Studieren bei extremer Sozialer Phobie?
Hallo allerseits, ich studiere Lehramt im ersten Semester und leide unter einer extrem ausgeprägten Sozialen Phobie. Diese führt dazu dass ich selbst bei Gruppenarbeiten (von max. 5 Leuten) kein Wort rausbekomme und die sonstige mündliche Beteiligung auch sonst sehr schlecht ist. Die Kamera lasse ich auch oft aus, da ich mich so extrem unwohl fühle. Und selbst mit ausgeschalteter Kamera und Ton fang ich an zu zittern und bekomme feuchte Achseln, da der bloße Gedanke in einer Live Situation mit anderen Menschen zu sitzen und potenziell etwas sagen zu müssen mir einfach unglaubliche Angst bereitet.
Nun meine Frage, ist es möglich, trotz dieser Umstände ein erfolgreiches Studium abzuschließen? Oder, inwiefern zählt die mündliche Beteiligung in den Seminaren zur aktiven Teilnahme, bzw. zählt sie überhaupt dazu? Bei schriftlichen Ausarbeitungen habe ich übrigens keinerlei Schwierigkeiten.
LG
Ps. Bin auch schon in Therapie deswegen aber es ist keine Besserung in sicht.
2 Antworten
Um das Studium mache ich mir weniger Sorgen als um den Beruf. Mit einer solchen Sozialphobie kann man nicht als Lehrer:in arbeiten und würde auch das Referendariat und das zweite Staatsexamen nicht bestehen. Je nach Fächerkombination ist vielleicht ein anderer Abschluss möglich.
Es gibt bestimmt eine Beratungsstelle wenn der Uni, dort würde ich versuchen, einen Termin zu vereinbaren.
Wenn ich fragen darf, wie ist es denn dann an Schulen mit dem Kollegium?
Inwiefern die Interaktion mit Kommiliton:innen eine tolle im Studium spielt, hängt bestimmt auch von Fach ab, und vom jeweiligen Seminar /Prof.
Um das Studium mache ich mir weniger Sorgen als um den Beruf.
Ich nicht. Bei kontinuierlicher Konfrontation ist man nach ein, zwei Jahren vielleicht noch nicht vollständig seine soziale Angst los, aber man kann locker damit umgehen.
Nun meine Frage, ist es möglich, trotz dieser Umstände ein erfolgreiches Studium abzuschließen?
Selbstverständlich. Es ist sogar eine tragende Säule raus aus der sozialen Angst. Denn nichts wirkt besser gegen Ängste, als kontinuierliche Konfrontation. Ohne einen gewissen Druck weicht man dieser Konfrontation im Alltag aus. Deshalb ist ein Studium oder ein Job meist ideal.
Aber diese Grundsätze kennst du sicher schon aus deiner Therapie (Verhaltenstherapie?).
Komischerweise ist es so dass ich im Umgang mit Klientinnen, sprich Schülern überhaupt keine Hemmungen habe. Das habe ich auch in zahlreichen Praktika austesten können. Mein Problem bezieht sich wirklich nur auf den studentischen Kontext, bzw. Arbeit mit gleichaltrigen. Meine Sorge ist einfach dass es an der mündlichen (Nicht-) Beteiligung scheitert.