Ist es irgendwo gerechtfertigt Bundeswehrsoldaten respektlos zu behandeln?
Ich habe oft erlebt, wie man in Uniform in der Bahn sitzt und angemacht oder teilweise angespuckt wird. Man muss sich relativ oft krasse Beleidigungen anhören und inzwischen meide ich die Uniform schon. Es kommt aber auch immer drauf an in welcher Stadt man gerade ist. Einmal saß ich in der S-Bahn und da setzt sich eine junge Frau neben mich und fragt mich "Na wie viele Menschen hast du Dreckskerl heute umgebracht? Ich war natürlich total buff und habe mich weggesetzt. An die Leute, die früher beim Bund waren, hattet ihr solche Probleme früher auch?
23 Antworten
Also wenn ich das lese, werde ich echt wütend über die Dummheit und Ignoranz bei gleichzeitigem (unbegründeten) "lautem" Auftreten einiger Menschen.
Natürlich wäre eine Welt ohne Militär und voller Frieden toll. Aber sie ist nun mal nicht Realität. Und wir brauchen "Staatsbürger in Uniform", die unsere Werte vertreten. Wer glaubt, dass die BRD auf Soldaten verzichten kann, der hat m.E. von globalen Zusammenhängen, Soziologie und Psychologie absolut keine Ahnung.
Dann aber so dreist seine unqualifizierte Meinung kundzutun, ist m.E. einfach nur dumm und es sind "schlechte", unreflektierte Menschen, denn sie machen es sich doch recht bequem.
Diese Leute dürfen nicht vergessen, dass wir a) keine Angriffsarmee haben und b) auch nicht wie die USA aggieren.
Ich bin auch gegen eine Ehrerbietung wie sie z.B. in den USA stattfindet, aber ich bin absolut für Respekt.
Ich selber wurde direkt nach dem 11.9. 2001 eingezogen und habe sowas nie erlebt. Allerdings habe ich es auch nach meiner ersten jugendlichen Verwirrung sein lassen, mit der Uniform nach Dienstschluss nach hause zu fahren (Bahn), da ich es persönlich nicht nötig hatte. Aber damals gab es noch viele andere in Uniform. Heute würde ich sie wohl eher anlassen, denn die bequeme Gesellschaft darf ruhig erinnert werden, dass nicht alles selbstverständlich Friede, Freude Eierkuchen ist, sondern unsere Werte einen langen Weg hinter sich haben und auch weiterhin verteidigt werden müssen.
Und das sag ich, als großer Kritiker unseres Wirtschaftssystems. Ohne Soldaten geht es absolut nicht und wer mal seine olle Murmel auf den Schultern anstrengt, muss zu diesem Schluss kommen.
Dafür dass wir keine Angriffsarmee haben, sind wir aber überraschender Weise an Angriffskriegen beteiligt. Sowohl der Kosovo als auch Afghanistan waren Angriffskriege. Ob es da um irgendwelche unserer Werte ging, sei mal dahingestellt. Laut eines Präsidenten, der danach zurückgetreten ist, ging es ja eher um wirtschaftliche Interessen in Afghanistan. Aber Angriffskrieg bleibt Angriffskrieg.
Wir sind nicht die USA, das stimmt. Aber wir machen gerne mit. Oder warum sind deutsche Soldaten in Syrien?
Und ich denke meine Murmel funktioniert besser als die vieler anderer. Kriege werden schon lange nicht nur mit Soldaten geführt. Daher lässt sich der Sinn der Bundeswehr sehr wohl hinterfragen. Wer das nicht sieht, sollte dringend sich die Welt nochmal genauer angucken.
Und zu guter Letzt, die Frage ist sowieso komplett ausgedacht und der Vorfall in der Bahn ist nie passiert. Denn 7 Tage später schreibt er, das er demnächst seine Musterung hat.
Es ist eigentlich nie gerechtfertigt einen Menschen respektlos zu behandeln oder ihn sogar zu beleidigen. Beleidigung ist sogar ein Straftatbestand.
