ist eine soziale phobie eine psychische erkrankungen?

2 Antworten

Beides!!

"Soziale Phobien, auch Sozialphobien, oder Soziophobien, gehören innerhalb der Angststörungen zur Gruppe der Phobien. Das zentrale Merkmal sind ausgeprägte Ängste, in sozialen Situationen im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich peinlich oder beschämend zu verhalten.

Im DSM-5 wird die Bezeichnung Soziale Angststörung benutzt, weil dadurch die Problematik (auch unter Ärzten) weniger bagatellisiert wird."

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ja, eine Sozialphobie bzw. eine soziale Angststörung ist eine psychische Erkrankung.

oder eher nur eine angst

Nein. Ich sage es mal so: Sehr viele Menschen haben manchmal etwas Angst vor gewissen, sozialen Situationen (z.B. Lampenfieber), aber die allermeisten schränkt dies in ihrem Alltag nicht ein. Introversion, Schüchternheit und Sozialphobie sind drei sehr unterschiedliche Dinge.

Ein großer Unterschied zwischen einer simplen Angst, ein bisschen Bammel eben, und einer echten, diagnostizierbaren Phobie ist wohl auch, wie leicht es einem fällt, es eben doch zu tun. Reicht ein kurzer Pep Talk oder ist es ein jahrelanges Hindernis, welches man nicht überkommen kann? Bei einer Phobie hilft das "Einfach tun"-Mindset selten. Eine Phobie interessiert es nicht, wenn du denkst "Ich mach einfach" - Das wäre ja zu schön. Ebenfalls kann man das an den Reaktionen einer Person erkennen. Wie reagiert sie, wenn sie in der entsprechenden Situation ist oder an die entsprechende Situation denkt? Durch welche Hürden geht sie, um Situationen, die die Phobie triggern könnten, zu umgehen?

Ich habe ein paar Phobien - nicht nur eine Sozialphobie - und ich fand schon immer, dass eine Phobie mit "Angst" gleichzusetzen nicht fair ist und Phobien runterspielt. Man muss aber diesen schmalen Grad zwischen normaler Angst und echter, behindernder Phobie erkennen und dann versuchen, zuzuschlagen, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Phobien, die schon viele Jahre gehen, nur Jahr für Jahr schwieriger werden, erfolgreich zu therapieren - Was auch wieder ein ganz anderes Thema ist, welches ich nun nicht aufmachen werde.

Ich kann nur von mir reden, aber niemand, der nur ein bisschen Angst vor sozialen Interaktionen hat, ist so wie ich. Sich nicht trauen, Fremde anzusprechen, schränkt nicht direkt dein Leben ein. Sich nicht zu trauen, alleine rauszugehen, arbeiten zu gehen, sich in der Schule nie zu melden, vollkommen egal, wie hundsmiserabel die Noten auch dadurch werden, Leute (teilweise sogar eigene Familienmitglieder!) nicht ansprechen zu können, selbst, wenn es extrem wichtig (wenn nicht sogar lebenswichtig) ist, keinerlei Telefonate führen können, niemals Pakete annehmen können, panische Angst vor der Türklingel zu haben, niemals in den Hausflur zu gehen, wenn jemand anderes draußen ist, keinerlei noch so wichtige Termine realisieren können, die Straßenseite wechseln, wenn zu viele Leute entgegenkommen und vieles, vieles, sehr viel mehr schränkt das eigene Leben ein.

Eine Sozialphobie ist kein "Ach, du hast dich nur noch nicht getraut, du hast es nicht gemacht, also mach' einfach", sondern ein "Oh Mist, ich habe es versucht, mehrmals, und (fast) jedes Mal hatte ich schlechte Erfahrungen gemacht, welche mich für den Rest meines Lebens traumatisiert haben".

Eine Phobie kommt nie von irgendwoher. Ich kann zu all meinen Phobien zeigen und sagen, weshalb ich diese habe and surprise: Jede einzelne entstand aufgrund von traumatischen Ereignissen in meinem Leben, eben weil ich es versucht habe.

Während Fremde ansprechen zwar definitiv auf eine Soziale Angststörung hindeuten kann, so ist das längst nicht alles und ehrlich gesagt nehme ich sowas sehr persönlich. Fremde ansprechen ist wahrscheinlich eines der geringsten Probleme, die Leute mit einer Sozialphobie haben. Eine Sozialphobie kann so weit gehen, dass du wegen ihr sterben kannst, weil du dich nicht nach draußen traust und niemanden hast, der dir Essen holen kann, du dich nicht traust, die Tür aufzumachen, dich nicht traust, in lebensbedrohenden Situationen um Hilfe zu schreien, du sehr wichtige Arzttermine nicht annehmen kannst und so vielleicht sogar von sehr schlimmen, körperlichen Krankheiten erst weißt, wenn es schon zu spät ist. Von all den mentalen Schmerzen mal abgesehen. Ich wünschte mir, Fremde ansprechen wäre alles, über das sich Sozialphobiker wie ich Sorgen machen müssten.

Puh. Das wurde nun ein bisschen ... geladen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wurde mit 12 Jahren mit einer Sozialphobie diagnostiziert

ZahnfeeMitHpflV  14.07.2024, 00:41

Weißt du, was ICH persönlich nehme? Dass du uns hier mit deinem selbstmitleidigen Incel-Mist verarscht.

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