Ist es überhaupt noch moralisch Kinder in eine Welt mit Klimawandel, Wirtschaftskrisen und Überbevölkerung zu bringen?

14 Antworten

Kinder zu bekommen ist eine weitreichende Entscheidung. Sie sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn sie hat das Potenzial, das eigene Leben auf unvorstellbare Weise zu verändern. Aber ist es moralisch vertretbar, Kinder zu bekommen? Ich denke, dass es das ist.

Sicher, manche Leute mögen sagen, dass Eltern Helden sind, weil sie ihre Kinder allein großziehen, aber ich glaube nicht, dass das stimmt. Es ist die eigene Entscheidung der Eltern, Kinder zu bekommen, und sie sind für sie verantwortlich, unabhängig davon, was daraus wird.

Es besteht immer noch Hoffnung auf eine bessere Zukunft - auch wenn es im Moment schwierig erscheint.

Also ja, ich glaube, dass es moralisch vertretbar ist, Kinder zu bekommen - aber nur, wenn man bereit ist, selbst die Verantwortung zu übernehmen!

Diese Frage wurde schon vor 40 Jahren gestellt. Und eine Antwort hat mich damals sehr beeindruckt: Ja, denn es ist uns noch nie so gut gegangen wir heute.

Auch diese Antwort trifft in der heutigen Zeit noch zu. Aber es reicht nicht nur, Kinder zu machen, man muss ihnen auch eine geordnete Welt hinterlassen. Das werden wir nicht schaffen. Aber genau das ist unmoralisch, nur das!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Gringo58  24.06.2022, 23:01
Vor 40 Jahren sah - trotz allem - die Zukunft der Kinder deutlich verheissungsvoller aus. Die vom Fragesteller genannten "Krisen" warn nur zu erahnen.....Klimawandel, Wirtschaftskrisen und Überbevölkerung. Kreig in Europa? Kaum vorstellbar.... AKWs - Nein Danke?
Knochi1972  24.06.2022, 23:05
@Gringo58

Das stimmt, aber wenn man von den 1980ern in die 1950er Jahre zurückblickte, sah damals auch alles früher viel schöner aus. Es gab den Kalten Krieg und immer die Angst, die Supermächte könnten aufeinander losgehen. Kommt dir bekannt vor? Ist keine Erfindung von 2022. Und der Klimawandel wurde damals auch schon diskutiert. Von den Lebensmittelskandalen wie Gift im Wein und Parasiten im Fisch will ich gar nicht erst reden.

Gringo58  24.06.2022, 23:08
@Knochi1972

Alles war in den Anfaengen. Heute sehen wir die Ausweglosigkeit.......

Heutzutage nur noch wenn du Kohle hast und denen direkt paar hundertausend bei Geburt bereitstellen kannst. Ohne Kohle heutzutage in diese Welt reinwachsen wo es nur noch um Money, Konsum und Krisen geht, no chance. Solche Eltern sollte man direkt verklagen.


NEIN!

Ein Provokateur schrieb:

"Intelligente Menschen wissen etwas anderes mit s i c h

und der Welt anzufangen, als Kinder in diese zu setzen"

P.S. Vom Nachteil, geboren zu sein

 

In der griechischen Mythologie foltert König Midas den Satyr Silenos, um endlich in Erfahrung zu bringen, was für des Menschen Wohl das Beste sei.

 

Die Antwort wurde u.a. von Aristoteles überliefert:

 

"Das Allerbeste nämlich ist für dich gänzlich unerreichbar:

nicht geboren zu sein, nicht zu sein, nichts zu sein."

„Diktat der Geburt“ (Begriff von Immanuel Kant, 1724-1804 ... Zynismus des Lebens)

Wir werden ungefragt gezeugt, um ein Leben lang leiden zu müssen und, ohne den Grund dafür je erfahren zu haben, endlich zu sterben.Jede Freude dient nur der Enttäuschung durch neues Leid und damit der Verlängerung des Leidensweges. Von einer Abkürzung durch Suizid werden wir dadurch abgehalten, dass uns das Wesen des Todes verborgen wird und wir daher nicht einmal gewiss sein dürfen, dass er uns wieder ins Nichts zurückführt und damit eine Erlösung bringt, von der wir nichts mehr haben.Stattdessen bleibt die Befürchtung, dass uns noch Schlimmeres erwartet. Der religiöse Glaube an eine Erlösung durch Gott lästert diesen,da er ihm den Sadismus unterstellt, uns leiden zu lassen, um uns zu erlösen.

Nur Dummheit macht glücklich:

„Ἐν τῷ φρονεῖν γὰρ μηδὲν ἥδιστος βίος “ (Sophokles, Ajax, 550)

„Ubi mens plurima, ibi minima fortuna – Wo am meisten Verstand, da am wenigsten Glück“

(Lateinische Sentenz)

„Fröhliche Menschen sind nicht glücklich, sondern dumm.“ (Voltaire)

„Besser ist Kummer als Lachen, denn bei ernster Miene ist glücklich das Herz.

