Ist linke Ideologie nicht in sich widersprüchlich?
Hey :)
Das ist eine Frage, die mich schon eine Weile beschäftigt. Ich traue mich aber nicht die entsprechenden Personen direkt zu fragen aus Sorge, dass ich dann angefeindet werden könnte.
Ich bin wirklich daran interessiert die vermeintlichen Widersprüche zu verstehen.
- Einerseits sind SPD+Linke islamfreundlich, aber heutzutage ist der Islam die Weltreligion, die Frauen am meisten unterdrückt und Angehörige der LGTBQ-Community verfolgt, tötet etc. Auf der anderen Seite geben sich SPD+Linke als feministische Parteien und Kämpfer für die Rechte von LGBTQ.
Wie passt das bitte zusammen?
2.Auf der einen Seite tun SPD+Linke "Frau" und "Mann" als rein soziale Konstrukte ab. Biologisch besteht da kaum ein Unterschied, ist eine extreme Position. Mittlerweile findet man in Stellenanzeigen auch das dritte Geschlecht, also (m/w/d).
Auf der anderen Seite wird eine Frauenquote gefordert. Man meint, die Probleme in Politik und Wirtschaft und sonstwo damit zu lösen, dass in Vorständen genauso viele Männlein wie Weiblein hocken. Ääääähhm....und was ist da mit dem dritten Geschlecht? Und außerdem wird doch bestritten, dass es so etwas wie Mann und Frau überhaupt gibt...warum ist dann auf einmal das Geschlecht bei dem Vergeben von Posten auf einmal wieder so entscheidend?
Müsste man nicht konsequenterweise sagen, ein Drittel aller Posten sollte von Diversen besetzt werden? Sonst werden die doch diskriminert. Und das fände ich einmal eine wirkliche und keine Schein-Diskriminierung wie z.B. beim übertriebenen Gendern.
Vielleicht könnt ihr das Ganze ein wenig erhellen.
10 Antworten
Ich kann jetzt nicht für "SPD+Linke" antworten, sondern nur für mich selbst. Und Du beschreibst hier auch keine geschlossene "Ideologie", sondern lediglich Tendenzen in der gesellschaftlichen Linken.
- Ich sehe keinen Widerspruch darin, sowohl Muslime*, als auch LGBTQ* zu verteidigen, wenn diese jeweils diskriminiert werden. Und dabei würde ich mich sowohl gegen antimuslimische Diskriminierung engagieren, wenn sie von LGBTQ*-Personen ausgeht, als auch gegen Homophobe und Trans*feindliche Diskriminierung, die von Muslimen* ausgeht.
- Die Frauenquote ist ein sehr grobes Hilfsmittel um gegen die Effekte gesellschaftlicher Diskriminierung vorzugehen. Der Diversity-Ansatz, der dahintersteht, versucht natürlich auch, andere diskriminierte Gruppen (und dazu zählen Trans*personen) besser zu repräsentieren. So weit ich weiß, wird zumindest in der Linkspartei auch versucht, das (bei internen Wahlen u.Ä.) umzusetzen.
Jetzt habe ich bei Punkt 2 ja doch für eine der Parteien geantwortet. Naja: diese Quoten sind eben etwas sehr parteientypisches und tauchen sonst im Alltag kaum auf.
Bliebe vielleicht noch zu sagen, dass ich "den Islam" nicht als monolithisches Ganzes wahrnehme, sondern als in sich ziemlich divers und aus vielen verschiedenen Strömungen bestehend. Und nur, weil beispielsweise im Iran oder in Saudi-Arabien Homosexuelle und Trans*menschen systematisch diskriminiert werden, mache ich dafür nicht alle Muslime* verantwortlich.
Genau so könnte ich pauschal alle Christ*innen für die homophoben und trans*feindlichen Diskriminierungen in Uganda oder auf Jamaika verantwortlich machen - was ich ebenfalls nicht tue.
Also das erste wäre mal zu verstehen das "linke" keine homogenen Gruppe sind die alle die gleiche Meinung haben. Gerade die angesprochenen Themen sind keine explizit linken Themen im eigentlichen Sinne (da geht es ja primär um die Wirtschaftsordnung) und folglich können da auch die Meinungen sehr auseinader gehen. Du hast also keine Widersprüche sondern ein Meinungspektrum.
Ich sehe das weitgehend so wie Du, allerdings ist es fast unmöglich, Ideologen mit Argumenten zu überzeugen.
Insbesondere wenn es um den Islam geht, haben zu wenige Leute Kenntnis über die tatsächlichen Inhalte des Koran etc. Man geht irrtümlich davon aus, dass der Islam dem Christentum ähnelt und lediglich missbraucht wird.
Das Thema Islam ist nun einmal mit dem Thema Zuwanderung konnotiert, und deswegen wird Kritik am Islam als Rassismus angesehen. Zudem ist ja nicht jeder Islam frauenfeindlich, es gibt auch liberale Strömungen, die dem GG nicht zwingend gegenüberstehen.
Du hast es erkannt. Linke Ideologie ist an sich widersprüchlich, da auf der einen Seite der menschenverachtende Islam hofiert wird, auf der anderen Seite man eine übertriebene Gender Ideologie befürwortet. Und auch der zweite Punkt ist richtig. Wenn es keine Männer und Frauen gibt, dann gibt es auch keinen Sexismus und keine Diskriminierung von Frauen und man braucht keine Frauenquote.
Wer kennt sie nicht, diese Linken, wie sie fünfmal am Tag auf den Gebetsteppich gehen und die Abschaffung von Frauen und Männern fordern ...