Ist Statistik schwer?

8 Antworten

Wie so oft kann man auch diese Frage nicht pauschal beantworten. Dein Beispiel, einen prozentualen Anteil auszurechnen, ist natürlich nicht schwer. Statistik ist aber mehr als das.

Statistik baut auf der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf und zieht daraus Schlüsse. Eine beispielhafte Fragestellung wäre: Du würfelst 18 mal und hast 4 mal die Sechs gewürfelt. Ist der Würfel korrekt oder ist es ein Fake-Würfel, bei dem 6er gehäuft sind? Wird so angesetzt, dass man die Wahrscheinlichkeit berechnet, und wenn die sehr klein ist, geht man davon aus, dass mit dem Würfel etwas nicht stimmt.

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik bringen tatsächlich manchmal die Vorstellungskraft an die Grenzen und sind deshalb recht abstrakt und für manche nicht ganz einfach. Andererseits ist es kein Hexenwerk. Man kann tatsächlich durch fleißige Beschäftigung damit erreichen, dass der Groschen fällt. Dem einen fällts leichter, dem anderen schwerer, das Thema ist aber definitiv zu lösen.

Welches Fach möchtest Du denn studieren? Geht es um ein Nebenfach oder wendest Du Statistik lediglich als Werkzeug an? Dann lass Dich nicht ins Bockshorn jagen! Es gibt auch Software, mit der man ein Stück weit Statistik machen kann, auch wenn man die Mathematik dahinter nicht 100% gecheckt hat.

Wenn es um die Hauptbeschäftigung geht: Du kennst Deine Stärken und Schwächen. Hast Du an der Schule Wahrscheinlichkeitsrechnung gemacht? Bist Du damit zurechtgekommen? Liegt Dir das Thema? Sind abstrakte Themen Dein Ding?

Ich wünsche Dir viel Glück, Deinen Weg zu finden! :-)

was ist das Kriterium für schwer? Statistik/Empirie benötigst in vielen Studiengängen.

Du schreibst, dass Du Dich für ein Studium interessierst, bei dem in einem Semester auch Statistik gelehrt wird - was sehr wenig ist.

Die Statistik wird im universitären Curriculum meist aufgeteilt in a) deskriptive, b) induktive und c) multivariate Statistik. Wenn Statistik nur in einem Semester stattfindet, so wird sich dies auf die deskriptive und die elementaren Testverfahren der induktiven Statistik beschränken.

Die deskriptive Statistik ist mathematisch sehr simpel und erfordert wenig mehr als die vier Grundrechenarten. Trotzdem scheitern auch hier schon manche, die es mit der Mathematik nicht so haben, an der vermeintlichen "Komplexität" der Formeln. Die induktive Statistik (Schluss von der Stichprobe auf die Grundgesamtheit) ist schon etwas schwieriger. Zwar gibt es letzlich weniger zu rechnen, aber dafür wesentlich mehr zu verstehen. Insbesondere das Denken in Wahrscheinlichkeiten, der Umgang mit Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen, Fehlerwahrscheinlichkeiten und der Logik des Testens und Schätzens. Die komplexeren und eigentlich interessanten Inhalte (Faktorenanalyse, Clusteranalyse, Diskriminanzanalyse, kanonische Korrelation, MDS usw.) kommen dann in der Regel in Veranstaltungen zur multivariaten Statistik. Damit wirst Du es aber in einem Studium mit einem Semester Statistik nicht zu tun bekommen, wenn dies nicht als Wahlfach angeboten wird.

Vor Statistik muss niemand Angst haben, schon gar nicht vor den Grundlagenvorlesungen, die nur darauf abzielen, die elementaren Methoden richtig anwenden und einigermaßen verstehen zu können.

Die Beschäftigung mit den weiterführenden Gebieten der multivariaten Statistik und darüber hinaus der theoretischen Statistik und der Modellentwicklung erfordert allerdings ein sehr solides mathematisches Rüstzeug und die Fähigkeit und Freude daran, mit teilweise extrem abstrakten mathematischen Modellen zu arbeiten.


Defaetist  24.10.2010, 23:13

DH für die exakte Antwort.

Ich fürchte aber nur, dass Du KingDong damit für den Einstieg überforderst. Die vielen Fachbegriffe werden während der Ausbildung erklärt, bitte keine falsche Angst!

