Ist es schlimm ein Außenseiter in der Klasse zu sein?

15 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Marshmallo16,

hast du dir schon mal überlegt, ob deine Eltern, - vielleicht vor allem deine Mutter - sich mal von einem Psychologen beraten lassen sollten?

Deine Mutter macht sich wohl sehr große Sorgen deinetwegen und versucht dir zu helfen, indem sie sich regelmäßig mit deinem Lehrer austauscht. Ein Ergebnis war ja wohl, dass Du die Gespräche mit dem Schulpsychologen führen musst (?).

Ich habe das Gefühl, dass zwischen dir auf der einen Seite, deinen Eltern, dem Lehrer, dem Schulpsychologen auf der anderen Seite eine Mauer entstanden ist.

Vielleicht kann ja ein Psychologe deinen Eltern helfen, dass sie auf deine Seite wechseln und ihr dann gemeinsam die Mauer abräumen könnt.

Ich finde, du bist ja jetzt doch eigentlich schon erwachsen und kannst auch die Sorgen deiner Eltern verstehen.

Vielleicht aber brauchen Deine Eltern auch gar keine Beratung von einem Psychologen, wenn ihr einen Familienrat veranstaltet, bei dem du deinen Eltern erklärst, dass du als (fast) Erwachsene ihre Sorge verstehst, aber auch für dich das Recht in Anspruch nimmst, deinen eigenen Weg zu gehen.

Du hast sicher gute Gründe, warum du manche Zustände radikal ablehnst und dich auf manches nicht einlassen willst.

Aber du kannst ja auch sicher einsehen, dass du zu einer Gemeinschaft gehörst. Die muss dir aber auch die Freiheit lassen, deinen eigenen Weg zu gehen, solange du damit andere nicht schadest.

Naja, und eigentlich ist es auch sehr wichtig, dass du dir selbst nicht schadest.

Aber über diese Fragen solltest du doch in Ruhe mit deinen Eltern reden.

Wenn ihr zu einem verständnisvollen und letztlich versöhnlichen Gespräch nicht in der Lage seid, dann berate doch gemeinsam mit deinen Eltern, wie ihr euch als Familie helfen lassen könnt.

Aber vielleicht findet ihr ja auch selber einen Weg zu einem neuen Miteinander.

Das wünscht euch

 Pescatori


Pescatori  22.02.2018, 05:21

Hallo Marshmallo16,

dass du meine meine Hinweise für hilfreich hälst, freut mich ganz besonders! Und ich wünsche besonders dir und deiner Mutter gute Gespräche.

Die sind sicher viel wichtiger als jede Antwort bei GF!

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Hallo!

Ich kann dich gut verstehen & war zwar nie ein Außenseiter, aber zumindest keiner von den "coolen Stars", die den Ton angegeben haben -----> ich war der ruhige gemütliche Onkeltyp, der halt einfach jeden Morgen kam, am Unterricht mitgemacht und sein Zeug geschafft hat so gut es eben ging & mittags wieder ging, ohne mit jemandem böse zu sein. Meine Freunde hatte ich außerhalb der Realschule.

Und ich distanziere mich halt sehr. Ich bin einfach gern für mich, bin aber trotzdem freundlich und unterhalte mich auch gerne mal mit dem einen oder anderen

So ungefähr war ich auch, aber distanziert habe ich mich nie & ich habe mich auch nie von den anderen separiert, sie auch nie abgewiesen.

Dafür hatten wir in der Berufsschule eine Mitschülerin, die sich abkanzelte,in den Pausen nur gelesen hat, niemanden an sich ran ließ & letztlich ihr eigenes Leben gelebt hat. Sie fiel durch ein abkapselndes, im Grunde sogar unfreundliches, unkameradschaftliches & abweisendes Verhalten ggü. der an sich tollen Klassengemeinschaft auf, man merkte ihr an dass sie uns alle eigentlich nicht mochte :/ Vielleicht ist es bei dir genauso & die Lehrer und die Mitschüler haben exakt den Eindruck ------> möglicherweise haben deswegen die anderen gemeint, sie müssen Hand anlegen.

