Ist es besser ein Agnostiker zu sein oder direkt ein Atheist?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

andere Antwort 43%
Atheist 36%
Agnostiker 21%

7 Antworten

Atheist

Grüß Dich RomainF

Es gibt eine Ursache warum überhaupt etwas ist und nicht nichts. Nur kennen wir die nicht und werden es auch nie wissen. Gäbe es sie nicht, dann würde logisch gedacht der Grund für Existenz, was auch immer, absolut wegfallen. Dann aber wären auch wir nicht! Der Philosph Karl Jaspers sagte dazu: "Wir haben uns nicht selbst zu verdanken".

Damit meinte er aber keinen Gott, sondern das Große Geheimnis, das Eine, ES, die schöpferische Kraft oder auch ganz neutral das Göttliche oder auch Urgrund genannt. Dieser Urgrund ist dann die letzte Ursache für den Urknall.

Harald Lesch - Was war vor dem Urknall

https://www.youtube.com/watch?v=ffLW-FS8rxk

Ein Agnostiker sagt, er könne nicht sagen, ob es einen Gott gibt oder nicht. Damit meint er die personifizierte Form eines Gottes als Schöpfer der Universums, der Gedanken, Absichten und Gefühle hat, der oberster Richter ist vor dem sich jeder nach dem Tod zu verantworten habe, der den Menschen angeblich liebt und ihm unbedingt folgen sollen, sogar bei Weigerung bestraft wird (Vertreibung aus dem Paradies, Bibel Genesis 10 Gebote, ).

Über Transzendenz hält der Agnostiker sich auch zurück, er lehnt sie nicht ab, aber er sagt auch auch nicht, das es sie geben könnte. Damit entzieht er sich aber einer Aussage, wie man sich dem letzten Grund, dem Urgrund irgendwie nähern könnte, dem er ja auch seine Existenz verdankt. Da macht er es sich zu leicht.

Etwas anderes ist es, wenn man sich als religiösen Atheisten versteht. Man glaubt an keinen Gott mit Artikel aber an Gott ohne Artikel. Damit wird kann auch ein Atheist religiös sein, wenn er kein Buddhist ist. Letzteres dürfte wohl meiner Meinung nach das Vernünftigste sein.

Und das geht so! Bitte auf den Link klicken (blaue Schrift)

Der Titel der kurzen Schrift klingt kompliziert wird aber im und durch den Text sehr verständlich erklärt. Lass es Dir mal durch den Kopf gehen. Vielleicht ist das etwas für Dich?

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung
andere Antwort

Man kann beide Position kombinieren und ein agnostischer Atheist sein.

Agnostizismus ist ein Begriff, der sich auf Wissen bezieht. Es kommt vom griechischen agnostos, was »unerkennbar« bzw »man kann darüber kein Wissen erlangen« bedeutet.

Ein Agnostiker kann aber trotzdem glauben und somit ein agnostischer Theist sein. Und ein Atheist kann ein agnostischer Atheist sein.

Bei der Frage "Gibt es Götter?« antwortet er: »Weiß ich nicht, ich kann die Frage nicht beantworten."

Ein Agnostiker kann aber das Leben eines Theisten (zB an Götter beten und ihre Gebote befolgen), aber auch das Leben eines Atheisten führen.

Frage: Gibt es Götter?

Agnostiker = kann man nicht wissen, weiß ich nicht (agnostisch = kein/ohne Wissen)

Apatheist = ist mir egal

Atheist = nein

agnostischer Atheist = nein, bin mir aber nicht ganz sicher (weiß das nicht genau)

gnostischer Atheist = nein, bin mir sicher und weiß das genau

agnostischer Theist = ja, kann das aber nicht beweisen (für gewöhnlich sind die sich sicher)

gnostischer Theist = ja, ich weiß das genau und kann das auch beweisen

Theist = Ja, Götter bzw Gott gibt es.

Bild zum Beitrag

 - (Religion, Islam, Christentum)

RomainF 
Beitragsersteller
 25.01.2024, 19:27

Da bin ich eher bei "agnostischer atheist"

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JannesVD  25.01.2024, 20:15

Für so eine ausführliche Antwort war ich einfach zu faul :D

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vonGizycki  25.01.2024, 22:12

wilmaed

Man kann beide Position kombinieren und ein agnostischer Atheist sein.

Also, wenn ich es als Philosoph genau durchdenke, ist das unmöglich. Ein Agnostiker legt sich nicht fest. Er meint: kann sein bzw. kann auch nicht sein, dass es einen Gott gibt.

Ein atheistischer Agnostiker, wenn es ihn denn gäbe, würde in dieser Aussage gleichzeitig als Atheist einen Gott gänzlich verneinen.

Man kann aber nicht einerseits die Gottesfrage offen lassen aber gleichzeitig als Atheist Gott verneinen. Das widerspricht sich, denn die Verneinung wäre eine Festlegung die de Agnostiker doch nicht will.

Als religiöser Atheist ist das wieder anders. Man verneint einen Gott, aber nicht die Transzendenz. Und als fundamentaler Atheist wird die Transzendenz gänzlich verneint.

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Mayahuel  25.01.2024, 22:22
@vonGizycki
 Ein Agnostiker legt sich nicht fest.

ich habe erläutert, dass es hier um Wissen geht. Und zwischen Wissen und Glauben unterschieden wird.

