Ist es schlimm im Leben zu scheitern?

Es fühlt sich schlimm an, ja. Man steht am Pranger und fühlt sich blossgestellt. Das ist kein schönes Gefühl.

Die Frage ist halt, wie man damit umgeht. Manche zeigen mit dem Finger auf andere und manche lernen was daraus.

Und dann gibt es die demonstrativ Gescheiterten. Das sind die, die aus einem Schuldgefühl heraus, nach dem Scheitern suchen. Die verstricken sich in Situationen, die nur schlecht ausgehen können. Das sind dann Dinge, die tiefere Ursachen haben und therapeutisch angeschaut werden sollten.

Es ist meist schlimmer nichts versucht zu haben.

Allerdings ist manches Scheitern so offensichtlich vorprogrammiert, weil alles diletantisch, ungeplant und unvorbereitet gestartet wurde. Aber planvoll und gezielt handeln und dann letztlich scheitern ist kein Makel sondern eine Bereicherung.

Nein das kann mal passieren. Denn es gibt dann wieder einen neuen anderen Weg auch wenn der manchmal steinig ist. Ich habe 3 Jahre Ausbildung als Schauspieler gemacht und in dem Job 8 Jahre gearbeitet. Irgendwann habe ich kein Land mehr gesehen und habe mich entschieden eine 2. Ausbildung zum Heilerziehungspfleger zu machen. Das war kein Scheitern sondern eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Heute arbeite ich Vollzeit auf einer geschützten Station einer Kinder und Jugendpsychiatrie. Habe den Wechsel nicht bereut.

Scheitern ist ein normaler Teil des Lebens und tatsächlich eine großartige Gelegenheit zum Lernen und Wachsen. Haben Sie keine Angst, etwas Neues auszuprobieren, denn selbst wenn Sie scheitern, können Sie jederzeit zurückgehen, aus Ihren Fehlern lernen und es erneut versuchen.

Es gibt nun mal notorische Sieger und notorische Loser. Das ist selten selbst verschuldet. Nicht schön, aber eben Lebensrealität. Bedauerlicherweise habe ich immer wieder festgestellt: Egal, wo man gerade ist: Schönheit ist alles. Leider!