Ist es menschlicher Zufall o. phys. Fakt, dass es zwischen den Tönen E/F und B/C nur einen natürlichen Halbtonschritt gibt? Ist das messbar? Oder Hörgewohnheit?
- Weshalb sind keine schwarzen Tasten dazwischen?
- Oder sind das nicht mehr zu teilende Ganzton-Abstände?
- Ist das etwas Kulturelles?
- Ist das akustische Täuschung?
- Kann man das irgendwie messen?
- Oder gibt es dafür eine vielleicht sogar ganz einfache Begründung?
5 Antworten
Töne sind nichts anderes als Schwingungen, somit sind Musik und Physik eng miteinander verknüpft.
So entspricht jede nächst höhere Oktave einer Verdoppelung der Frequenz, also dem Verhältnis 1:2. Ein Verhältnis von 2:3 entspricht einer Quinte, also beispielsweise einem Tonschritt vom c zum g. Ein Verhältnis von 3:4 entspricht einer Quarte, 4:5 einer Terz und so weiter. Aus diesen Schritten ergeben sich schlussendlich die einzelnen Töne und Halbtöne der Tonleiter, wobei je nach Tonart (z.B. Dur, Moll oder bei Musik aus anderen Kulturen) die Halbtonschritte unterschiedlich gespielt werden.
Die einzelnen Töne wurden also nicht nach Gutdünken festgelegt, sondern ergeben sich aus den Verhältnissen der Schwingungen.
Ergänzung: Bei der Tastenanordnung des Klaviers hat man sich mit den weißen Tasten an der C-Dur Tonleiter orientiert, einer von vielen möglichen Tonarten und die dazwischenliegenden Halbtöne mit schwarzen Tasten belegt.
Bei der C-Dur Tonleiter liegt beispielsweise zwischen e und f nur ein halber Ton, darum fehlt dort die schwarze Taste, dasselbe gilt zwischen h und c.
Die komplette Musiktheorie ist schon ein halbes Physikstudium. OK, das kann natürlich nur einer sagen, der kein Physikstudium hat. Aber sehr komplex ist sie schon, und teils auch sehr theoretisch.
Die grundlegenden Intervalle beruhen auf Frequnzverhältnissen oder Obertönen. Kein Instument gibt reine (Sinus-)Töne von sich. Der doppelte Ton ist die Oktave, der dreifache eine Wasauchimmer, jedenfalls ist Verhältnis der beiden, 3:2, eine Quinte. 4:3 ist eine Quarte. 5:4 eine große Terz. 6:5 eine kleine Terz.
Spanndend wir es, wenn du Intervalle addierst. So sind 2 Quinten übereinander und um den Oktavunterschied bereinigt (3:2 * 3/2) / 2 = 9/8 eine große Sekunde, also ein Ganztonschritt. Andere Ganztonschritte ergeben ein Verhältnis von 10/9. Halbtonschritte können (ganz rein betrachtet) ein Verhätnis von 16:15 oder 15:14 haben, oder so ähnlich, ich hab grad keine Lust, das durchzudenken.
Deswegen ist man weitgehend von diesen reinen Stimmne abgekommen und nimmt gleiche Abstände zwischen den Halbtönen an. Jeder Halbton ist einfach die zwölfte Wurzel aus 2, 12 Halbtöne ergeben so eine Oktave, und die Unsauberkeiten fallen keinem Laien auf. Klaviere und Gitarren sind so gestimmt, und bei Geigen, wo ein Unterschied spielbar ist, fällt er mir als Laien kaum auf.
Und natürlich ist das spezifisch für unsere Kultur. Andere Musiksysteme haben noch feinere Untergleiderungen als Halbtöne. Aber da bin ich noch weniger Fachmann.
Das ist kein Zufall, sondern so gebaut. Es ist zur Orientierung gut, dass es zwei/drei schwarze Tasten gibt. Im Frequenzabstand sind von E zu F tatsächlich nur Halbtonschritte und zu fis dann ein Ganzton. Aber die Orientierung wäre schwierig, wenn F eine scharze Taste wäre.
Der Rest ist Hörgewohnheit. In anderen ländern (asiatischer und orientalischer Raum) sind ganz andere Frequenzen und Tonleitern üblich, die für unsere Ohren befremdlich klingen.
Die Tonleitern waren auch nicht immer so, wie heute üblich. Es gab andere Stimmungen und andere Tonabstände, die teilweise heute nicht mehr üblich sind oder sich gar "verstimmt" anhören. Unsere Ohren "lernen" also, was sich gut anhört.
Musik ist ja letztendlich auch nur Physik, und die war definitiv vor allem menschlichen da.
Musik ist ja letztendlich auch nur Physik, und die war definitiv vor allem menschlichen da.
Die Physik ist eine Naturwissenschaft und Wissenschaft ist Kultur und nicht Natur, auch wenn sie sich mit ihr befasst.
Genau das war der Punkt. Die Physik als menschliches Konstrukt kann dem Menschen nicht vorausgegangen sein.
Das Naturgesetz - wie immer man es auch nennt - kann nicht vom Menschen gemacht sein, da dieser selbst Ergebnis eines solchen ist.
Man hätte das F auch als schwarze Taste neben das E bauen können. Aber orientiere dich mal auf einem Klavier, das nur abwechselnd schwarze und weiße Tasten hast. Viel Spass.
Weshalb sind keine schwarzen Tasten dazwischen?
Weil es in Helgoland kein Gymnasium gibt.
Oder sind das nicht mehr zu teilende Ganzton-Abstände?
Nein, Haschkekse.
Ist das etwas Kulturelles?
Ja, Drogen haben Tradition.
Ist das akustische Täuschung?
Ja! Das verstößt gegen das Betäubungsmittelschutzgesetz!
Kann man das irgendwie messen?
Ja, mit einem Alkoholblaser.
Oder gibt es dafür eine vielleicht sogar ganz einfache Begründung?
Wie gesagt, in Helgoland gibt es kein Gymnasium.
Ich denke einfach das das einfach angenehm klingt.
Also waren zuerst die Töne da - und die mitteleuropäische Klaviatur wurde drumherum gebaut?