Nehme mich aber nicht aus, dies hin und wieder selbst zu vergessen, allerdings garantiert nicht wegen einer Uniform, eines Berufes oder ähnlichem. Es gibt nämlich keinen großen Unterschied dazu wenn jemand so etwas wegen Hautfarbe, Relegions- oder Staatenzugehörgkeit, sexueller Ausrichtung usw. machen würde.
Das eine nennt sich schlicht Diskriminierung, das andere sogar Rassismus.
Das soll dich ehren. Übrigens war das Bild früher negativer behafteter als heute, trotzdem kenne ich keinen Fall aus meinem Bekanntenkreis dem so etwas passiert wäre und damals mussten ja noch alle zum Bund als Wehrdienstleistende, deswegen auch viel mehr am Wochenende mit Uniform unterwegs - oder sie mussten so wie ich als Verweigerer zum Zividienst ;).
Naja ich denke es liegt eben daran, dass wir das freiwillig machen. Und die Leute noch in die Materie hineingeführt wurden. Heute weiß doch keiner mehr, was wir eigentlich machen. Damals war das normal die Wehrpflicht zu absolvieren. Übrigens hätte ich auch verweigert und wäre nie zum Bund wenn man mich gezwungen hätte...
Das habe ich auch schon gehört das ihr Respektlos behandelt werdet. Wieso sagen Sie denn nix ? Der Frau hätte ich paar Texte gesagt die wäre ins andere Abteil gegangen. Es liegt bei den meisten an der Politischen Einstellung sowas hat es früher nicht gegeben. Sie haben meinen Respekt als Soldat.
Respekt soll jeder ehrliche Beruf gleichermaßen haben. Besonders die, welche einen richtigen Knochenjob für Verhältnismäßig wenig Geld machen. Leute auf dem Bau oder die in der Pflege... Aber trotzdem danke!
Ich zitiere eine weitere Aussage von dir (https://www.gutefrage.net/frage/man-spricht-immer-von-dass-man-fuer-sein-land-was-tun-moechte-und-sehr-gerne-auch-steuern-zahlt-aber-keiner-spricht-von-der-erde#comment-233188397)
Die bei der freiwilligen Feuerwehrleuten machen das doch aber aus Spaß an der Sache.. Das es eine tolle Auswirkung hat, ist doch nur Nebeneffekt.
So viel zum Thema Respekt.
Du hast geschrieben:
Es wäre irgendwie entgegen dem Menschen, so in der Allgemeinheit positiv zu handelt.
Ich habe geantwortet, dass viele früher Wehr/Zivildienst geleistet haben und heute FSJ machen oder bei der Freiwilligen Feuerwehr arbeiten, dass positives Engagement also durch aus zur menschlichen Natur passt. Deine Antwort war:
Die bei der freiwilligen Feuerwehrleuten machen das doch aber aus Spaß an der Sache.. Das es eine tolle Auswirkung hat, ist doch nur Nebeneffekt.
Die Einstellung, dass das "Spaß" ist, halte ich für respektlos.
Nein, es ist nicht gerechtfertigt, jemanden den man nicht kennt, nichts weiß, einfach so zu behandeln. Ob jetzt in Uniform oder nicht.
Selbst wenn man jetzt nicht unbedingt mag wofür sie steht - es steckt immer noch ein Mensch drin.
Alles Gute und ich hoffe für dich, daß es klappt mit der Offizierslaufbahn. Besonnenheit genug scheinst du auf jeden Fall zu haben.
Manche Leute sind halt Autoritätsallergiker. Aber du brauchst dir auch nicht alles bieten zu lassen.
Nein. Ist absolut nicht gerechtfertigt. Sowohl moralisch als auch gesetzlich
Definitiv. Wobei ich die Menschen irgendwo auch verstehen kann. Es wird ein sehr negatives Bild vermittelt.