Muss ich meine Gastherme smart machen, oder reichen die Thermostate?

2 Antworten

Hallo TechnikSpezi,

„ Ich möchte meine Heizungen mit smarten Thermostaten smart machen. Wenn man in der Wohnung keine eigene Heiztherme hat, sondern die vom Vermieter für das ganze Haus "verwaltet" wird, können die einfach auf- und zu drehen wie normale auch.“

Mir ist nicht ganz klar ob du jetzt eine eigene Heiztherme hast oder das nur ein Gedankenspiel ist wenn du eine hättest?

„ Mit einer eigenen Heiztherme stellt sich mir nun die Frage, ob das auch geht. In meiner Wohnung ist der o.g. Heizungsregler, der eig. die Temperatur steuert. Heißt: Ich stelle 21°C ein. Sobald die im Wohnzimmer (dort ist das Teil) erreicht ist, hört die Therme auf zu heizen und selbst wenn die Heizungsventile offen sind, kommt nichts mehr an. Ich möchte aber unterschiedliche Temperaturen in den Räumen, z.B. 23°C im Bad. D.h. ich würde den Heizungsregler auf 23°C stellen und das smarte Thermostat im Wohnzimmer würde ab 21°C zudrehen (mehr will ich dort nicht).“

Zum Verständnis:

Der Raum mit dem Heizungsregler ist der Referenzraum in dem die Thermostate voll geöffnet sein sollen, somit übernimmt die Fernbedienung/ Heizungsregler die Aufgabe die eingestellte und gewünschte Temperatur in diesem Raum zu halten.

Wenn in diesem Raum die Temperatur erreicht hört sie auf zu heizen!

Du möchtest aber im Bad gerne 23 Grad haben.
Wenn du Glück hast und der Heizkörper im Bad ist dementsprechend größer dimensioniert erreicht das Bad die gewünschten 23 Grad bis im Wohnzimmer die 21 Grad erreicht sind.

Wenn dem nicht so ist könnte man im Bad den Heizkörper größer dimensionieren damit er mehr Heizleistung hat und der Raum schneller aufgeheizt wird.

Die andere Möglichkeit wäre den Raumregler im Bad zu platzieren und ihn auf 23 Grad einzustellen, aber da kann es passieren, wenn diese Temperatur schnell erreicht ist, es im Wohnzimmer noch nicht warm genug ist.
Das Bad ist ja in der Regel ein kleinerer Raum und heizt sich dementsprechend schneller auf, darum macht man die Fernbedienung eigentlich in den Wohnraum der am größten ist, damit der auch warm genug wird.

Zudem gibt es noch die Möglichkeit den Raumregler so einzustellen dass er nur Außentemperaturgeführt ist, aber das lässt die Energieeffizienz drastisch sinken und das würde ich nicht empfehlen.

Dann doch eher einen Heizkörpertausch im Bad anstreben mit mehr Wärmeleistung, damit der Raum schneller warm wird und die 23 Grad dennoch erreicht, bevor es Wohnzimmer es auch 21 Grad warm wird.

Ob sich bei dir smarte Thermostate lohnen kann ich so nicht beurteilen, das ist wohl eher der Fall wenn man unregelmäßige Arbeitszeiten hat oder beruflich ständig unterwegs und dann eben über die App die Einstellungen regeln kann bei Bedarf.

Ich bin eigentlich kein großer Freund von diesen smarten Thermostaten, weil ich nicht glaube dass diese in der Regel diese Einsparungen bringen wie es angepriesen wird.

Zudem stehen dem ja auch noch die Anschaffungskosten gegenüber und die Batteriewechsel.

Meiner Meinung nach reicht die Heizungsregelung vollkommen aus die Heizung vernünftig und energieeffizient einzustellen.

Leider ist es so dass viele Heizungsanlagen nicht optimal eingestellt sind und da schlummert erfahrungsgemäß das größte Einsparpotenzial.

Zudem vernachlässigen viel auch die jährliche Heizungswartung um Geld zu sparen, aber dies je nach Heizungssystem dann ohne Wartung im Endeffekt teurer wird weil die Heizung dann mehr Energie verbraucht wie im gewarteten Zustand.

Das war zwar nicht Teil der Frage, aber ich wollte das mal gesagt haben, eventuell bringst es den ein oder anderen der das liest dazu, mal seine Heizungsanlage nicht so zu vernachlässigen

Fehler im System werden so auch früher erkannt wenn etwas an der Heizungsanlage nicht in Ordnung ist.

Das dürfte jetzt erstmal reichen an Input, wenn du noch Fragen hast kannst du dich gerne melden.

Gruß Markus

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 1979 in dem Bereich tätig. Baustellen- und Kundendienst

TechnikSpezi 
Beitragsersteller
 29.03.2023, 21:12

Hallo Markus, erst einmal vielen Dank für deine Antwort.

Mir ist nicht ganz klar ob du jetzt eine eigene Heiztherme hast oder das nur ein Gedankenspiel ist wenn du eine hättest?

Ja, ich habe eine eigene Gastherme.

Wenn in diesem Raum die Temperatur erreicht hört sie auf zu heizen!

Richtig, und u.a. das ist eben ein Problem. Ich möchte jeden Raum einzeln ansteuern können und auch immer heizen können, egal, welche Temperatur nun im Wohnzimmer herrscht, denn ich möchte nicht immer die komplette Wohnung bzw. das Wohnzimmer aufheizen, nur, damit ich z.B. morgens mal im Bad 23°C habe um zu duschen.