Das Herz der Weisen ist im Trauerhaus, das Herz der Toren aber ihm Haus der Freude.“

(Kohelet 7,3f)

Dass die Geburt – besser die Zeugung – das Schlimmste ist, was einem passieren kann, haben so gut wie alle Dichter und Denker der Welt zum Ausdruck gebracht.

Beispiele:

Der Waldgott Seilenós gegenüber dem phrygischen König Midas:

„Elendes Eintagsgeschlecht der Mühsal und der Not, was zwingst du mich, dir zu sagen, was nicht zu hören für dich ersprießlicher ist. Denn in Unkenntnis des eigenen Elends verstreicht das Leben am leidlosesten. Das Allerbeste nämlich ist für dich gänzlich unerreichbar: nicht geboren zu sein, nicht zu sein, nichts zu sein. Das Zweitbeste aber ist für dich, nachdem du einmal geboren bist, möglichst bald zu sterben.“ (Aristoteles, Eudemos, Fr 44 Rose; Cicero , Gespräche in Tusculum, 1.Buch,114f )

Sophokles (497/96-468 v.Chr.; Ödipus auf Kolonós, V. 1224 ff):

„μὴ φῦναι τὸν ἅπαντα νι-

κᾷ λόγον · τὸ δ' , ἐπεὶ φανῇ,

βῆναι κεῖσ' ὁπόθεν περ ἥ-

κει πολὺ δεύτερον ὡς τάχιστα .”

„Nicht geboren zu sein, das geht

über alles; doch, wenn du lebst,

ist das zweite, so schnell du kannst,

hinzugelangen, wo du kamest“

Aischylos (525-456 v.Chr.; Stob. Anth. IV 53.17 – Hense V. 1102 ):

„Ζοῆς πονηρᾶς θάνατος αἱρετώτερος ·

τὸ μὴ γενέσθαι δ' ἐστὶν ἢ πεφυκέναι

κρεῖσσον κακῶς πάσχοντα.”

„Mühseligem Leben vorzuziehen ist der Tod

Und nicht geboren besser als geboren sein

Zu schlimmer Not und Qual.“

Herodot (490/80-ca.424 v.Chr.):

„ Διέδεξέ τε ἐν τούτοισι ὁ θεός, ὡς ἄμεινον εἴη ἀνθρώπῳ τεθνάναι ἢ ζῆν.”

„Es zeigte an diesen der Gott, dass es besser sei für einen Menschen, tot zu sein, statt zu leben“

Herodot berichtete von der Sitte der Thraker, einen Neugeborenen mit Wehklagen zu begrüßen und ihm die zu erwartenden Übel zu erzählen, die Toten aber mit Freude und Scherz zu bestatten, weil sie das große Labyrinth der Leiden hinter sich hätten.

Diogenes ( ca. 391/90 – 323 v. Chr. ) :

„Wenn Du es richtig überlegst, so müsstest Du den Neugeborenen beklagen, denn ihm steht viel Ungemach bevor, doch wer, erlöst vom Schmerz, begraben wird, den preise selig und sei froh.“ ( Max. Conf. 36, 20 = G. 296 )

Heraklit ( 544 – 483 v.Chr.):

¨ Ἡράκλειτος γοῦν κακίζων φαίνεται τὴν γένεσιν, ἐπειδὰν φῆι· γενόμενοι ζώειν ἐθέλουσι μόρους τ' ἔχειν, μᾶλλον δὲ ἀναπαύεσθαι, καὶ παῖδες καταλείπουσιν μόρους γενέσθαι.¨

“Heraklit scheint die Geburt als ein Unglück zu betrachten, wenn er sagt: Wann sie geboren sind, haben sie Willen, zu leben und dadurch ihr Todeslos zu haben – oder vielmehr auszuruhen –, und sie hinterlassen Kinder, dass wieder Todeslose entstehen.“ ( Clem. Strom. III 14; II 201, 23 )

Epikur (341-271/70 v.Chr.) spricht vom

„tödlichen Gift des Geborenseins “( „θανάσιμον...τὸ τῆς γενέσεως φάρμακον”)

Plinius ( 62-113 n.Chr.;Hist. Nat. 28,2.):

„ Quapropter hoc primum quisque in remediis animi sui habeat, ex omnibus bonis, quae homini natura tribuit , nullum melius esse tempestiva morte.“

“ Deshalb möge jeder als Heilmittel seines Gemüts zu allererst den Gedanken anerkennen, dass unter allen Gütern, welche die Natur dem Menschen beschert hat, keines wertvoller ist als ein zeitiger Tod“

Lateinische Sentenz:

„Optimum est non nasci.“

„Das Beste ist, nicht geboren zu werden.“

Jesus Christus ( 4 v.Chr. Bis 30/31 n.Chr.):

“μακάριαι αἱ στεῖραι καὶ αἱ κοιλίαι, αἳ οὐκ ἐγέννησαν, καὶ μαστοὶ, οἳ οὐκ ἔθρεψαν”

“Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber,

die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht genährt haben.“

Calderon ( 1600-1681; Das Leben ein Traum I 2):

„Pues el delito mayor

Del hombre es haber nacido“

„Da die größte Schuld des Menschen Ist, dass er geboren ward.

