Ist euch eurem Hund gegenüber schon mal die Hand ausgerutscht?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Nein, mir ist so etwas noch nie passiert 45%
Ja, mir ist so etwas schon mal passiert 40%
Ich kenne jemanden in meinem Umfeld, dem das schon mal passierte 15%

18 Antworten

Nein, mir ist so etwas noch nie passiert

Hallo,

mir ist das zum Glück noch nie passiert, dass ich beim Hund handgreiflich wurde. Aber einmal ausgerastet und geschimpft habe ich schon 2-3x. Allein das versetzt mich in Scham, aber ich finde es ok solange man seine Tiere nicht ständig anbrüllt. Letztlich sind wir alles nur Menschen.

Meine Eltern haben sich einen Herdenschutzhund geholt, ohne sich zu informieren. Bin mit ihm aufgewachsen. Er war leider alles andere als einfach und lebte daher leider viel weggesperrt und auch einige Jahre draussen. Als ich dann 13 war, wollte ich was ändern und habe viel mit ihm geübt. Das hat wirklich Nerven gekostet und da gab es auch Situationen, da konnte ich einfach nicht mehr z.B wenn mal wieder der Herdenschutzhund in ihm durch ging, er meinte jetzt beschützen zu müssen und mich durch den Dreck zog, denn die Kraft ihn richtig zu halten hatte ich nicht. Da kam oft Frust hoch, denn wir hatten ja viel geübt und leider kam es dann auch 2-3x dazu, dass ich ihn wirklich ausschimpfte und sicher auch eine drohende Haltung einnahm. Irgendwie hat er es aber so verstanden und hielt dann immer inne.

Ich war damals auch noch jung und dumm, wobei ich sagen muss, dass ich trotzdem viel Geduld für ein Kind hatte und mehr Verantwortung übernehmen konnte als meine Eltern es je tun werden.^^ Letztlich habe ich das mit unserem Hund damals geschafft, wir konnten ohne Anstalten Besuch empfangen, ich konnte ihn ohne Anstalten Gassi führen und abrufen. Er blühte richtig auf.

Ansonsten ist meine Philosophie strikt gegen Bestrafung, ich arbeite sowohl bei Hund als auch bei Pferd nur über positive Verstärkung. Strafen ergeben nämlich kein Sinn und sind für Tiere unverständlich. Natürlich kann es auch mal Situationen geben, wo man sich schwerer tut. Ich denke dann einfach an mein Ziel und hinterfrage, was es denn nun bringen würde jetzt auszurasten. Mir persönlich fällt das selten schwer.

Menschen die sich da schwer tun rate ich ehrlich gesagt Abstand von Tieren zu halten, bis sie sich wieder beruhigt haben, wenn man kurz davor ist handgreiflich zu werden, dann dies an sich selbst auszulassen. Das hat mal eine Trainerin bei uns am Stall empfohlen und es hat wirklich gesessen: Die Besitzerin sollte mit der Gerte auf ihrem Oberschenkel hauen, ehe sie es dem Pferd antut. So konditioniert der Mensch sich um. In ganz extremen Fällen, da bin ich einfach ehrlich, sollte man kein eigenes Tier haben.

Mit freundlichen Grüßen

VanyVeggie


Revic 
Beitragsersteller
 06.08.2018, 17:27

Danke für deinen Beitrag! Das erinnert mich stark an unseren damaligen "Familienhund" ^^. Ein toller Kerl, aber eben auch nicht ohne. Und als Kind (ich war damals auch erst 12) überschätzt man gerne noch, wozu man selbst in der Lage ist. Ich bin nur froh, dass es bei uns und auch bei dir ein Happy End gab.

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Ich hätte noch die Auswahl Möglichkeit „Stand kurz davor / Wäre mir fast passiert“ noch schön gefunden.

das war nämlich schon 2-3 mal meine Situation mit meinem jüngsten ...

Das war einmal als er grade in die Phase kam wo er alle Hunde die kleiner waren von einem Tag auf den anderen plötzlich richtig blöd fand. (Zum Glück haben wir das „Ich hab kleine Hunde zum fressen gerne!“ nun wieder im Griff) als er nämlich den ersten kleineren Hund anging und das auf wirklich sehr unschöne Art und weise, da stand ich ganz ehrlich kurz davor ihm mit der Leine eins mit zu geben ... zum Schluss war es aber nicht mal weil ich sauer auf ihn war, sondern eher weil ich in dem Moment einfsch kurzzeitig etwas Panik bekommen hatte und mich erschrocken hatte.

