Ist Wikipedia politisch nicht neutral und linksgrün?
Falls dies so wäre: Welche Folgen hat dies auf die freie Meinungsbildung?
5 Antworten
Grüß Dich Manu2007het
Gewiss gibt es etwas bei Wikipedia zu kritisieren, nichts ist perfekt. Aber Wikipedia wird von sehr vielen Menschen und Idealisten finanziell unterstützt, alles Spenden und Mitgliedsbeiträge. Die Finanzierung ist zum größten Teil Crowdfunding. Immer wieder mal zwischendurch wird bei den Benutzern um eine Spende geworben und das Ziel angegeben, wieviel man braucht und der aktuelle Stand grafisch dargestellt. Die Struktur ist so ausgelegt, das sich Menschen mit Spezialkenntnissen an der Verbesserung des Inhaltes beteiligen können. Dafür muss man Mitglied sein. Der Mitgliedsbeitrag für natürliche Personen beträgt mindestens 24 Euro pro Jahr (ermäßigt mindestens 12 Euro); für juristische Personen gilt ein Mindestbeitrag von 100 Euro.
Diese sind der Kontrolle der Benutzer unterworfen, die diese Kenntnisse besitzen. Das wird öffentlich im Netz unter Wikipedia diskutiert und Vorschläge für Änderungen gemacht, die begründet werden müssen. Falls ein Artikel in Wikipedia nicht ganz den Ansprüchen genügt, wird das öffentlich auf der Webseite des Begriffes kenntlich gemacht und zur Diskussion und Änderung aufgerufen.
Parteipolitisch ist Wikipedia nicht. Die öffentliche Kontrolle verhindert das.
Die Kontrollmethode ist ähnlich wie bei der Presse, die kontrolliert sich selbst und das geht deshalb, weil sowas immer einen Artikel für die Öffentlichkeit wert ist und somit von der Presse selbst aufgedeckt wird.
Bei Wikipedia ist eben der Schreiber der Artikel (Mitglied) und alle Benutzer das Kontrollorgan. Zudem gibt es Rückmeldungen Betroffener oder anderweitig thematisch Involvierte die sich fachkundig im Netz bei Wikipedia zu Wort melden, Kritik anbringen, diskutieren und dann ändern. Bis wieder einer kommt, der verbessern kann, wenn es gerechtfertigt ist. Er muss sich dann allerdings Diskussion bzw. der Kritik stellen.
Die Motivation dafür folgt dem Willen, ein kostenloses äußerst umfangreiches Werk bereitzustellen, damit jeder diese Bildung geniessen kann und umfangreicher ist als es andere Lexika sind. Zudem sind in den Texten dafür sehr viele Links auch Bilder mit verschiedenen Formaten eingebettet die andere Informationen mit dem Text verknüpfen.
Wikipedia:Förderunghttps://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:F%C3%B6rderung
Noch einmal, Wikipedia ist frei und nicht partei,- oder anderweitig politisch interessengebunden.
Herzlichen Gruß
Rüdiger
Ehemaliger Redakteur eines Magazins
In der Theorie stimmt das so und natürlich ist die Wikipedia nicht parteigebunden.
Aber aufgrund der Nutzerstruktur sind manche Inhalte bei entsprechenden Themengebieten leider doch stark links-grün, woke verzerrt und nicht neutral und objektiv.
Die Mechanismen, die die Neutralität sicherstellen sollen, funktionieren leider nicht. Da geht es ganz oft eher um Interessengruppen von Nutzern, die sich zusammentun und ihr Ding durchziehen. Man muss auf der Klaviatur der Mechanismen geschickt spielen können, sonst hat man keine Chance dort. Ganz viele neue Experten werden so vergrault und bekommen keinen Fuß in die Tür. Es ist zum Haareraufen!
Hmmm, --- da werde ich mal drüber nachdenken. Werde noch ein wenig recherchieren.
Ich habe das selbst schon dort erlebt und arbeite ganz generell nicht mehr dort mit, weil es einfach keinen Spaß bringt, sich von eingefleischten Nutzern vergewaltigen zu lassen. Und Neutralität und Korrektheit wird durch das aktuelle System nicht erreicht.
Es ist eher ein Wunder, dass es trotzdem noch so ein tolles Nachschlagewerk im Alltag ist. Aber man muss auf der Klaviatur dort spielen können und neue Experten haben es dort ganz extrem schwer.
Ja, danke für die Hinweise. Zumindest habe ich schon mal eine Meinung aus eigener Anschauung. Du würdest also nicht Wikipedia in Grund und Boden rammen?
Ich nutze Wikipedia sehr gerne und sehr oft. Aber ich verlasse mich bei technisch-naturwissenschaftlichen oder rein faktischen Fragestellungen erheblich mehr darauf als bei gesellschaftlichen Themen wie z.B. Artikel über Menschen oder Ereignisse. Da spürt man den Bias sehr oft geradezu drastisch und da trifft der Vorwurf, dass dieser Bias doch sehr oft in eine bestimmte woke Richtung geht, schon zu.
Außerdem drücke ich bei teils echt schlechten Formulierungen ein Auge zu, weil ich weiß, wie hart manchmal jede Phrase umkämpft gewesen sein kann und sich da halt eine Gruppe durchgesetzt hat, die zwar keinen Stil hat, aber die Klaviatur beherrscht.
Wikipedia ist geradezu unverzichtbar geworden und schon noch wirklich gut. Wikipedia könnte aber noch viel besser sein, wenn diese Mechanismen nicht durch Gruppen missbraucht und für sich genutzt werden würden. Ich habe da so viele schlimme Beispiele gehört und erlebt, dass der Spaß echt komplett vergangen ist. Nicht nur mir, auch vielen anderen.