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Statistik ist nicht gerade das einfachste. Viele Leute sind daran gescheitert. Z.B. ich. Heute bin ich aber Statistiker und das nur deshalb, weil ich ein sehr gutes Buch entdeckt habe, der die Statistik mit einfachen Worten erklärt und trotzdem mathematisch begründet. Ich empfehle Dir das Buch von Stanton Glantz: Primer of Biostatistics. Unabhängig, welche Richtung Du wählst (Psychologie, Soziologie, Wirschaft). In diesem Buch wird anhand von Beispielen (aus dem medizinischen Bereich) gearbeitet. Es wird auch gezeigt, wie man statistische Test falsch anwendet (um es eben zu vermeiden). Nachdem ich dieses Buch zur Hälfte gelesen habe (während meiner Diplomarbeit), habe ich einen Seminar für Doktoranden und Oberassistenten der Biochemie gehalten, in dem ich zeigte, wie man die statistischen Tests korrekt anwendet.

Mein erster Vorschlag ist: stelle die Frage nicht, ob es schwer ist oder nicht, sondern ob es in Deinem Bereich ein notwendiges Instrument ist. Dann suche Dir ein Buch aus, das Dir die Statistik gut erklärt. Meine Erfahrung ist, dass viele Bücher (vor allem deutsche), sehr formal sind und die Sachverhalte sehr kompliziert erklären. (Das gilt nicht nur für Statistik, sondern auch für Chemie, Biochemie, Genetik).

Mein zweiter Vorschlag: Verwende das Gratis-Statistik-Programm R (www.r-project.org). Es gibt Einführungsbücher und -skripte in Statistik mit R, die man z.T. auch gratis runterladen kann. Dadurch, dass man die Statistik gleich am Computer anwendet, versteht man es leichter.

Ich kann Dir nur nahe legen, Dich tiefgehender mit Statistik zu beschäftigen. Denn statistisches Denken hilft auch, die richtigen Fragen zu stellen.

hahahaha... stochastik ist die höchste kunst der mathematik xD

also eine statistik zu erstellen ist mehr als ein reines befragen aus einem männer oder frauenmagazin...

teilweise sind es die kompliziertesten formeln und ableitungen die für versicherungen oder banken erstellt werden...

sie dienen der vorausberechnung eines umstandes ohne genau sagen zu können ob wirklich alles einberechnet wird... sozusagen ist es die große spielerei mit teilweise unbekannten die dennoch einen glaubhaften sinn ergebenen sollen...

wenn du herausforderungen suchst und du in mathematik wirklich gut ist... dann ja^^


KingDong 
Beitragsersteller
 23.10.2010, 21:49

du machst mir angst

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fieserfisch  23.10.2010, 22:08
@KingDong

xD

nur so... als guter statistiker bist du manchmal für das stehen und fallen eines unternehmers mitverantwortlich... zb wenn du produktnachfragen und erfolgsfälle erstellen musst... also in der freien wirtschaft kannste dickes geld verdienen... des löst die angst wieder lol

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giordano  24.10.2010, 12:03
@fieserfisch

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in Unternehmen als Statistiker nicht ernst genommen wird. Ich habe mich mal geweigert, eine Umfrage zur Kundenzufriedenheit zu bearbeiten, weil die Rücklaufquote zu klein war und weil man Leute, die das Produkt gekündigt haben, nicht in die Umfrage miteinbezogen hat. Von oben herab wurde mir dann nahegelegt, dass das Management auf Zahlen angewiesen sind. Denen sind Zahlen mit Verzerrungen (Fehler!) lieber als keine. Solche Vorfälle habe ich auch bei Kollegen in anderen Firmen gehört.

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fieserfisch  25.10.2010, 07:36
@giordano

leider wollen wir lieber lügen als wahrheiten hören zudem werden mathematiker stets als eine sonderrasse mensch bezeichnet xD

mir erklärt sich das damit, dass ein entwickeltes produkt ja einschlagen MÜSSE und somit die jobs derer gerechtfertigt sind die diesen schrott entwickelt haben...

in erster linie muss ich mich im voraus für deine hater entschuldigen, denen kannste ein absolutes unvermögen mit mathematik nachweisen, um sich selbst nicht scheiße zu fühlen.... geben sie lieber die arschkarte weiter...

immerhin... mathematiker sind langweilige gesprächspersonen, tragen eine brille, haben schütteres haar und sind stets mit ihren büchern verheiratet...

könnte auch ein vorurteil sein aber soweit denken die leider nicht...

was von denen keiner kapiert, du brauchst viele menschen um etwas zu bewegen, aber nur einen mathematiker um zu sagen wohin :)

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