Ist mein Pferd verzogen?
Hallo ihr Lieben, ich bins mal wieder!
Vor zwei Tagen meinte eine Stallkollegin, dass mein Pferd extrem verzogen sei. Sie wollte meinen Wallach wohl von der Koppel holen und er sei vor ihr weggelaufen statt zu ihr zu kommen und sich aufhalftern zu lassen. Sie hat ihm dann erst einmal eine Ansage machen müssen. So hat sie es mir zumindest erzählt - ich war nicht dabei, daher kann ich nur das wiedergeben, was sie gesagt hat.
Was mir häufig passiert: Wenn ich ihn von der Koppel oder vom Trail hole, bleibt er meist alle paar Meter stehen und geht nicht weiter. Um ihn vorwärts zu bekommen, mache ich Kreise mit dem Strick auf Höhe seiner Flanke und laufe dabei weiter, meistens klappt das auch ganz gut. Das Problem habe ich seit es warm wurde.
Ich habe mal meine Reitlehrerin gefragt, was ich machen soll, wenn er alle paar Meter stehen bleibt, und sie meinte nur, ich müsste ihn mal wieder öfter bewegen. Das war leider jedoch zwischenzeitlich nicht möglich, denn, wie ihr ja wisst, war mein Wallach mal kurzzeitig lahm.
Meint ihr, mein Pferd wäre "extrem" verzogen, so, wie es die Stallkollegin gesagt hat, oder ist das einfach nur Unlust, weil er lieber auf der Wiese stehen und grasen will? Habt ihr Tipps, wie ich mir behelfen kann?
Edit: Bevor ihr euch jetzt fragt, warum meine Stallkollegin mein Pferd geholt hat: Wir helfen der Stallbesitzerin dabei, die Pferde umzustellen. Ob vom Trail auf die Koppel und zurück oder nachts in die Box, wenn Zeit ist, unterstützen wir sie. Daher werden dann alle Pferde geholt.
Danke für eure Antworten!
Liebe Grüße
Keks
4 Antworten
Kann man nicht sagen ohne die Situation zu kennen.
Bei Bekannten auf den Gutshof war es mal wieder lustig!
Junge FÖJ soll die drei Pferde rausbringen, eine junge Stute und einen Wallach.
Nur hat die die Dame des FÖJ, mehr Muffensausen, es könnte was schiefgehen, die hauen ihr öfters mal ab! Da stand auch noch ein lustiger großer Schlepper im Weg. Was für ein Theater!
Da nimmt man ihr die Stute ab, war das Theater da vorbei. Ist die Stute jetzt verzogen?
Noch geiler, sie geht am Tor vorbei, kann es aber nicht schließen. Lässt ihr Pferd los und das macht sich erstmal in die entgegengesetzte Richtung davon! Ist der Wallach jetzt verzogen?
Na ja das mit dem stehenbleiben, macht es weil es kann. Diese Problem kenne ich persönlich so eher nicht. Dafür bin ich oft nicht diskussionfreundlich genug. Nicht nur bei Pferden oder Hunden.
Konsequenter arbeiten, besonders in der Körpersprache, man kann durchaus: , wenn er mag kann, wenn er mag soll, soll, muss er ausdrücken.
Pferde testen laufend was sie tun können und was nicht. Wenn du länger keine Beschäftigung anbieten konntest während seiner Lahmheit dann hat er gewagt sich zu "verselbstständigen". Hol ihn einfach regelmäßig wieder und mach irgendwas mit ihm. Und wenn es nur putzen und etwas spazieren ist. Der regelmäßige Umgang wird ihn wieder besinnen wer hier der Boss ist.
Belohn ihn für richtige Reaktionen. Harte Ansagen richten das Gegenteil an. Dein Spiel mit der Drehung ist gut - bau noch andere Spiele mit ein um sein Interesse zu wecken mit zu gehen. Ne Möhre wird dann auch gern als positiver Feedback angenommen 😉
Und dein Pferd denkt jetzt:
Wenn ich ein Lob haben will, bleibe ich einfach stehen, dann kreiselt die ein bisschen mit dem Strick und dann gehe ich ein paar Schritte.