Ich bin eigentlich kein großer Freund von diesen smarten Thermostaten, weil ich nicht glaube dass diese in der Regel diese Einsparungen bringen wie es angepriesen wird.

Kommt ganz auf die Nutzung an. Ich habe rund 15% gespart, seit ich sie nutze. Auch, weil ich seit dem erst die Möglichkeit habe, mal alles genauer zu tracken und zu sehen, wo welche Temperaturen herrschen. Und eben auch, weil die Thermostate sonst immer nur direkt neben der Heizung die Temperatur messen, welche von der Raumtemperatur abweicht. Mir ist es daher vorher öfters passiert, dass ich deswegen mehr aufgedreht habe, was am Ende aber wieder zu warm war. Das gleiche passierte auch mit smarten Thermostaten, die oft früher zugedreht haben, weil es neben der Heizung viel wärmer war als im ganzen Raum. Erst durch einen zusätzlichen Temperatursensor konnte ich dies ausgleichen. Dadurch habe ich nun nicht mehr überheizt.

Die Heizung wird regelmäßig, ich glaube alle 2 Jahre gewartet, oder sogar jährlich - bin mir nicht ganz sicher.

Mein Problem ist:

  1. Ich möchte wie gesagt jeden Raum einzeln ansteuern können.
  2. Nicht das Wohnzimmer als Referenzraum, denn dort werde ich die meiste Zeit nicht heizen, sondern u.a. im Arbeitszimmer, wo ich viel mehr Zeit verbringen werde. Ich werde oft das Wohnzimmer komplett unbeheizt lassen, im Arbeitszimmer aber 21°C wollen. Das würde so aktuell aber gar nicht gehen. Ich müsste wenn das Thermostat im WZ zudrehen und dem Raumthermostat sagen, dass ich im WZ 21°C will und es dann selbstständig irgendwann runterdrehen, wenn das AZ warm genug ist. Dass das keine gute Lösung ist, ist denke ich klar. Das ist weder smart, noch werde ich immer daran denken, noch habe ich Lust, die Aufgabe eines Thermostats zu übernehmen, denn ich müsste dann quasi indirekt die ganze Zeit auf die Temperatur achten und das Ventil steuern. Das ist nicht praktikabel.
HansimGlueck911  30.03.2023, 14:18
@TechnikSpezi

Hallo TechnikSpezi, dann wäre doch die einfachste Lösung einfach den Raumregler an der Heizungsregelung vom Heizgerät zu entkoppeln/abzuklemmen.

Damit kann die Kombitherme nicht mehr mit dem Heizungsregler im Wohnzimmer kommunizieren und du kannst alle Räume unabhängig davon regeln.

Somit übernehmen dann Deine smarten Thermostate die Kontrolle über die einzelnen Räume.

Ich hatte wohl fälschlicherweise angenommen das Hauptproblem wäre das zu kalte Badezimmer.

Gruß Markus

also rein theoretisch könnte man noch ein Wenig mehr herausholen, in dem man die Therme auch smart macht. Allerdings ist smart machen tatsächlich noch mal teurer, als eine smarte kaufen. und auch das kostet nicht gerade wenig.

die Frage ist: lohnt es sich?

Wenn sie eh fällig wäre, dann ist der Aufpreis für ein Gerät mit entsprechenden Schnittstellen kaum releivant. aber nur deshalb austauschen lohnt einfach kaum bis garnicht.

im worst Case hat das Gerät eine ungeregelt arbeitende Umwälzpumpe. Sagen wir einfach, von den 8760 Stunden, die das Jahr hat, ist rund ein drittel, also 3000 Stunden ein Betriebszustand erreicht, in dem die Pumpe aus sein könnte, aber trotzdem läuft.

im worst Case hat das Gerät sagen wir 40 watt, Das wäre dann also ein järhliches einsparpotenzial von 120 kWh, also ungefähr 40 € an Strom.

Wir reden hier vom worst Case. Es ist eher von 25 Watt auszugehen und auch davon, dass das Gerät witterungsgeführt arbeitet, also bei entsprechenden Bedingungen die Pumpe auch tatsächlich ausgeht. Dann hätten wir vielleicht wenns gut läuft etwa 500 bis 1000 Stunden wenn überhaupt übers Jahr, an denen die Pumpe läuft ob wohl nicht nötig. dann reden wir von 12 bis 25 kWh Einsparpotenzial.

Aber ganz offen gesagt? ein Heizgerät, das nicht witterungsgeführt ist, und unnötigerweise mit einer 40 Watt Pumpe läuft, ist a.) so alt, dass es wahrscheinlich bald die Füße strecken wird, b. generell wahrscheinlich eher infeffizient und c.) könnte man durch die Gaseinsparung alleine schon viel reißen. Hier würde es sich tatsächlich lohnen, darüber nachzudenken, das Gerät sofern möglich, wenn es die Abgasführung zulässt, das Gerät gegen ein modernes Brennwertgerät auszutauschen.

Übrigens: sollte die Heizung fällig werden, bleibt dir, sehen wir von einer Wärmepumpe o.Ä. einmal ab, so wie so nur ein Brennwertgerät. für konvensionelle Heiuzungen gibt es garkeine Betriebserlaubnis mehr.