Ist man als Gymnasiast echt etwas besseres?
Hallo!
Ich gehe seit einigen Jahren auf ein ganz normales, städtisches Gymnasium. Nix besonderes, nix ausgefallenes. Für mich war das eigentlich schon immer etwas ganz normales, auf ein Gymnasium zu gehen, sodass mir auch gar nicht in den Sinn kam, etwas besseres zu sein als ein Realschüler oder ein Hauptschüler, zumal ich auch einige meiner Freunde erstere besuchen.
Allerdings setzt mein Bruder, 18 und "nur" Realschüler gewesen, immer darauf, mich damit zu beleidigen, dass ich doch auch nur einer dieser Leute wäre, die sich für etwas besseres halten, weil sie ein Gymnasium besuchen usw. Ganz ehrlich, ich will gar nicht erst wiederholen, was er mir diesbezüglich alles an den Kopf wirft - würde gegen die Community-Richtlinien verstoßen...Jedenfalls läuft es drauf raus, dass er immer meint, jemand auf einem Gymnasium hielte sich automatisch für etwas besseres.
Auch bekommen wir öfters von Lehrern vermittelt, etwas wie die "Elite" zu sein, bspw. wenn wir zwischen den Stunden mal ein bisschen zu viel Spaß haben oder es im Unterricht zu laut ist.
"Ihr seid doch keine Hauptschüler, also benehmt euch gefälligst so!" "Meine Güte, für einen Gymnasiasten würde man euch auch nicht halten"
Solche Sätze kommen schon des öfteren...
Jetzt mal im Ernst: Sind wir echt etwas besseres? Oder habt ihr das Gefühl, Gymnasiasten (wobei sich das natürlich nicht pauschalisieren lässt) ließen sich das heraushängen, welche Schule sie besuchen? Mir ist das nämlich ganz ehrlich bis jetzt nur bei sehr wenigen Leuten und eben den Unterstufenschülern (die wir hier einfach mal außen vor lassen können, weil sich das meistens nach ein paar Wochen wieder legt...) aufgefallen.
Danke für Antworten!
LG
11 Antworten
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Hallo,
spätestens seit den Ausschreitungen bei den Abifeiern in Köln dürfte sich das Märchen, Gymnasiasten seien eine Art von Elite, erledigt haben. Die Zeiten sind längst vorbei. Geblieben sind bei manchen die Minderwertigkeitskomplexe Angehörigen höherer Bildungsschichten gegenüber.
Bleibe bescheiden und zeige Deinen Mitmenschen, daß Du sie nicht nach ihrem Schulabschluß beurteilst.
Herzliche Grüße,
Willy
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NRW-Abi zählt nicht also lassen wir die Karnevalsidioten außen vor
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Naja, nach dem erfolgreichen Abschluss eines Gymnasiumbesuchs (Abitur) kannst du studieren gehen, was du nach der Realschule oder Hauptschule nicht kannst, ohne das Abitur nachzuholen.
Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass Gymnasiasten etwas besseres sind, was das menschliche Miteinander angeht. Ich war selber auf einem Gymnasium, bzw. umzugsbedingt auf mehreren, und finde, von sowas, wie "Elite" kann man da absolut nicht reden.
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Zweifellos,gute Bildung ist sehr von vorteil und natürlich wichtig. Ohne die würde es sehr düster aussehen.
Aber,was nützt die ganze Bildung wenn man ein ungehobelter, emotionaler Klotz ist,vor allem bei Ärzten ist dies sehr kontraproduktiv um es mal etwas gestelzt aus zu drücken.Und jene findet man auch als gebildete und weniger gebildete.
Leider wird auch zu Bildung oder besser Begabung bei uns sehr starr gehalten und gefördert, denn jeder Mensch hat irgendwo seine Stärken und Schwächen.
Oftmals nehmen die Lehrer diesen Spruch , weil sich in Hauptschulklassen doch mitunter ein Gruppenbenehmen an den Tag legt was weniger schön ist oder der eine oder andere sich extrem daneben benimmt.
Dein Bruder scheint gern zu provozieren, womöglich aus Neid oder um seine Schwächen zu kaschieren. Evtl. hilft es, ihn herraus zu fordern. Frag ihn doch mal was er gut kann oder wo er besser ist und mach ihm den Vorschlag das Ihr euch mal einen Tag nehmt, wo er sich beweisen kann und vielleicht könnt ihr euch noch gegenseitig etwas beibringen.
Deine Freunde hast du ja auch scheinbar so ausgewählt wie sie dir symphatisch sind und das ist gut so.
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Deine Frage wurde bereits in ähnlicher Form vor einem halben Jahr gestellt und hat eine relativ große Diskussion (74 Antworten!) losgeschlagen. Vielleicht findest du in den Antworten etwas, was dir weiterhilft!
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Sorry eben erst drauf aufmerksam geworden...
Alleine das Gedankengut ein besserer Mensch zu sein, stuft einen doch menschlich eher herab.
Man hat lediglich mehr berufliche Möglichkeiten nach dem abschließen des Abiturs. Und wer aufs Gymnasium geht oder nicht hängt wohl zu 90% nicht von der Intelligenz eines 9-11 jährigen ab sondern eher vom sozialen Umfeld und der Möglichkeit der Eltern genug Zeit aufwenden zu können um sein Kind in diese Richtung zu bewegen.
Jeder Hauptschüler hat sein ganzes Leben noch Zeit das Abitur nachzuholen, oder neben seinem Beruf den er ausübt (z. B. der Bäcker, der Nachts für euch bessere Menschen (Abiturienten) die Brötchen bäckt) zu studieren.
Dreht einem glatt den Magen um was einige hier schreiben.