Johann Peter Uz ( 1720- 1796 ):

„Der Tor stirbt, weil er muss, mit Freuden stirbt der Weise.“

Georg Gordon Byron ( 1788-1824;Euthanasia, Str. 9 ):

„Count o´er the joys thine hours have seen,

Count o´er thy days from anguish free.

And know, whatever thou hast been,

´Tis something better not to be.

Überzähle die Freuden, welche deine Stunden gesehen haben;

überzähle die Tage, die von Angst frei gewesen;

und wisse, dass, was immer Du gewesen sein magst,

es etwas Besseres ist, nicht zu sein.“

Jonathan Swift (1667-1745):

“Die Geburt ist der eigentliche Skandal“

Georg Büchner ( 1813-1837;Dantons Tod, 2. Akt, 1. Szene, 29f ):

“Endlich – ich müsste schreien, das ist mir der Mühe zu viel, das Leben ist nicht die Arbeit wert, die man sich macht, es zu erhalten.“

Heinrich Kleist ( 1777-1811;Geburtslied ) :

„Weh dir, dass du geboren bist!

Das große Narrenhaus, die Welt,

erwartet dich zu deiner Qual.“

Charles-Louis..Montesquieu (1689-1755):

“ Man muss die Menschen bei ihrer Geburt beweinen, nicht nach ihrem Tode“

Arthur Schopenhauer (1793-1860, „Von der Nichtigkeit und dem Leiden des Lebens“, „Bejahung und Verneinung des Willens“):

„... daß unser Daseyn dann am glücklichsten ist, wenn wir es am wenigsten spüren: woraus folgt, daß es besser wäre, es nicht zu haben.“

„...daß wir über das Daseyn der Welt uns nicht zu freuen, vielmehr zu betrüben haben; - daß ihr Nichtseyn ihrem Daseyn vorzuziehen wäre; - daß sie etwas ist, das im Grunde nicht seyn sollte;...“

„Unser Zustand ist ein so elender, daß gänzliches Nichtseyn entschieden vorzuziehen wäre.

Wenn nun der Selbstmord uns dieses wirklich darböte, so daß die Alternative „Seyn oder Nichtseyn“ im vollen Sinn des Wortes vorläge; dann wäre er unbedingt zu erwählen, als eine höchst wünschenswerthe Vollendung...Allein in uns ist etwas, das uns sagt, dem sei nicht so; es sei damit nicht aus, der Tod sei keine absolute Vernichtung.“

Und klopfte man an die Gräber und fragte die Toten,

ob sie wiederauferstehen wollten; sie würden mit den Köpfen schütteln.

Heinrich Heine(1797-1856):

„Besser wär´s ,nie geboren zu sein. „

Friedrich Nietzsche (1844-1900):

„Das Allerbeste ist für dich gänzlich unerreichbar: nicht geboren zu sein, nicht zu sein, nichts zu sein. Das zweitbeste aber ist wirklich – bald zu sterben“(siehe oben Seilenós)

Sören Kierkegaard (1813-1855):“.. glücklich, wer in seinem Alter starb; glücklicher, wer in seiner Jugend starb; der glücklichste der, der in der Stunde seiner Geburt starb; der allerglücklichste der, der niemals geboren war.“

Virginia Woolf ( 1882 - 1941):

„Ich kann mich nicht erinnern, dass ich um das Geschenk des Lebens gebeten habe.“

Hermann Hesse ( 1877-1962)

„Alles stirbt, alles stirbt gern.“

Marcel Mariên (1920 – 1993 ):

„Der Tod ist die Belohnung für das Leben.“

E. M. Cioran ( 1911- 1995 ):

„Das wahre , einzige Pech : das Licht der Welt zu erblicken.“

„Nicht geboren zu sein. Schon der Gedanke daran – welches Glück, welche Freiheit, welche Weite!“

„Wer ein bisschen Verstand hat, wird gar nicht erst geboren.“

Rajev Singh ( geb. 1974 ):

„Hinter dem Leben jedes Einzelnen steht ein göttlicher Irrtum.“

3 SAT nahm sich auch diesem Thema einmal an und zitierte:

Das Diktat der Geburt:

"Wir werden ungefragt gezeugt, um ein Leben lang leiden zu müssen und ohne den Grund dafür je erfahren zu haben, endlich zu sterben." (Immanuel Kant).

 


SharkQuark  25.06.2022, 20:38

Auf was für Drogen bist du denn bitte?

Ja, ist es.

Keine Kinder zu bekommen ist höchst amoralisch der Gesellschaft gegenüber.


Gringo58  25.06.2022, 20:39

Sorry! Es geht um die Kinder, die ggf. viel Leid erfahren muessen und nicht um die missratene Gesellschaft ...

Gringo58  25.06.2022, 20:50
@Drachenslayer81

Hast also keine Argumente ? Vermute, Du hast Kinder. Das ist dann natuerlich verstaendlich, wie Du die Diskussion hier abtust.