ist eisen edler als zink und kupfer?

5 Antworten

Eisen gibts verzinkt und verkupfert. Das sind zwei mechanismen: Beim chemischen Angriff "opfert" sich das Zink, geht anstelle des Eisenin Lösung und ist solange wirksam, wie es noch da ist. Es ist dick drauf und macht das Eisenteil rauh und unansehnlich. In der Feinmechanik nimmt man Kupfer. Das ist edler und bildet eine hauchdünne Schutzschicht. Wir die mechanisch verletzt, gibts allerdings Lochfrass im Einen darunter.

Das Standardtotential steigt von Zink über Eisen nach Kupfer.

Kupfer ist also relativ edel. Zink sehr unedel.

Wie "edel" ein Metall ist, lässt sich an der negativen Aufladung feststellen, die durch Abgabe von posítiven Ionen an die flüssige Umgenung (in der Regel, aber nicht zwangsläufif Wasser) abgegeben wird. Je größer die Gitterenergie im im Metallgitter ist, um so weniger Ionen werden abgegeben, um so weniger negativ lädt sich das Metall auf. Da man die zurückbleibenden Elektronen schlecht auszählen kann, wählt man ein Bezugssytem, nämlich die Normalwasserstoffelektrode mit einer willkürlich festgesetzten Urspannung (fürher EML = Elektromotorische Kraft) = 0 Volt. Da diese aber schwer handhabbar ist, verwendet man in der Praxis gerne Bezugselektroden zweiter Art, zum Beispiel die Kalomelelektrode. Zur Feststellung der jeweiligen Urspannung taucht man Metallplatten in Salzlösung ihrer Salze mit festgelegter Aktivität (1 mol/L) ein. Bei edlen Metallen scheiden sich Ionen aus der Lösung am Metall ab; es lädt sich positiv auf, bei unedlen Metallen scheiden sich positive Metall-Ionen ab, die Platte lädt sich negativ auf, Auf diese Weise lässt sich eine Spannungsreihe festlegen. Für die Praxis jedoch bieten diese Laborwerte nur eine grobe Näherung, sonst gäbe es keine Aluminiumkochtöpfe, Zinkeimer und Stahlbrücken.


Charly7  12.02.2012, 17:09

"bei unedlen Metallen (scheiden) ((wäre lösen nicht besser?)) sich positive Metall-Ionen ab, die Platte lädt sich negativ auf, (A)auf diese Weise lässt sich eine Spannungsreihe festlegen. Für die Praxis jedoch bieten diese Laborwerte nur eine grobe Näherung, sonst gäbe es keine Aluminiumkochtöpfe ((hat nix damit zu tun! Al passiviert sich mit einer Korundschicht (Al2O3) und wird somit fast unangreifbar)), Zinkeimer((Werden von ZnO geschützt ähnlich wie Al)) und Stahlbrücken ((bestehen aus wetterfestem Baustahl und haben zum Schutz Anstriche und in der Erde Opferanoden aus Zink oder Magnesium, die regelmäßig getauscht werden sollten))."

0
KHLange  12.02.2012, 17:25
@Charly7

Selbstverständlich sind mir die Bildung von Oxidschichten wohlbekannt, sonst wäre ich ein lausiger Chemie-Lehrer und Chemie-Ingenieur. Dennoch hat der Platz in der Spannungsreihe eine ganze Menge mit dem Wechselwirkundsfeld Gitterenergie - Oberflächenbeschaffenheit - Fluideigenschaften zu tun. Wichtig ist auch das verhältnis von Oberfläche zum Volumen, Zinkpulver reagiert völlig anders als ein Zinkblock. Ich habe mich Jahrzehnte lang mit Korrosion beschäftigt, und ich weiß wovon ich rede. Der Schiffbau, der Schleusenbau u.a. beschäftigen sich intensiv mit dem Tausch der Plätze in der Spannungsreihe durch verschoeden Parameter (z.B. auch gelöster Sauerstoff, gelöstes CO2 u.a.) Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass der Platz in der Spannungsreihe, die unter exakt reproduzierbaren Laborbedingungen erstellt worde, nur in grober Anhalt für das Korrosionsverhalten in Natur und Technik, und damit auch die Frage edel-unedel, sein kann.

0

Nein.
Zink und Kupfer sind Edelmetalle, Eisen nicht.


dabuer  11.02.2012, 22:37

Zink.... das Edelmetall schlecht hin...

1
Kaen008  11.02.2012, 22:37

Also das Zink ein Edelmetall ist ist mir neu...

0
KHLange  12.02.2012, 13:32
@Kaen008

"Also das Zink ein Edelmetall ist ist mir neu..."

Mir auch, UND DOCH in meinem Chemie-Unterricht habe ich Zink immer als das Aschenputtel unter den Elementen bezeichnet; es opfert sich in Opferelektroden auf, hat eine borkig graue Oberfläche (Oxid-Carbonat-Schicht), keine spektakulären Farbreaktionen in der Analytik, eine unspektakuläre Chemie der Oxidationszahl II, dem Messing verleiht es Festigkeit, für den Goldglanz muss das Kupfer sorgen. Doch was wäre die Metallurgie ohne diesen wahren Kanalarbeiter der Technik! Ich breche hier einmal eine Lanze für das Zink!

0
willi55  12.02.2012, 14:30

Ja, die Bundesregierung denkt schon darüber nach, die Goldreserven durch Zink-Reserven zu ersetzen. Dass es in der Gunst der Wähler steigt, sieht man ja schon daran, dass man jetzt das begehrte Vitamin C mit Zink bekommt, wodurch es noch wertvoller wird. Edelautos haben auch schon seit längerer Zeit eine verzinkte Karosserie, die man dann unter mehreren Lagen Lack versteckt, damit nicht alle am Blech herum kratzen und das Zink abmachen. Aus diesem Grund werden diese Autos auch gerne in Länder verkauft (oder von dort ohne zu fragen mitgenommen), wo man diesen Vorgang in aller Ruhe durchführen kann. Die Zinkvorräte der BRD schwinden daher stündlich. Sprachlich ist diese Tatsache schon lange bekannt, da man sich ja eine goldene Nase verdienen kann. Man spricht ja hier auch vom Zink(en) im Gesicht.

0

Ja und nein.