Ich bin ja auch für positive Verstärkung, aber für selbstverständliche Dinge, wie Mitkommen, gibts kein Lob. Zumindest nicht, wenn das Pferd genau weiß, was von ihm erwartet wird.
Keiner hat was von dauernd Leckerlis reinstopfen gesagt.☝️
Die Belohnung ist ja die Pause zwischen den Einheiten. Was spricht schon am Ende der gesamten Übung hier und da mal gg eine Möhre. Gar nichts und bringt das Pferd auch nicht in Verbindung mit dem mitkommen.
Die Möhre soll auch nicht der Trigger sein sondern die Pause nach der positiven Reaktion. Du bist da auf dem richtigen Weg. Die Spiele gibt es per PN 😉
Um das Pferd in dieser Situation zum mitkommen zu animieren kann man durchaus so arbeiten wie Keks tut. Wichtig ist das positive Feedback in Form von kleinen Pausen die das Pferd besser als "ich hab was richtig gemacht" verarbeitet als so ne Möhre. Erst nach und nach lernt es wie das Puzzel zusammengesetzt werden soll und geht dann in einem Stück mit.
Um das Pferd in dieser Situation zum mitkommen zu animieren kann man durchaus so arbeiten wie Keks tut.
Klar, klappt ja bisher super.
Und sie fragt ja auch nur aus Langeweile.
„…dass das Pferd wegen mir mitkommt, und nicht wegen Leckerlie“, ist doch ziemlich viel verlangt. Wenn ich mich hungrig an den Tisch gesetzt habe und es mir schmecken lasse, muß jeder, den ich noch so liebe, gute Argumente bringen, damit ich jetzt aufstehe und mitkomme.
Ich bin eigentlich so garnicht der Futterverteiler, geschweige denn Leckerlieverteiler, aber wenn man ein Pferd von der Weide holen will, finde ich mal ne Möhre kein sooo schlechtes Argument.
Du weißt, was ich meine. Ich möchte ihm nicht jedes Mal ne Möhre geben, sondern ihn dazu bewegen, freiwillig und gern mit mir mitzukommen. Und ich möchte vermeiden, dass er das Betteln anfängt. Ich habe es auch schon mal mit Clickern versucht, das hat natürlich funktioniert, weil Pferd verfressen ist, aber ich hab nicht jedes Mal einen Keks dabei.
Wie gesagt: ich bin normalerweise überhaupt nicht für Rias ständige füttern, und ein Pferd, das bettelt, kriegt erst recht nichts von mir. Aber ich mache da gewisse Ausnahmen. Wenn ein Pferd sich ungern Trensen läßt, kriegt es vor und nach dem Gebiß rein tun nen Zucker. Und wenn ich die Tendenz feststelle, dass ein Pferd sich entfernen möchte, wenn ich es holen will, bringe ich immer eine Kleinigkeit mit, und wenn es nur 5 Haferkörner sind, auch wenn ich damit nicht mich persönlich, sondern nur das Futter interessant mache. Das sind so Fälle, wo man mit einer „Ansage“ (wie auch immer die aussehen würde?) wohl kaum Erfolg haben, geschweige denn sich beim Pferd beliebt machen würde. Mir ist schon klar, dass das Pferd das dann nicht „für mich tut“. Aber es gibt Dinge, die müssen erst mal einfach funktionieren. Die Beziehung bildet sich bei anderen Gelegenheiten, und liegt mehr an der allgemeinen Ausstrahlung. Letztere ist aber gewöhnlich nicht stärker als der Duft frischen Grases auf der,Koppel
dann hat er gewagt sich zu "verselbstständigen".