One of the earliest definitions of agnostic atheism is that of theologian and philosopher Robert Flint, in his Croall Lecture of 1887–1888 (published in 1903 under the title Agnosticism).
The atheist may however be, and not unfrequently is, an agnostic. There is an agnostic atheism or atheistic agnosticism, and the combination of atheism with agnosticism which may be so named is not an uncommon one.[5]
   If a man has failed to find any good reason for believing that there is a God, it is perfectly natural and rational that he should not believe that there is a God; and if so, he is an atheist... if he goes farther, and, after an investigation into the nature and reach of human knowledge, ending in the conclusion that the existence of God is incapable of proof, cease to believe in it on the ground that he cannot know it to be true, he is an agnostic and also an atheist – an agnostic-atheist – an atheist because an agnostic... while, then, it is erroneous to identify agnosticism and atheism, it is equally erroneous so to separate them as if the one were exclusive of the other.

https://en.wikipedia.org/wiki/Agnostic_atheism

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vonGizycki  25.01.2024, 22:36
@Mayahuel

Es geht meines Erachtens nicht um Wissen oder Glauben, sondern um eine Haltung.

Ein Atheist verneint einen Gott, ein Agnostiker weiß nicht ob es einen gibt oder ob es ihn nicht gibt. Beides zusammen als gemeinsame Haltung geht nicht. Wenn man nichts weiß und sich darauf festlegt, kann man sich nicht gleichzeitig auf eine Verneinung festlegen. Das ist Logik.

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vonGizycki  25.01.2024, 23:48
@Mayahuel

Ich habe den Text übersetzt, aber ich kann dem nicht logisch folgen.

Wikipedia

Agnostizismus ist eine Weltanschauung, die insbesondere die prinzipielle Begrenztheit menschlichen Wissens, Verstehens und Begreifens betont. Die Möglichkeit der Existenz transzender Wesen oder Prinzipien wird nicht bestritten. Agnostizismus ist sowohl mit Theismus als auch mit Atheismus vereinbar, da der Glaube an Gott und die Ablehnung von Gott möglich sind, selbst wenn die Gewissheit seiner Existenz oder Inexistenz fehlt.

Mit Möglichkeit ist gemeint, das der Agnostiker einräumt, das man an einen Gott glauben kann. Diese Möglichkeit ist aber nicht sein Glaube.

Ebenso ist die Auffassung, wonach atheistische Thesen wahrscheinlicher sind als theistische, mit dem Agnostizismus vereinbar.

Das bedeutet, das der Agnostiker die Möglichkeit einräumt, das man an keinen Gott glauben kann, das es keinen Gott gibt, er selbst es aber nicht tut.

Insofern sind es neutrale Feststellungen.

Die Frage „Gibt es einen Gott?“ beantworten Agnostiker nicht mit „Ja“ oder „Nein“, sondern mit „Ich weiß es nicht“, „Es ist nicht geklärt“, „Es ist nicht beantwortbar“ bzw. „Ich kann es nicht wissen (können)“ oder ähnlichem.

Damit aber legt er sich nicht fest und kann daher nicht als Atheist oder als Theist bezeichnet werden und schon gar als beides zusammen, was sich ja gegenseitig ausschließen würde.

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andere Antwort

Das schließt sich nicht gegenseitig aus, da Gnostizismus und Agnostizismus das Wissen betreffen, während Theismus und Atheismus den Glauben betreffen.

andere Antwort

Apatheist 😎

Um das Universum und die Naturgesetze zu verstehen braucht es keine Götter. Für unsere Existenz zu erklären und unser Leben zu führen gibt es keinen sinnhaften Grund Götter oder göttliches Walten zu postulieren.

Bleibt letztlich nur die Frage nach dem "Anfang" und hier könnte man sowohl Götter postulieren als auch eine Kosmologie, die wir noch nicht verstehen oder modellieren können. In dem Punkt wäre ich, als guter Naturwissenschaftler, dann eher agnostisch.

Aber selbst wenn Götter den Anfang des Universums gegeben hätten, wären sie doch so abstrakt und entfernt von unserem Denken, dass jede Vorstellung eines persönlichen Gottes, der sich um unsere Essgewohnheiten, Sexualpraktiken oder Verstümmelungsriten schert, völlig absurd wäre. Deshalb Apatheist, denn ob es Götter gab oder gibt betrifft mein Leben nicht und ist mir drum egal.

Atheist

Ich halte Agnostiker für inkonsequent und auf ihre Sicherheit bedacht, was angesichts des Themas und der Alternativen kindisch naiv wirkt.

Wer im heutigen 21. Jahrhundert mit seiner Überfülle an leicht verfügbaren Informationen und einer um Längen besseren Bildung als vor z.B. 500 Jahren aus reiner Prinzipienreiterei betont, man könne ja nicht alles wissen und daher auch nicht ausschließen, dass es ja vielleicht doch irgendwie so etwas wie einen Gott geben könnte, der ist zu unrecht stolz auf seine öffentlich demonstrierte Aufgeschlossenheit und Unvoreingenommenheit, denn es gibt genug, das wir zuverlässig wissen und somit können wir genug als unmöglich ausschließen. Es kommt beim wissenschaftlichen Verständnis unseres Universums nicht nur darauf an, Formeln und Konstanten auswendig zu kennen, sondern auch darauf, Zusammenhänge, Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zu erfassen. Und da passt ein Gott nun mal so gar nicht hinein, während sämtliche Erkenntnisse zu nicht nur plausiblen, sondern experimentell beweisbaren Theorien im wissenschaftlichen Sinn führten, die auch korrekte Prognosen für zukünftig zu erwartende Phänomene liefern.

Ein Agnostiker möchte gern "auf Nummer sicher" gehen, damit im Falle einer göttlichen Intervention er unter denen ist, die für ihre Blasphemie nicht in die Hölle kommen. Agnostiker lassen sich ein Hintertürchen offen, für den Fall, dass sich herausstellen sollte, dass es Gott doch gibt.

Spoileralarm: Wird nicht passieren!

Siehe auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pascalsche_Wette