Ist Rinderfett in der Seife eine schlechte Zutat?
In einem Seifenstück, nicht Flüssigseife.
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Seife besteht hauptsächlich aus Fett und etwas Natronlauge. Bei diesen nur zwei nötigen Zutaten ist es für die Qualität der fertigen Seife nicht unerheblich, welche Fette verwendet werden. Auch kann man sich fragen, ob man ein Produkt aus bestimmten Zutaten überhaupt haben möchte.
Die Industrie verwendet für Seifen hauptsächlich Rindertalg (Schlachtabfälle aus Massentierhaltung) und Palmöl (für dessen Anbau verbreitet der Regenwald abgeholzt wird), erkennbar an den Begriffen sodium tallowate bzw. sodium palmate. Grund dafür ist der Preis. Es sind die billigsten Fette am Markt.
Hochwertige Seifen, die auch potenziell besser für die Haut sind, bestehen aus Pflanzenölen. Verwendet werden zum Beispiel Oliven-, Raps-, Sonnenblumen-, Kokosöl und teils auch vergleichsweise teure Öle wie zum Beispiel Mandel-, Avocado- oder Hanföl. Verwendet werden auch Kakao- oder Sheabutter. Da jedes Fett unterschiedliche Eigenschaften hat, ergibt sich aus der Kombination eine Vielzahl von möglichen Rezepturen für unterschiedliche Bedürfnisse der Haut.
Insofern ist Rinderfett nicht "schlecht", es ist aber nicht erste Wahl.
Aufgrund des Fettsäurespektrums sind die resultierenden Seifen vergleichsweise gut verträglich, sodass einige Hobbysieder sogar gezielt tierische Fette (Schmalz) verwenden.
Seifentenside mit dem höchsten Irritationspotential sind Sodium Laurate, entstanden aus der Fettsäure Laurinsäure. Diese ist in den klassischen Schaumfetten enthalten, nämlich verschiedenen Palmkernölen (Sodium Palm Kernelate, Sodium Cocoate, Sodium Babassuate usw.).
Um genau zu sein, ist es Talg.
Aber ausschließlich für das Talg werden die Tiere nicht geschlachtet, sondern Talg wird aus den Schlachtabfällen gewonnen. Ironischer Weise ist dieser Talg, bzw. das Kalium zum Lösen von Fett da.
Okay, deshalb ist diese Seife gegen Akne. Es entfettet die Haut.