Ist unsere Gesellschaft übersexualisiert?
Bis auf diese Worte, möchte ich die Frage unkommentiert im Raum stehen lassen.
18 Antworten
Jein.
Serien/Filme zeigen zunehmend immer mehr Sexszenen. Als ich letztens durch die Innenstadt ging, hatte der Beate Uhse Job gerade draußen Dildos stehen, weil irgendein Angebot. Immer mehr Bücher haben auch Sexszenen, manche Bücher schimpfen sich zwar "Romantik" - sind in Wahrheit aber Erotik. Es gibt wohl auch immer mehr Pornos, denke ich.
Aber: Sexualität ist etwas absolut normales. Die allermeisten Menschen haben ein Verlangen nach Sex, das ist etwas völlig normales. Das muss auch nicht unterdrückt werden. Das sollte kein Tabuthema sein. Und wenn Leute Pornos und Co toll finden, sollen sie es toll finden dürfen.
Ich finde im Großen und Ganzen nicht, dass unsere Gesellschaft "übersexualisiert" ist. Selbst wenn es für meinen persönlichen Geschmack 100x zu viel ist in Kunst, Literatur und Schauspiel.
Bezüglich des Beate Uhses, das fand ich irgendwie lustig, direkt um die Ecke, keine 20 Meter entfernt standen irgendwelche Bibelmissionare. Könnt ja mal raten, wo mehr Leute stehen geblieben sind...
Und, weil es vielleicht für die Einordnung dieser Meinung tatsächlich mal eine Relevanz hat, schreibe ich mal dazu, dass ich asexuell bin, also flapsig ausdrückt überhaupt nicht auf Sex stehe. Das heißt, ich würde es auch nicht schlimm finden, wenn es überhaupt kein Thema mehr wäre ;-) - nur sollte es halt als Thema niemals verboten werden, andere Leute sind es nämlich nicht und das ist auch absolut okay so.
Ich möchte nicht beim Zappen durch die ganz normalen TV-Kanäle welke Möpse und absurd frisierte Schwänze um die Ohren gehauen bekommen!
Ich habe keinen Fernseher :-D, das ist dabei wohl sehr hilfreich. Wie gesagt, ich für meinen Geschmack würde komplett ohne sowas am glücklichsten sein, nur offenbar gibt es ja einen Markt dafür, dann sollte es das eben auch geben dürfen. Man könnte aber jugendfreie Sender einführen ;-), dann wüsste man bei den anderen, worauf man sich einlässt und gut.
Ja. Keine Ahnung aber ich bin übersättigt.
Mir geht auch die viele nackige Haut junger Mädchen/Frauen bei gerade mal 15 Grad Celsius auf die Nerven. Diese ganzen zur Schau gestellten käsigen und knochigen Gliedmassen. Das würde am Strand passen, aber bitte nicht schon am Morgen in der gedrängten S-Bahn. Wie gewollt und nicht gekonnt.
Man zeigt entweder Brustausschnitt oder Beine. Und bitte keine Röcke, die gleich aufzuplatzen drohen.
Mit Neid hat das nichts zu tun. Mit über 40 kriege ich für meine Figur noch Komplimente, auch von jungen Frauen.
Nein, teilweise vielleicht sogar zu prüde, was sich daran zeigt, dass Prostitution immer noch von vielen - wenn auch der Minderheit - abgelehnt wird. Außerdem habe ich das Gefühl, dass mittlerweile häufiger als noch vor ein paar Jahren bestimmte Dinge als sexistisch negativ abgestempelt werden.
Ich weiß z. B., dass es scharfe Kritik an einer PR-Kampagne des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur gab. Ziel dieser Kampagne ist es, Fahrradfahrer zu überzeugen, Fahrradhelme zu benutzen. Gezeigt werden (zumindest zum Teil) gut aussehende, halbnackte Männer und Frauen in Unterwäsche, die einen Fahrradhelm tragen. Wurde als sexistisch kritisiert. Ich persönlich finde das überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil, ich find's cool, kreativ und locker, was man ja eigentlich nicht unbedingt von einer Behörde erwartet.
Auch wenn mir unsere Gesellschaft (und vermutlich auch fast jede andere Gesellschaft) zu prüde ist, akzeptiere ich natürlich Prüderie. Diese Eigenschaft macht ja niemanden zu einem schlechten Menschen. Aber ich selbst wünsche mir absolute sexuelle Offenheit. Es soll aber jeder seine Sexualität so ausleben, wie er möchte.
