Ist mein Zylinder kaputt? (Yamaha Dt 125 DE03)?
Ich habe gestern meinen Auspuff entrostet und hatte ihn dazu abgebaut. Als ich ihn wieder dranbauen wollte ist mir aufgefallen, dass der (von vorne gesehen) rechte Auspuff-Stehbolzen kürzer ist als der linke. So kurz dass man die Mutter um den krümmer zu befestigen nur 1-2 gewindegänge drauf kriegt. Also habe ich mir nen neuen stehbolzen geholt und als ich den alten rausgeholt habe kam mir Kühlwasser entgegen.
Nun also zu meiner eigentlichen Fragestellung:
Soll das so sein und man soll die Stehbolzen nach einfüllen des kühlwassers einfach nicht mehr rausholen oder habe ich irgendeinen riss oder ähnliches im Zylinder? Und kann ich trotzdem weiter fahren wenn der Zylinder beschädigt ist, denn vorher ist an der Stelle kein kühlwasser ausgetreten?
2 Antworten
Normalerweise haben die Sacklöcher der Stehbolzen keine Verbindung zu den Kühlwasserkanälen - sie heißen ja deshalb Sacklöcher, weil es keine durchgehende Bohrung ist und sie am Ende verschlossen sind.
Möglicherweise hat mal jmd. einen abgebrochenen Stehbolzen ausgebohrt und dabei zu tief gebohrt oder die Mutter des Stehbolzens war so schwergängig, dass man beim Anziehen den Stehbolzen weiter, also zu weit eingedreht hat.
Dabei wäre dann am Ende des Sacklochs entweder ein Riss entstanden oder die Wandung wäre kühlwasserseitig ausgebrochen....
Du müsstest dir im Baumarkt ein Fläschchen mittelfeste (keine endfeste) Schraubensicherung holen, die Kühlflüssigkeit ablassen, damit sie nicht mehr aus dem Sackloch austreten kann, dann das Gewinde von Sackloch und Stehbolzen mit Bremsenreiniger entfetten und dann den Stehbolzen mit genügend Schraubensicherung auf die richtige Tiefe einschrauben - die Schraubensicherung wirkt dann gleichzeitig als Dichtung.
Warte bitte erstmal ab.
Vielleicht ist und bleibt es ja dicht.
Große Mengen werden dort ohnehin nicht austreten und bisher war es ja auch dicht.
Aber denke bitte daran, das Kühlwasser gelegentlich zu überprüfen
Nein, das sollte eigentlich nicht so sein. Die Sacklöcher für die Auslasskrümmer-Stehbolzen sollten keinen Durchbruch bis zum Kühlwasserkreislauf des Zylinders bilden.
Entweder hat da mal jemand zu tief nachgebohrt, oder der Stehbolzen wurde gewaltsam mal zu tief ins Sackloch eingeschraubt und es entstand dadurch ein Durchbruch zum Kühlwasserkreis.
Geil, meinst du ich kann erstmal weiterfahren, bis der kolben sowieso gewechselt werden muss und dann halt Zylinder und Kolben zusammen kaufen oder lieber direkt machen?
Schwierig zu sagen ob das ganze jetzt zumindest notfalls überhaupt noch mal kurzzeitig so einfach dicht zu bekommen wäre.
Also da ich momentan kein geld für nen neuen zylinder hab werd ich probieren müssen. Hab das ganze jetzt zusammengeschraubt und bis jetzt ist es dicht. Ist nur die frage ob das bei betrieb so bleibt 😐
Ob du so weiterfahren kannst, richtet sich danach, ob an der Stelle nun dauernd Kühlwasser austritt und dann irgenwann keine Kühlflüssigkeit mehr im System ist - du musst das im Auge halten.
Fall es undicht ist, habe Ich dir in meiner Antwort beschrieben, wie du es abdichten kannst.
Du könntest die Dichtheit versuchsweise mal mit etwas PTFE-Dichtband aus dem Sanitärbereich zu unterstützen versuchen. Das gibt es für einen Euro im Baumarkt und wird dann je nach Gewindespiel in mindestens ca. 2 bis 3 Lagen über das gründlich gereinigte Schraubengewinde stramm gewickelt.
Dann schraubst Du den Stehbolzen wieder in die Gewindebohrung.
Das PTFE-Band wäre dann zumindest schon mal bis ca. 260 Grad temperaturstabil.
Sicher, dass das nicht zu heißt wird? Ich meine abgase beim moped werden ja über 500°c heiß und das gewinde ist 0.5-1 cm vom auslass entfernt
Aluminium ist im Vergleich zu Stahl ein sehr guter thermischer Leiter, womit zumindest nahe des Wasserkreislaufes im Zylinder die Chance für Areale unter 250 Grad im Bohrungsbereich besteht.
Die meisten kunststoffbasierten Dichtmittel, Kleber und Harze machen zwischen ~ 200 bis spätestens knapp 300 Grad die Grätsche.
Es gäbe zwar auch noch eine mechanische Lösung mit einem Weichkupfer-Dichtring. aber dann bräuchtest Du jemanden mit einer Drehbank, Gewindeschneidern und etwas Bohr, bzw. Senkequipment.
Beobachte es jetzt einfach erst mal während der nächsten Testfahrten hinsichtlich Dichtigkeit.
Vielen Dank für die Antwort, ich hab das ganze jetzt in guter Pfuschermanier einfach so zusammengeschraubt und es ist erstmal dicht, so wie vorher. Ich werd das ganze jetzt im fahrbetrieb beobachten und das die tage so machen wie du es beschrieben hast.