Ist es manchmal besser, aufzugeben?
13 Stimmen
7 Antworten
Wenn die Niederlage sehr wahrscheinlich oder sicher ist ist dies angemessen.
Und dann muss versuchen, es einfach hinzunehmen. Oder? Ich habe Menschen verloren, die mir wichtig sind. Manche durch den Tod und manche durch eine verlorengegangene Freundschaft. Aber ich weiß, dass ich in meinem Leben noch viele weitere Verluste machen werde. Es tut jedes Mal in der Seele weh. Ich versuche mich manchmal damit zu trösten, dass ich das Leben wie ein Film betrachte und ich der Zuschauer und manchmal der Protagonist bin. Aber mit dem Tod endet alles und es ist vorbei.
Und manchmal flüchte ich mich in meine Traumwelt. Nach den ganzen Verlusten finde ich, dass Träume etwas schönes sind, denn in unseren Träumen sind die Verstorbenen und Menschen, die wir durch eine verlorengegangene Freundschaft verloren haben noch da, denn unsere Träume bestehen aus unseren Erinnerungen, Wünschen, Ängsten, Gedanken und Erlebtes und solange wir die Menschen, die verloren haben und liebten in unserem Herzen behalten, leben sie in unseren Träumen weiter.
Mein Opa starb 1997, da war ich gerade mal knapp 2 Jahre alt und über 20 Jahre später träumte ich das erste Mal seit langer Zeit wieder von meinem verstorbenen Opa. Im Januar 2018 starb meine Freundin. Sie war da gerade mal so alt wie ich und noch lange keine 30. Sie war leider Epileptikerin. Sie hatte es mit Tabletten eigentlich einigermaßen im Griff, aber im Januar 2018 bekam sie einen epileptischen Krampfanfall, aus dem sie leider nicht mehr herauskam. Sie hörte nicht mehr auf zu krampfen. Durch ihren lang anhaltenden Krampfanfall wurde ihr Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt und sie starb. Hin und wieder träumte ich von meiner verstorbenen Freundin. Ich konnte mich nicht von ihr verabschieden. Selbst in meinen Träumen war ich traurig, weil sie immer so schnell weg war und ich wusste selbst im Traum, dass sie eigentlich schon tot ist. Aber eines Tages blieb sie in meinem Traum länger als sonst und da nutzte ich die Gelegenheit. Ich umarmte sie im Traum ganz ganz lange und sie mich und das hat mir sehr gut getan. So habe ich mich endlich von ihr verabschieden können. Seitdem habe ich nie wieder von ihr geträumt. Ich konnte sie endlich gehen lassen, aber ich weiß, dass ich sie in meinen Träumen jederzeit wiedersehen kann, wenn ich sie brauche, indem ich einfach nur an sie denke, aber im Moment habe ich kein so großes Verlangen nach ihr. Der Abschied von ihr in meinem Leben Traum von ihr hat mir gut getan. So konnte ich mich von ihr verabschieden, sie los lassen und ihren Tod und meine Trauer verarbeiten. Nun geht das Leben weiter, aber sie wird in meinem Herzen sein und ich kann sie in meinen Träumen jederzeit wiedersehen, wenn ich an sie denke.
Der Extrembergsteiger Reinhold Messner hat nur überlebt, weil er fähig war auch im richtigen Augenblick aufzugeben, den Gipfel des Berges zu erreichen. Oft hat er mehrere Anläufe gebraucht um sein jeweiliges Ziel zu erreichen. Allerdings hat er nie aufgegeben seine Ziele erreichen zu wollen. In seinen späteren Jahren hat er auch dieses Wollen selbstkritisch hinterfragt und das sollten wir bei unseren Zielen auch tun. Nicht alles Machbare muß auch gemacht werden und der Sinn unseres Handels sollte wenigstens einen Bezugspunhkt haben.
Ja, es ist auch ganz wichtig, dass so früh wie möglich zu tun, nicht zu früh natürlich, aber sobald sicher ist, dass es nutzlos ist.
Nichts ist schlimmer, als Ressourcen nutzlos zu verbraten.
Du meinst Beziehungen, aber ich meine Projekte, Geschäfte, es ist aber identisch.
Keinen toten Gaul reiten.
Klar. Projekte und Geschäfte sind natürlich auch sehr wichtig und wenn das Projekt scheitert und Geschäfte verliert, kann das natürlich auch weh tun. Solange es sich lohnt, um Geschäfte und erfolgreiche Projekte zu kämpfen, sollte man es tun, aber wenn alles sinnlos ist, sollte man aufgeben. Da hast du recht. Sicher ist es nicht gut, seine Kraft sinnlos zu verschwenden.
Wenn man permanent etwas unmögliches versucht und mit dem Kopf durch die Wand möchte, wäre es tatsächlich ratsam, seine Energie effizienter einzusetzen und vorerst (in diesem bestimmten Bereich) aufzugeben.
Vielleicht nicht auf- sondern eher nachgeben.