Na ja, das hört sich sehr nach Parelli an. Parellileute lasse ich nicht an mein Pferd. Gewagt... wenn ich das schon höre. Ich kenne eine Parellitante, die laut sagt: "Mein Pferd wagt es nicht mal zu atmen, wenn ich das nicht will." Ich denke dann: und wage du dich nicht, dich meinem Pferd zu nähern. gerade die Parellis verwechseln dauernd Gehorsam mit Sklaverei.
bau noch andere Spiele
meinst du Parellis 7 Spiele? Uurrrgggg,,,,, na ja, ich hasse Parelli.
Nein nicht Pat Pirelli - nur Pferdeverstand!
Man merkt sehr deutlich wieviel Ahnung du von Horsemanship hast.
Vermutlich mehr als du und genügend, um die Parellis abzulehnen.
Deinem Gaul würde ich mich nie nähern - das ist gewiss so bissig wie du.
Du hast von Horsemanship gewiss keine Ahnung - das merkt man deutlich an deinen Beiträgen.
Naja, extrem verzogen vielleicht nicht, aber irgendwie hat doch jeder, der ein Pferd hat, seine kleinen Probleme damit, dass man ihnen vielleicht mal das ein oder andere durchgehen lässt. Und solang sich das nur in Unwillen äußert, seine Koppel zu verlassen, dann ist das eine Mischung aus Unlust und vielleicht ein kleines bisschen Verzogenheit. Das kann man ihnen aber auch wieder abgewöhnen und das ist auch noch vollkommen im Maß.
Hallo Keks37! Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es kann sein, dass dein Pferd vielleicht empfindlich auf Wärme reagiert. Vielleicht hast du schonmal von wetterfühligen Menschen gehört, die Kopfweh bekommen, wenn es erst kühler ist und dann wärmer wird. Ich denke nicht, dass dein Pferd extrem Verzogen ist, wahrscheinlich ein bisschen, aber bestimmt nicht viel!
LG Jojo
Danke! Ja, extrem warme Tage setzen ihm zu, jedoch macht er das auch an nicht so heißen Tagen. Manchmal kommt er ohne Murren mit, aber meistens muss ich ihn überzeugen mitzukommen.
Wenn du es noch nicht gemacht hast, kannst du einen Tierarzt fragen, ob ihm vielleicht etwas fehlt!
Er ist gesund. Blutwerte sind in Ordnung. Osteo war auch erst da. Zähne wurden im November zuletzt gemacht, geimpft und entwurmt ist er auch. Er hat es auch schon vor dem ersten Osteotermin gemacht. Ich habe es immer als Unlust abgetan, weil er lieber mit seinem Kumpel auf der Wiese stehen will, aber es wundert mich, dass er das im Winter noch nicht gemacht hat. Da stand er auch den ganzen Tag draußen. Aber, ob das wirklich Unlust ist? Er ist eher ein Arbeitstier. Ex-Turnierpferd. Dem ist eigentlich langweilig, wenn er nicht arbeiten kann/darf. Daher müsste er ja eigentlich voller Elan mit mir mitkommen...
Dann ist er ja noch relativ jung! Kann es sein dass vielleicht irgendwann Mal etwas an der Stelle wo er stehenbleibt etwas passiert ist?
Nicht, dass ich wüsste. Er hat einfach irgendwann mal damit angefangen und seitdem habe ich das Problem. Es ist ja auch nicht nur eine Stelle, sondern alle paar Meter. Er ist auch eher der Flighter, rennt also weg, wenn er Angst hätte, statt Freezer.
Okay, dann könnte es wirklich sein, dass er vielleicht mehr Motivation braucht. Zum Beispiel könntest du Mal wieder ein bisschen Springen oder Freizeitritte machen! Das fände er vielleicht schön und ist dann wieder motiviert! :)
Danke dir! An positive Verstärkung hatte ich auch schon gedacht, aber ich möchte ja eigentlich, dass er wegen mir mitkommt und nicht wegen dem Futter bzw. dem Leckerli.
Sobald er sich bewegt, höre ich mit der Drehung auf und lobe ihn mit der Stimme und/oder der Hand.
Welche Spiele kannst du mir empfehlen?