Ist Gott allmächtig?

29 Antworten

Grüß Dich RafikaBeach!


Da wäre zuerst zu fragen, was man unter Gott zu verstehen habe.

Wenn man sich "ihn" persönlich denkt, dann hört oder liest man immer nur was von ihm, gesehen hat ihn keiner. Und hören tut man es von anderen Menschen, wie er angeblich sei. Das ist reine Glaubenssache, aber vernunftgemäß kann schon gesagt werden, das er so nicht existieren kann. Er soll allgütig, allwissend und allmächtig sein. 

Ist er allwissend, dann weiß er über die Zerstörung seiner eigenen Schöpfung, schon vor dem Schöpfungsakt.

Ist er allgütig (das ist mehr als nur gütig zu sein), dann lässt er die Zerstörung zu und nimmt es hin.

Ist er allmächtig, dann hätte er die Macht seine eigene Schöpfung zu beschützen und hat Schuld an der Zerstörung und dem Leid, weil er es nicht tut, oder Gott existiert nicht.

Eine solche Person als Gott kann es nicht geben, es sei denn, sie ist eine Erfindung des Menschen. Dann aber ist es ein Fantasieprodukt zur Erklärung der Welt. Und den Satan gibt es auch nicht. Wo käme der denn auch her? Gott hat angeblich die Welt erschaffen, dann müsste er den auch erschaffen haben. Einen Nebengott kann es wohl nach christlicher Auffassung nicht geben. Das ist alles widersprüchlich.

Sehe ich aber Gott als ES, als Geheimnis des Seins, als Urgrund (der letzte Grund warum etwas ist und nicht nichts), das Eine in Allem , wo alles aus Einem ist oder das Unnennbare oder noch besser das Schöpferische Prinzip, welches wir nur als Gefühl von Ergriffenheit im Beobachten allen Werdens, allen Wandels und Vergehens und auch in der Schönheit der Welt erleben können, dann kann man sagen, Gott existiert. Allerdings wohl nur so.

Denn das Zerstörerische, bzw. das Destruktive sowie das Konstruktive oder auch das Schöpferische sind dann wohl die zwei Seiten derselben Medaille, nämlich Gott. Und das Problem der Theodizee löst sich in Luft auf (siehe oben drüber in Kursivschrift). Das haben nur alle diejenigen, die an Gott als Person glauben. 

Beide Beschreibungen dürfen aber nicht den Anspruch für sich erheben, die letzte Wahrheit zu sein. Ein Geheimnis ist eben deshalb ein Geheimnis, weil man nichts absolutes darüber weiß.

Was bleibt dann? 

Ich möchte sagen, das nach der Vernunft Gott (als ES) als Geheimnis des Seins zu sehen, am wahrscheinlichsten ist. Ich kann das Göttliche nur an seinen Auswirkungen erleben und von ihnen ergriffen werden. das aber ist ein religiöses Gefühl.

Herzlichen Gruß

Rüdiger


Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung

Lass Dir "um Gottes Willen" (wessen auch immer) nicht den ganzen Quark mit "Willensfreiheit" usw. erzählen. Es ist nachhaltig erwiesen, dass es diese nicht gibt!

Schon frühe Philosophen formulierten das Dilemma für jedweden Gott:

"Er" habe den Menschen angeblich erschaffen (zu welchem Zweck, weiß er selbst nicht - aus genau diesem Grund gibt es auch keinen "Sinn des Lebens"!) und habe ihm angeblich alle Entscheidungsfindung überlassen.

Wenn "er" aber dann mit freundlichem, väterlichen Grinsen zuschaut, welchen Horror und welchen Unsinn "seine" Schöpfung tagtäglich vollbringt, dann kann nur folgende Alternativfrage gestellt:

"Er" WILL gegen diesen Unsinn entweder nicht vorgehen - dann ist es mit seiner ständig gepredigten "Liebe" nicht weit her!

Oder aber "er" KANN nichts dagegen machen - dann ist es mit "seiner" "Allmacht" nicht weit her!

Wie auch immer - es war, ist und bleibt ein erbärmlicher Gott (welcher auch immer)!

Falls man an ihn glaubt!

Wenn etwas nicht existiert, hat es auch keine Eigenschaften. Dinge, die Eigenschaften haben, haben auch Grenzen.  Wenn etwas keine Eigenschaften hat, kann man alles über es behaupten. Zum Beispiel auch, daß es dieses Universum erschaffen hat

Nur weil jemand unsere Gedanken und Taten kennt, heißt es doch nicht das wir keinen freien Willen hätten.

"Du irrst, weil du die Schrift nicht kennst".

Richtig ist, dass Gott alles erschaffen hat. Dem Menschen, den Er nach "Seinem Bild" geschaffen hat, gab Er aber Gelegenheit, sich für Ihn zu entscheiden, und das geht nur durch freie Wahl (1.Mose 2,17).

Wiewohl zeigt Er aber dem Mensch, welches der richtige Weg ist (1.Mose 2,16).

Wenn Gott weiß, wie der Mensch sich entscheidet, so deshalb, weil Er die Zukunft sieht, da Er nicht "zeitgebunden" ist (Hebr.13,8).

Die Kriege sind nicht Gottes Machwerk, die werden von Satan, dem "Gott dieser Welt" (2.Kor.4,4) verursacht (Offb.16,16; 17,2-5.14).

Wenn wir uns an Gott wenden, bekommen wir Schutz vor allem (Ps.18,3).

Nur: in den Himmel kommen auch wir nicht (Joh.3,13).

Und wenn du "Gottes Liebe", der Seinen Sohn für unsere Schuld opferte, mit Satan gleichstellst (Offb.12,9), hast du irgendwann (in Gottes Reich) ein "Problem" (Offb.22,14-15)...


SchakKlusoh  09.06.2016, 22:09

Es gibt Schriften, die sagen was anderes.

Wer nur ein Buch kennt, dem kann man alles erzählen.

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