Nein, dem ist nicht so. Larry Sanger hat mit der deutschen Wikipedia nichts zu tun, diese ist völlig anders organisiert als die englischsprachige Version.
Ein Thema hat immer wertfrei und objektiv dargestellt zu werden. Ist dies nicht der Fall, so würde ein entsprechender Artikel entweder in dieser Form nicht gesichtet und / oder zur Qualitätssicherung eingetragen werden.
Gerade bei politischen Themen gibt es natürlich Personen, die ein Interesse daran haben, Artikel zu manipulieren; dies geschieht aber überwiegend aus dem rechten spektrum, nicht aus dem linken, und darüber hinaus werden bei Bekanntwerden solcher Versuche auch entsprechende Maßnahmen unternommen, um dies zu unterbinden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Neutraler_Standpunkt
LG
Oh doch, dem ist so! Sehr viele Themen werden nicht wertfrei dargestellt, sondern mit starkem wolen Bias.
Gerade gesellschaftliche Themen aller Art sind stark im woken Sinne dem Mainstream unterworfen und bieten wenig Platz für Meinungsvielfalt.
Du hast recht, dass Wikipedia die Neutralität mit Richtlinien und Grundsätzen einfordert, aber leider wird sie in den letzten Jahren immer weniger erreicht.
stark im woken Sinne
Was genau soll das bedeuten? "Wokeness" ist ein Kampfbegriff und bereits selbst alles andere als neutral.
bieten wenig Platz für Meinungsvielfalt
Ein Artikel soll auch nicht jeder Meinung einen Platz bieten sondern objektiv über ein Thema informieren. Wenn in Fachkreisen mehrere Ansichten zu einem bestimmten Thema existieren, dann können diese auch alle dargestellt werden, sofern denn ausreichend neutrale Quellen (= Einzelnachweise) für diese Ansicht vorliegen.
Genau so kommt dann eben Bias rein. Das Orientieren an Fakten ist wünschenswert, aber bei vielen gesellschaftlichen Themen sind die Fakten eben umstritten und keineswegs gesichert.
Welche Quellen als akzeptabel oder neutral anerkannt werden, schwankt extrem stark, je nach dem welche Nutzer gerade was pushen, sich gegenseitig stärken oder ihr Ding durchziehen. Weder Neutralität noch Fairness ist da besonders oft zu erleben.
aber bei vielen gesellschaftlichen Themen sind die Fakten eben umstritten und keineswegs gesichert
Ich wiederhole mich gerne: Wenn mehrere Ansichten zu einem Thema existieren, können diese auch alle einzeln dargelegt werden.
Welche Quellen als akzeptabel oder neutral anerkannt werden, schwankt extrem stark, je nach dem welche Nutzer gerade was pushen
Das ist schlichtweg falsch. Wenn du der Ansicht bist, ein anderer Nutzer würde die Revert-Funktion missbrauchen und eigentlich seriöse Quellen nicht als reputablen Nachweis anerkennen, so kann in jedem Fall ein Administrator hinzugezogen und / oder die zuständige Fachredaktion des jeweiligen Themas um Schlichtung gebeten werden.
In der Theorie ja, in der Praxis sind da fast immer eingefleischte Gruppen, die ganz genau wissen, wie sie auf der Klaviatur spielen müssen, um ihren Willen zu erreichen.
Da geht es in meiner Erfahrung weitaus weniger um Fakten als um Beherrschen der Mechanismus. Ich fand das unfassbar desillusionierend und entgegen der besten Absichten von denen, die sich das System ausgedacht haben.
Es funktioniert einfach nicht bei ganz vielen Themen.
Und ja, in der Theorie stimme ich dir zu, dass die Regeln so sind. In der Praxis kommt aber das Falsche bei raus.
Es ist überwiegend neutral, vereinzelt aber subjektiv, weil es jeder bearbeiten kann
Aber prinzipiell kann auch jeder richtigstellen, nur geschieht das nicht gleich 1. bei selten aufgerufenen Artikeln 2. bei Artikeln, wo eine sehr umfangreiche Recherche erforderlich ist. Aber dafür werden nur Beiträge von erfahrenen Benutzern dem Normalbenutzer gezeigt, bis eine erfahrener Benutzer den Artikel als unproblematisch bewertet hat. Das kann dann Monate dauern, bis darüber entschieden ist.
Das stimmt nur bedingt. Artikel mit falschen Inhalten werden trotz Richtigstellung mit Beweisen wieder mit falschen Inhalten zurückgeschrieben. Noch schlimmer sind die politischen Diffamierungen in Wikipedia mit falschen Anschuldigungen der betreffenden Personen.
Wikipedia ist politisch definitiv nicht neutral. Es werden Verschwörungstheretiker automatisch mit Rechten gleichgestellt und Kritik an links-grünen Dogmen als unsinnig bezeichnet. User, die Artikel zu politischen Themen ändern, werden gesperrt. Meiner Ansicht nach sollten alle Wikipedia-Admins wegen Verleumdung angeklagt und die Seite verboten werden.
Leute sollten erst mal verstehen wie Wiki funktioniert bevor sie kritisieren.
Wiki laut Wiki:
Wiki ist eine Website, deren Inhalte von den Besuchern nicht nur gelesen, sondern auch direkt im Webbrowser bearbeitet und geändert werden können Das Ziel ist häufig, Erfahrung und Wissen gemeinschaftlich zu sammeln (kollektive Intelligenz) und in für die Zielgruppe verständlicher Form zu dokumentieren.
Meinungsfreiheit oder freie Meinungsbildung kommt nicht ein einziges Mal in dem Artikel vor.
Einen Mitgliedsbeitrag gibt es nur beim Verein, nicht für die Wikipedianer, die an der Wikipedia arbeiten.