Von Flüssigseifen bekommt man bei häufiger Anwendung oft trockene, raue und rissige Hände. Das liegt einfach daran, dass sie sehr stark entfetten, genauso wie ein Geschirrspülmittel oder ein Duschgel, da die verwandten künstlichen Tenside, die für die Waschleistung und den Schaum zuständig sind, sehr ähnlich sind. Daher wird auch oft eine Handcreme empfohlen, was das ganze für die Produzenten lukrativ, für die Verbraucher leider kostspielig macht.

Zur trockenen Haut tragen auch zu heißes Wasser und Desinfektionsmittel (Alkohol) bei.

Die Alternative sind feste, rückfettende Seifen. Vor allem sogenannte Naturseifen, die von zahlreichen kleinen Manufakturen angeboten werden. Damit braucht es in den allermeisten Fällen keine Handcreme.

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Die Hauptsache ist, dass Deine Haare schön sind und sich auch die Kopfhaut gut anfühlt, ebenfalls dass sie nicht zu trocken ist. Damit hast Du im Vergleich mit anderen schon sehr viel erreicht in der ersten Woche mit Haarseife; oft dauert es viel länger, die richtige Haarseife zu finden und gut damit zurechtzukommen.

Wenn Du keine trockene Kopfhaut hast, sind es auch keine Schuppen. Es wird höchstwahrscheinlich Kalkseife sein, die sich immer mit Seife und hartem Wasser bildet. Die Zitronensäure in Deiner Seife enthärtet es zwar ein wenig, aber nicht komplett. Ich würde versuchen, jedes Mal nach dem Waschen eine saure Spülung mit Apfelessig (1-2 Esslöffel auf einen Liter Wasser) zu machen.

Ansonsten bürste den weißen Belag einfach aus den Haaren. Es gibt Leute, die kriegen das auch nach Jahren nicht völlig weg. Das Wichtigste ist tatsächlich, dass die Haare schön sind und es der Kopfhaut gut geht.

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Ja, es gab beides. Die Schmierseife war in Mitteleuropa praktisch ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von fester Seife. Zu Laugenbereitung benutzte man Holzasche, die man mit Wasser auslaugte und dann eindampfte. Ergebnis war mehr oder weniger reine Pottasche (Kaliumcarbonat), die man mit Löschkalk zu Kalilauge umsetzte. Mit dieser liessen sich pflanzliche oder tierische Fette verkochen und so verseifen. Ergebnis im Kessel war Schmierseife (Kaliumseife). Eine frühe Quelle für das Verfahren stammt von Galenos von Pergamon im zweiten Jahrhundert.

Araber nutzten dagegen statt Pottasche natürliche Sodavorkommen (Sodaseen) zur Laugenbereitung und erhielten so direkt eine feste Natronseife.

In Mitteleuropa brauchte es dazu den Umweg über das Aussalzen. Dabei wird die Kaliumseife im Kessel mit Salz (Natriumchlorid) versetzt. Einerseits dient dies der Reinigung der Masse, da die Zutaten alle nicht rein waren; wegen ihrer geringeren Dichte schwamm die Seife obenauf, unten sammelte sich die überschüssige, salzige Lauge und das Glyzerin. Andererseits wurde dadurch die Kaliumseife zu einem großen Teil in Natriumseife umgesetzt, da die Natriumionen des Kochsalzes die Kaliumionen von den Fettsäuren verdrängten. Diese nun oben schwimmende Natriumseife wurde in Formen abgeschöpft, worin diese Masse dann fest wurde. Den Rest goss man weg. Die im Kessel oben schwimmende Seife nannte man auch "Seifenkern", daher heißen die so hergestellten Seifen auch "Kernseifen".

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Das Problem ist, dass "Naturkosmetik" kein gesetzlich geschützter und definierter Begriff ist.

https://www.haut.de/haut/naturkosmetik/gesetzliche-vorschriften/

Es gibt verschiedene Naturkosmetik-"Labels", die jeweils unterschiedliche Kriterien haben. Dabei legen privatwirtschaftliche Unternehmen teils zusammen mit Verbänden Kriterien fest und verdienen dann daran, dass Kosmetikhersteller sich ihre Produkte von ihnen "zertifizieren" lassen. Die Gesetzeslücke ist so zu einem Geschäftsmodell geworden. Während große Hersteller die Zertifizierung aus der Portokasse zahlen, können sich kleine Hersteller wie etwa Manufakturen das nicht leisten, obwohl sie oft mit weniger bedenklichen Stoffen arbeiten. Insofern sind solche "Labels" oder "Siegel" mit Vorsicht zu genießen, sie sagen nur dann etwas aus, wenn man sich gleichzeitig mit den jeweils maßgeblichen Kriterien beschäftigt.

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/produkte/was-bedeuten-die-kosmetiksiegel-26387

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Nein

Seife besteht hauptsächlich aus Fett und etwas Natronlauge. Bei diesen nur zwei nötigen Zutaten ist es für die Qualität der fertigen Seife nicht unerheblich, welche Fette verwendet werden. Auch kann man sich fragen, ob man ein Produkt aus bestimmten Zutaten überhaupt haben möchte.