Ich persönlich würde mir viel mehr Sex in der Gesellschaft wünschen - in diversen Bereichen. Ich würde mich z. B. freuen, wenn ich ständig und mit jedem über Sex, sexuelle Vorlieben usw. sprechen könnte.
Ja, ich finde schon. Die allgegenwärtige Darstellung von Sex in jedweder Form führt dazu, dass uns immer weniger hinter dem Ofen hervorlockt. Vor 30 Jahren brachte ein “Busenblitzer“ (nannte man so) einen gleich auf Touren, heutzutage braucht es für viele hardcore-Pornos, damit einem noch die Hose aufgeht. Ich spreche jetzt natürlich nicht von Teenagern mit chronischem Dauerständer, das steht auf 'nem anderen Blatt. Alles wird exhibitionistisch breitgetreten bis zum geht-nicht-mehr, alles wird auf's Lächerlichste übertrieben (naked Attraction, love-Island) jeder sieht im Monat heute ungefragt mehr Genitalien als früher Gynäkologe und Urologe zusammen genommen, nichts wirkt mehr spannend und aufregend, es gibt nur noch mainstream, nichts mehr zu entdecken, Teenager kennen die gesamte Bandbreite sexueller Spielarten in der Theorie noch vor dem ersten Mal und fangen am besten gleich mit Analverkehr und gang-bang an.....
Also von mir ein eindeutiges JA !
Vor 30 Jahren brachte ein “Busenblitzer“ (nannte man so) einen gleich auf Touren
Mag eine naive Frage sein, aber war es das aufblitzende Körperteil, oder das vorgestellte, wie die Szene weiter laufen würde, was die Menschen "aut Touren bringen" konnte?
Was genau läuft da ab im Kopf? (okay, sollte pornographische Dinge sein - das meine ich nicht mit "genau" :-D)
Verbinden sexuelle Menschen mit bestimmten Handlungen/Körperteilen automatisch auch sowas wie Sex?
Das würde nämlich die entsetzten Blicke, die ich letztens bekommen habe, erklären....
Was hast du denn gemacht? 😁
Ja, genau, es fehlt Raum für die eigene Fantasie. Das Kopfkino ist nicht mehr gefragt, wir müssen nicht mehr suchen oder uns anstrengen, nur noch gelangweilt konsumieren, was uns eigentlich schon längst zu den Ohren rauskommt.
Was hast du denn gemacht? 😁
Etwas völlig banales, deswegen wunderte ich mich ja auch so über die Blicke und kann sie mir immer noch nicht erklären...
Ich hatte mich bei der Außentemperatur verschätzt und ein Shirt und ein Tshirt übereinander an. Das obere Tshirt wollte ich aus mehreren Gründen gerne anbehalten, also habe ich beide kurz ausgezogen und dann das obere wieder angezogen - in meinen Augen absolut nichts ungewöhnliches. Ich befand mich halt gerade an einem sehr öffentlichen Ort (war auch schlecht da weg zu kommen und eine ruhige Ecke zu suchen... , aber ich mehr als 5 Sekunden dürfte man meinen Bauch und meinen BH nicht gesehen haben ... und ich meine, in jedem Schwimmbad sieht man mehr - und die Hälfte der Bevölkerung hat auch Bhs an...
Wenn die Leute in dieser Handlung allerdings etwas sexuelles gesehen haben sollten, bzw. dadurch deren Kopfkino angegangen sein könnte, kann ich es nachvollziehen, weil ich sie damit quasi in Verlegenheit brächte (Mehrheit um mich herum waren Männer).
Meines Erachtens schon, ja. Ich habe das Gefühl das es immer schwieriger wird Menschen kennenzulernen. Vorallem auch ohne sexuelle Absichten.
Das Ding ist ja, weniger wäre in diesem Fall einfach mehr! Die meiner Meinung nach viel zu übertrieben zur Schau gestellte Sexualität wirkt zumindest auf meine persönliche Libido eher einschläfernd. Ich würde es nicht als Unterdrückung des Sexualtriebes empfinden, wenn da mal ein bisschen maßgehalten würde. Nicht wie in den 50ern, als alles tabuisiert wurde, aber so, dass man selbst entscheiden kann, ob man damit konfrontiert werden möchte. Ich möchte nicht beim Zappen durch die ganz normalen TV-Kanäle welke Möpse und absurd frisierte Schwänze um die Ohren gehauen bekommen! 😭 Ich möchte, wenn mir danach ist, auf Medien, die ausschließlich Erwachsenen zur Verfügung stehen sollten, auf die erotischen Themen meiner Wahl zugreifen können und ansonsten würde ich es schätzen, wenn die Klamotten an bleiben im TV! ☺