Wenn du damit kein Problem hast und mit deiner Lage klarkommst, solltest du dazu stehen & den anderen sagen, dass nicht jeder ein geselliges Herdentier sein kann, man als Jugendlicher nicht in Cliquen abhängen muss & es auch Leute gibt, die allein prima klarkommen ----> frage sie doch mal ganz ehrlich, warum sie das so schlimm finden und wo es eigentlich in ihren Augen klemmt!

Sicher meinen sie es nur gut, aber trotzdem muss jemand nicht deswegen therapiert & "normal gemacht" werden, nur weil er lieber seine eigenen Wege geht oder in der Klassengemeinschaft niemanden hat, mit dem er auf der selben Welle schwimmt. Zum Psychologen "MUSST" du schonmal garnicht ----> sage es den Eltern, dass du das nicht willst & dass du dir nix von versprichst, mit dir zufrieden bist und du es nicht willst, dass sie sich alle in dein Leben einmischen.

Bleibe dir treu, habe den Mut das Thema mal anzusprechen (es ist wichtig, darüber zu reden!) und lass' dich nicht verbiegen :)

Alles Gute...!

Ich war IMMER ein Außenseiter und nachdem ich diesen Zustand für mich akzeptiert hatte (7. Klasse) war die Welt für mich wieder rund und ist es seit dem geblieben.

Die Gespräche mit dem Psychologen müssen nicht schlecht sein, du kannst diese nutzen um DICH weiterzuentwickeln. Es gibt bestimmt Themen, die DICH bewegen, über diese solltest du mit dem Psychologen sprechen. Wenn du keine Probleme mit dem "Anderssein" hast oder entwickelst gibt es auch keine Schwierigkeiten.

Außenseiter werden immer kritisch beobachtet und beurteilt, im Mittelalter wurden sie als Hexen oder Hexer verbrannt, in Regimen (kommunistisch oder faschistisch) wurden und werden Außenseiter inhaftiert, einfach weil sie anders sind.


Marshmallo16 
Beitragsersteller
 19.02.2018, 14:06

Naja ich finde diese Gespräche mit dem Psychologen echt lästig, weil er mich immer nach der Schule um einen Termin bittet der für mich laut Psychologen verpflichtend ist und das dauert dann 2h. Er quatscht mich dann immer über das Selbe voll, dass es so wichtig ist sich an sein Umfeld ein bisschen anzupassen und das ich daran dringend arbeiten soll. Und ich glaub der Terror hört nicht auf, bis ich mach was alle wollen und mich in ein Schaf verwandle und immer einer Herde folge

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habakuk63  19.02.2018, 14:26
@Marshmallo16

Ein bisschen Anpassung ist sicherlich hilfreich und nützlich, total verbiegen muss du dich aber nicht. frage ihn doch wie "ein bisschen anpassen" für ihn aussieht und mache ich dabei klar, dass du eine eigenständige Person bist und die gleiche Rechte bezüglich Anpassung hast, wie deine Schulkollegen.

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Es scheint, dass man heute einen Massen- Menschen züchten will. Menschen welche keine eigene Meinung haben und zu sich stehen. Selbständige Menschen sind eine Gefahr für das System.

Man braucht Mitläufer, die rennen, wenn einer ruft, ohne zu überlegen.

Uebrigens ist in jeder Gruppe ein Anführer, diesem muss man sich unterordnen, wenn man dabei sein will. Das scheint dir zuwider zu sein. Gut so !

Hallo, lieber Betroffener

Ich bin selbst 14, und kenne das zu gut, bin selber ziemlich introvertiert und habe nicht mit vielen Leuten zu tun

Ich hatte nie wirklich Freunde und melden tut sich auch nicht wirklich. Trotzdem würde ich dir sozialen Umgang Vorallem in dem Alter empfehlen

Es bringt wahrscheinlich nichts, wenn du in dir selbst bleibst. Du würdest bestimmt Freunde finden, wenn du es wollen würdest. Du musst ja nicht mal wirklich auf die Leute zu gehen, sondern ein kurzes Gespräch Einfach Mal ein bisschen länger halten und die Person vielleicht ein bisschen ausfragen etc...

Versuch einfach eventuell etwas Soziale Kontakte zu knüpfen :)

LG Lukas