Ist Krieg Ihrer Meinung nach normalerweise ein lohnendes Unterfangen für die Menschheit?

13 Antworten

Krieg findet üblicherweise aus Gründen statt die verschwiegen werden. Geld, Macht und Ressourcen. Vorgeschoben werden Religion, Minderheiten, angebliche Kriegsaktionen der Anderen.

Lohnend? Für Geld, Macht und Ressourcen ja.

Um die Bevölkerung zu dezimieren weniger - weil so oder so zu 99% nur diejenigen "Länder" und die Menschen dort sterben die ohnehin schon bettelarm sind und so gut wie keine Ressourcen brauchen. Und Seuchen, Krankheiten,... wesentlich mehr Menschen töten als "aktuell" Kriege.

Wohingegen die "Gewinner" der Kriege immer die Fettesten Beutel haben. Die ganzen "reichen" Staaten bauten ihren Gewinn vor langer Zeit indem sie Kriege gewannen und Menschen töteten. Jetzt durch Mauschelei, Betrug und Ausnützung. Die armen Staaten mit den Ressourcen um die es geht erholen sich auch jetzt noch nicht. Die "reichen" Staaten benötigen 10-20 Mal mehr Ressourcen als diejenigen Staaten die immer umkämpft sind. Würde man das besser verteilen "können" (leider nicht so einfach), dann wären auch alle satt. Es gäb nur nicht jedes Jahr ein neues Handy.

Krieg ist Heuchlerei - sonst gar nichts. Zumindest auf menschlicher Ebene. Für die Gesamtheit der Menschheit unsinning. Aber solange Geld und Macht wichtiger ist als der Mensch wird das wohl so bleiben wie es jetzt ist.

es lohnt sich in dem sinne, dass Ineffizienz minimiert wird, dadurch dass zerstört wird was nicht gut war.

Die alte Ordnung wird zerstört und es wird platz gemacht, für etwas neues.

Ja, leider. Kriege schaffen Platz, so schlimm das tönt. Betrachtet man die Zeit des Aufschwungs nach dem 2. Weltkrieg, diese Stimmung des Wiederaufbauens, all die Möglichkeiten, muss man sagen: Krieg ist gut, wenn es zu eng geworden ist. Wir Menschen neigen zu Verdichtung, Komfort-Wahn, Lethargie und Verzettelung. Ein Krieg ist eine brauchbare Veränderung: Tabula rasa.

Ich sage nicht, dass ich Krieg gut finde, denn Krieg ist traumatisierend, brennt sich in die Seelen ein wir schwarze Tinte. Aber rein strukturell und wirtschaftlich betrachtet ist Krieg nützlich um wieder neuen Lebensraum zu schaffen. Naturkatastrophen und Seuchen haben auch den Effekt. All das ist furchtbar. Aber nicht per se unsinnig.


Kitharea  23.09.2023, 06:00

Krieg - Aufbau - Wohlstand - Dekadenz und wieder von vorn. Das hat wenig mit Platz schaffen zu tun. Sondern mit der Arroganz zu vergessen was Krieg bedeutet und wem es schadet, wenn man Dekadenz lebt.

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JWDHF  23.09.2023, 06:32
@Kitharea

Es ist ja interessant zu beobachten, dass der Krieg zur Geschichte der Menschheit gehört wie Essen und Trinken. Seit Anbeginn wurde weltweit gekämpft, getötet, geplündert, Raum erobert. Tausende Bücher wurden darüber verfasst. Keiner findet Krieg gut, alle fürchten sich davor, dennoch findet er immer wieder statt. Also muss es dafür einen sinnvollen Grund geben. Irgendwie muss Krieg wichtig sein, sonst würde es ihn nicht so lang geben. Auf einer Metaebene könnte man fragen: Haben wir ein falsches Selbstverständnis? Ist Frieden-wollen eine Illusion, die nicht unserer Existenz entspricht? Ist Friedfertigkeit eine individuelle Momentaufnahme? Existieren wir als Gruppe anders wie als Individuum? Haben wir ein uns unverständliches Herdenbewusstsein? Es kann sein, dass es (wie bei Tiergruppen) eine Gruppendynamik gibt, die dem einzelnen Bewusstsein nicht zugänglich ist. So dass wir unbewusst stets einem Krieg entgegen leben, egal was wir denken, wünschen, anstreben...

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Nein.

Es sei denn, man lässt Kriegsverbrecher ungehindert gegen die regelbasierte Ordnung agieren.

Der Russenüberfall auf die Ukraine muss auch deshalb in einer großen Russenniederlage einmünden, damit eben nicht der Eindruck entsteht, Krieg würde sich lohnen.

Lohnend war noch kein Krieg in der Geschichte der Menschheit, es sei denn er wurde nachhaltig gewonnen.
Letzteres gab es noch in keiner Zeit.