch schon vorher erwähnt]
- Vorlauftemperatur weiter runter gedreht (je nach Bedarf falls Frostig drehe ich manuell etwas nach oben)
- Besen-Dichtung unten an den Türen angebracht, damit es nicht zieht
- Gardinen (lang) liegen jetzt z.T. auf dem Fensterbrett, somit hat der Heizkörper freie Luft rumherum
- Haupt-Gasventil etwas zugedreht (ich habe das Ventil langsam so lange zugemacht, bis ich einen Geräusch-Unterschied am Brenner gehört habe, d.h. ich habe jetzt die selbe Flamme wie vorher (subjektiv natürlich, "auf Ohr" eingestellt), aber der Zähler dreht definitiv langsamer, bei (scheinbar) derselben Leistung
- Brauchwassertemperatur nochmals runtergedreht
- Nachtprogramm auf 17Grad eingestellt
- Tagesprogramm auf 19Grad eingestellt
- Zusätzliches (geeichtes) Thermometer angebracht (wegen Temperatur abgleich mit dem Raumregler)
Im weiteren Schritt würde ich hinter die Heizkörper diese reflektierende Alu-Isomatten verkleben wollen, und wenn ich das Geld zusammenkriege würde ich danach in dem Wohnzimmer und in dem Schlafzimmer Spanndecken installieren wollen. Fürs Wohnzimmer z.B. bin ich in der Lage das Material dafür für ca. 380E zu besorgen. Leider sind die Fenster (und vor Allem Fensternieschen) sehr hoch, d.h. ich kann mit der Decke nur ca. 0.5m runter gehen (also nur ca. 10-11m3 Gewinn an Volumen) / hier bin ich mir noch nicht so sicher, ob es sich auch tatsächlich lohnt, werde ich noch in Ruhe rechnen/überlegen müssen.
Ich nehme jegliche weitere Tipps&Tricks von Euch dankend an.
Hol dir Rat von einem Heizungsfachmann und Energieberater. Du kannst vielleicht Brennergeräusch und Umwälzpumpe nicht unterscheiden.
Nicht wirklich. Mit 11'000kWh heize ich in strengen Wintern ein ungedämmtes Einfamilienhaus von 1904. allerdings kommt es auch drauf an, wieviel Warmwasser verbraucht wird.