Aber wie gesagt ich hatte es nur kurzzeitig vor und hab mich dann wieder eines besseren besinnt, weil ich es damit wohl auch bei weitem nicht besser gemacht hätte, ich bin ja auch gegen sämtliche Gewalt in der Hunde Erziehung. Und es war halt wie es ist, es ist passiert und es ist dann halt eine Sache an der ich mit ihm arbeiten musste.

und dann hat er meine Nerven ganz am Anfang einige Male im Bezug auf meine anderen Hunde sehr weit gespannt das es wirklich Situation gab wo ich kurz davor war gröber zu werden.

Er war und ist halt, selbst für einen Shiba, ein wirklicher extrem Hund und inzwischen, nun ist er ein einhalb, hab ich auch für ihn die nötige Ruhe und Nervenstärke erlernt, so das es zu solchen Fällen nicht mehr kommen wird.

Wäre ich jemals wirklich handgreiflich geworden, hätte ich mir das nie verzeihen können ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

Revic 
Beitragsersteller
 06.08.2018, 17:34

Danke für deinen Beitrag! Stimmt, diese Option hätte ich der Umfrage evtl. noch hinzufügen können, wobei knapp daneben ja streng genommen auch vorbei ist.

Du hast wirklich meinen vollsten Respekt dafür, dich der Herausforderung gleich mehrerer Shibas zu stellen. Das man da auch mal an seine Grenzen stößt, ist nicht verwunderlich. Aber wie heißt es so schön: man wächst an seinen Aufgaben! :D

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Nein, mir ist so etwas noch nie passiert

Ich hatte noch nie das Bedürfnis meinem Hund gegenüber handgreiflich zu werden. Wir haben ihn gut erzogen, er hört, wenn man ihn ruft, und wenn er das mal nicht tut, dann bestrafen wir ihn sicher nicht mit Gewalt, sondern lediglich einem etwas raueren Ton in der Stimme.

Ja, mir ist so etwas schon mal passiert

Ohh ja...!

Der Meinige und ich sind eine sehr steile Treppe runter zum Strand gegangen. Er hatte es eilig ins Wasser zu kommen, ich geriet ins Stolpern und stürzte mehrere Stufen die Treppe hinunter... Es war sehr schmerzhaft und ich war wirklich sehr ärgerlich und stoppte ihn mit einem Faustschlag vor die Brust, als er nach meinem Sturz auch noch an mir vorbei an den Strand wollte...^^

Noch sitzend schickte ich ihn dann mit dem Wort "hinten!!!" hinter mich.

Fortan ist "hinten" ein Signal, welches er seit dem Vorfall umgehend befolgt!
Ich denke jedoch, dies hat weniger mit dem Faustschlag zu tun, als mehr mit der Intensität meines Missfallens...


Revic 
Beitragsersteller
 07.08.2018, 08:35

Danke für deinen Beitrag und deine Ehrlichkeit! Ich kann deine Reaktion sehr gut nachvollziehen. Es ist immer einfach zu sagen: "Ich würde nie...", bis man dann selber mal in so eine Situation kommt.

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Ich kenne jemanden in meinem Umfeld, dem das schon mal passierte

Mein Bulli hatte beim ersten Besitzer wohl Schläge bekommen. Als wir ihn aufnahmen, duckte er sich oft und pinkelte sich dann voll, als er sich letztendlich auf den Rücken warf. Er hatte sich dort auch mit anderen Hunde angelegt. Er hatte viele Ängste. Nach über zwei Jahren vertraut er sehr schön, er schaut nicht zurück, er lebt jetzt hier. Ein Klasse Hund ist er geworden, feiner Kerl, sehr sicher und sozial.

Aber am zweiten Tag damals , wollte er an meinen Mops.Das ging so extrem schnell- Ich konnte mich nur noch auf ihn werfen, damit er meinen Mops nicht beißt.

Du bleibst steh nicht auf! und brachte erstmal meinen Mops in Sicherheit.

