Ist übertriebener Feminismus, Aktivismus,…ein Abwehrmechanismus?

2 Antworten

Jein, ein Abwehrmechanismus ist eher das Gegenteil, wenn Menschen durch die Ansichten anderern ihre Werte und damit sich bedroht fühlen und völlig überreagieren, siehe z.B. die Diskussion über's Gendern.

Dass Menschen, die Hindernisse überkommen müssen bzw. angegriffen werden, die Eigenschaften, die sie von der Allgemeinheit, gefühlt oder tatsächlich, entfremden, sich besonders stark mit eben diesen stark identifizieren, ist aber ebenfalls ein psychologisches Phänomen. Deswegen existieren auch Gay Pride aber keine Straight Pride Paraden. Deswegen wird dir auch jeder Nicht-Deutsche erzählen wie stolze er darauf sei Italiener, Türke oder Wasauchimmer zu sein, während du selten Menschen siehst die dich vollquatschen wie toll es in Baden Württemberg sei. I.d.R. ist dieses Verhalten aber eher euphorisch manchmal etwas trotzig.

Ich habe extra 'gefühlt oder tatsächlich' erwähnt, weil es natürlich auch Einheimische gibt, die ungewöhnlich stolz auf ihre Nationalität sind oder v.a. Männer die sich als super straight o.ä. bezeichnen. Der Mechanismus dahinter ist sehr ähnlich, nur dass diese Menschen nicht tatsächlich wegen ihrer inhärenten Werte angegriffen werden, sondern sich eine vermeintliche 'Unterdrückung' einbilden.

Obwohl es wahrscheinlich als psychologisches Phänomen durchaus ähnlich ist, gibt es gravierende Unterschiede: Die eine Gruppe begegnet in ihrem Leben tatsächlicher Gewalt gegen ihre schiere Existenz und da die Fremdwahrnehmung extrem auf eben jener trennenden Eigenschaft liegt, richtet sich die Eigenwahrnehmung auch auf eben diese Eigenschaft aus. Die andere Gruppe gehört der Mehrheitsgesellschaft an, sie stören sich nur an Andersartigkeit, aus dieser Ablehnung entwächst das Gefühl ein Opfer ihrer Eigenheiten zu sein. Dieser Strömung ist damit fast immer latent aggressiv.

Ist es eigentlich ein Abwehrmechanismus, dass Leute, nur, weil sie sich aus irgendwelchen Gründen von Weltoffenheit und Toleranz bedroht fühlen, versuchen, sich durch angeblich übertriebenen Aktivismus in die Opferrolle zu bringen?


Tamtamy  05.01.2023, 09:22

Diese Annahme erscheint mir ziemlich konstruiert, auch wenn sie in Einzelfällen so zutreffen mag.
Es ist schon auffallend bis hin an die Grenze zu nervig, wie sehr den 'Mitgliedern' von LBetc. an Selbstdarstellung gelegen ist und z.T. auch enormer moralischer Druck aufgebaut wird. (Was man wiederum verstehen kann auf dem Hintergrund langer Unterdrückung und Diskriminierung).

2
Orothred23  05.01.2023, 09:23
@Tamtamy

Was jetzt? Ist die Annahme konstruiert, oder nicht? Deine Aussage ist widersprüchlich.....

1