Die Industrie verwendet für Seifen hauptsächlich Rindertalg (Schlachtabfälle aus Massentierhaltung) und Palmöl (für dessen Anbau verbreitet der Regenwald abgeholzt wird), erkennbar an den Begriffen sodium tallowate bzw. sodium palmate. Grund dafür ist der Preis. Es sind die billigsten Fette am Markt.

Hochwertige Seifen, die auch potenziell besser für die Haut sind, bestehen aus Pflanzenölen. Verwendet werden zum Beispiel Oliven-, Raps-, Sonnenblumen-, Kokosöl und teils auch vergleichsweise teure Öle wie zum Beispiel Mandel-, Avocado- oder Hanföl. Verwendet werden auch Kakao- oder Sheabutter. Da jedes Fett unterschiedliche Eigenschaften hat, ergibt sich aus der Kombination eine Vielzahl von möglichen Rezepturen für unterschiedliche Bedürfnisse der Haut.

Insofern ist Rinderfett nicht "schlecht", es ist aber nicht erste Wahl.

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Es ist sicher so, dass es da einen übertriebenen Hype gibt – Leute wollen halt immer etwas verkaufen...

Alepposeife ist einfach eine traditionelle vegane Seife, die mit sehr wenigen Zutaten – Olivenöl, Lorbeeröl, Natronlauge – auskommt. Sie enthält keine zusätzlichen Farben oder Düfte, die potenziell die Haut reizen könnten und auch ansonsten keine synthetischen Zusätze, wie man sie heute in vielen Hauptpflegeprodukten findet. Das macht sie gut verträglich. Sie ist außerdem wie alle klassischen reinen Seifen zu 100 Prozent biologisch abbaubar.

Eine Zauberseife ist sie also sicher nicht, aber eine gute, einfache und klassische Seife, die macht, was eine Seife soll.

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Du solltest Seife nie in luftdicht verschlossenen Behältern aufbewahren. Sie muss immer luftig und trocken lagern, sonst kann es – wie bei Deiner Seife – Schimmelbildung geben. Je nach Luftfeuchtigkeit nehmen die getrockneten Lavendelblätter (und auch die Seife selbst) etwas Feuchtigkeit aus der Luft auf, wenn es dann nicht wieder trocknen kann – etwa in einer verschlossenen Box – fängt es an zu gammeln.

Solche Verzierungen mit Blättern und Blüten sind immer etwas heikel und man sollte sie am besten weglassen. Sie machen bei der Anwendung eigentlich auch nur Sauerei im Waschbecken ;-)

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Wenn Deine Haut rasch NACHfettet, liegt das wahrscheinlich daran, dass Du sie durch das Waschen immer zu sehr ENTfettest. Die meisten Duschgels und flüssigen Waschprodukte enthalten recht aggressive Tenside, die die Haut stark entfetten. Die Haut gleicht diesen Verlust durch nachfetten wieder aus.

Damit sich das wieder gibt, könntest Du vielleicht einmal ein Duschöl versuchen oder eine überfettete Naturseife von einer der vielen kleinen Manufakturen. Nach ein paar Tagen oder Wochen kann sich der natürliche Fetthaushalt der Haut dann wieder normalisieren.

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Das sollte mehrere Monate lang reichen 😀 Achte darauf, dass es auch eine Haarseife ist, die mit Deinen Haaren funktioniert (erst testen!). Es werden die unterschiedlichsten Seifen angeboten und jede Sorte ist anders. Zudem empfielt es sich, verschiedene Haarseifen abzuwechseln, um die Haare nicht mit den immer gleichen Inhaltsstoffen zu "überpflegen".

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Der Unterscheid besteht im Herstellungsprozess. Die Industrieseife ist eigentlich eine Kernseife, die ausgesalzen wird. Die bei der (heissen) Verseifung aus Fetten und Lauge entstehenden Fettsalze und das Glyzerin werden durch das Aussalzen getrennt. Das ist die traditionelle Methode, die heute noch in den Seifenfabriken in Marseille oder Aleppo angewandt wird, dort wird die Masse tagelang gekocht. Kernseife ist nicht überfettet und löst Fett sehr gut, man kann sie zum Putzen und Waschen verwenden, die Haut trocknet sie aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernseife

Die meisten teureren Industrieseifen im Laden sind sogenannte Feinseifen. In der Fabrik wird die Kernseife geraspelt, mit Farben und Düften versetzt und in Formen gepresst, man erkennt meist in der Mitte des Seifenstücks umlaufend noch den Rand von der zweiteiligen Pressform:
https://de.wikipedia.org/wiki/Seife#Feinseife

Kaltgerührte sogenannte Naturseife, wie man sie zuhause herstellen kann, wird aus Natronlauge und Fett gerührt und nicht ausgesalzen. Das heisst, das hautpflegende natürlicherweise entstehende Glyzerin ist in der fertigen Seife noch enthalten. Zudem kann man die Seifen überfetten, indem man weniger Lauge einsetzt als zum Verseifen der Fette nötig ist (eigentlich also eine Unterlaugung). Die Überfettung wirkt zusätzlich rückfettend und pflegend auf die Haut. Durch die kalte Verarbeitung macht es Sinn, hochwertige native Öle und zu verwenden, da die Seifenmasse nicht so heiß gerührt wird (beim Kochen würden diese Öle Schaden nehmen).

Das wäre - wenn Du mich fragst - Dein roter Faden.

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