Ich habe nicht geschimpft , er hat es nie wieder getan. Wir haben gelernt, dass alles mir ist.

Ich war und bin sehr bestimmt, aber auch sehr ruhig und besonders geduldig. Damit kommt er sehr gut klar. Heute musste er nah an einer Hornisse vorbei, ich rief ihn zu mir : Hier! er wußte genau, jetzt ist es sehr ernst . Er kam gleich :" Super gemacht, komm schnell"

Ich glaube würde ich zuhauen, er würde sofort wieder in sein altes Schema fallen. Er hat Kraft und ist großwüchsig und er ist mittlerweile Psychisch erwachsen.

Es berührt immer wieder sehr, wenn wir Videos von damals anschauten, als wir ihn aufnahmen und heute.Der Vergleich , das ist wirklich krass. Er kommt mit Hunden, Kindern, Menschen , Katzen sehr gut aus. Er ist freundlich und gechillt, das bekomme ich gesagt: Gechillt. :-)

Er hätte in eine schiefe Bahn geraten können, aber er ist top. Viele Hundehalter bei uns staunen über ihn.

So Hunde wie ihn kenne ich nur aus Filmen, wie Lassy, oder Scott und Hutch,

Er ist sehr intelligent, er bellt nur kurz, wenn ich ihn ignoriere, wenn ich den Ball nicht werfe: Los, mach schon. Er hängt sehr an mir , auch die Tage wo es so bullig heiß ist und ich in den Oberen Zimmern zum schlafen gelegt habe. Er legt sich dabei , egal wie warm es ist .

Ich zieh dann um, nach unten in die Räume, damit er es kühl hat.

Er ist mein bester Tierischer Freund ,er zeigt mit seinen Augen, da ist ein Lächeln drinnen. In seinem Blick, da steht " Ich bin glücklich mit Dir". Sie leuchten wie Sterne und selbst in der Mimik im Ganzen, man glaubt er lächelt, das strahlt er aus.

Ich habe viele tolle Hunde im Leben gehabt. Aber er ist sehr auffällig stark geworden in sich selbst, so sicher. Ihn juckt das gar nicht wenn ein anderer Hund nervös ist , ihn anpöbelt, so sehr strahlt er aus. Innere Ruhe, Gelassenheit, Freundlichkeit,Sicherheit. Er hört so schön, er ist sehr intelligent.

Und auf seine Art berührt er im Herzen.

Jeder hier im Ort liebt ihn, und jeder kannte ihn anfangs. Jeder sagt: Wow, er ist so toll geworden. Und ihm hat man gesagt : "Oh, Hast Du Glück, Du bist bei ihr gelandet, Du wirst ein Paradies bei ihr haben".

Ich vermenschliche nicht, er darf Hund sein, und sich entfalten.

Und an alle die ihren Hund auch nur mal einen Klaps geben oder mal kurz hauen, und denken es ist nicht schlimm, - das ist falsch.

Ein Hund merkt sich das, und versteht nicht wofür, weil es kein Mensch ist , er kann damit nichts anfangen.

Die Hand, die füttert und streichelt, sollte niemals schlagen. Wenn ihr meinen Bulli gesehen hättet, er hatte Schläge erwartet , duckte sich mit angstvollen Augen warf sich auf den Rücken und pinkelte sich voll.

Ich kann solche Leute nicht verstehen. Ich habe gedacht, das krieg ich raus und mir Vertrauen erarbeitet .

Wir fangen ein Neues Leben an. Spiel, weites Gassi , Schwimmen, Suchspiele , Zuneigung, Massagen.

Ich putze ihm wie eine Mama den Bauch. Ich nehm einen Lappen, mache ihn mit warmen Wasser feucht. Und wische langsam mit kurzen Bewegungen den Bauch. Er schläft nach einer Minute ein wie ein kleiner Welpe. Er erinnert sich daran, dass er sowas beim Muttertier erlebte, wenn diese ihn putzte, er erkennt es. Und es tut ihm einfach gut. Liebevolle Massagen.

Man kann aus einem Hund nichts rausprügeln, aber man kann viel rausstreicheln.
Ein Zitat , ich weiß nicht von wem, von mir nicht.

lieben Gruß