Ist eine PDA empfehlenswert?

6 Antworten

Ohne Notwendigkeit gibt es sicher keinen Grund eine PDA bei der Geburt zu wählen. Der Geburtskanal hat durch die Muskulatur eine spezielle Form, dass das Kind optimal durchgleitet. Unter der PDA erschlafft der Geburtskanal und verliert seine Form, das Kind kann stecken bleiben. Solche Geburten müssen öfter mit der Glocke beendet werden.

So wenig wie möglich und so viel wie nötig, eine gute Geburtsvorbereitung ist das Beste für Mutter und Kind.

Viele Frauen schaffen eine Geburt ohne Schmerzmittel, generell eine PDA zu machen halte ich für verantwortungslos. Eine Geburt ist weder auf die eine noch auf die andere Seite ein Wettbewerb, sondern eine höchst persönliche Angelegenheit, die individuell erlebt werden soll und darf. Ich hatte 3 unterschiedliche Geburten, so wie ich die Geburten erlebt habe, hatte ich nie das Bedürfnis nach einer PDA.

Ich habe bei der Geburt meines ersten Kindes nach etwa 15 Stunden Wehen mit den Ärzten eine PDA besprochen. Nach weiteren fast 4 Stunden wurde sie mir dann gelegt. In der Zeit (gute 1 1/2 Stunden) ging mein Mumu von 3 auf 8 cm auf und kurze Zeit später war dann mein Sohn da. Ich habe mich sehr gequält die Zeit vor der PDA und es ging nichts vorwärts, trotz intensiver Wehentägigkeit. Mir hat die PDA sehr geholfen.

Es gibt sehr wohl Gründe die GEGEN eine PDA sprechen, nämlich das man dann die Wehentätigkeit nicht mehr so spürt und das verlangsamt auch eine Geburt. Die Natur weiß schon warum sie der Frau das Gefühl zum drücken und schieben (leider auch mit Schmerzen) gegeben hat und genau aus dem Grund würde ich mich immer GEGEN eine PDA entscheiden.


Juju257 
Beitragsersteller
 17.11.2012, 18:15

Danke, du hast mir Mut gemacht. Ich will nämlich auch keine PDA, aber alle wollen mich überreden, eine zu nehmen. Vielen Dank!

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suddenlypsycho  17.11.2012, 18:39
@Juju257

Ich würde mich zu gar nichts überreden lassen, du musst selbst wissen was für dich am besten ist und was du willst und was nicht. Vielleicht wirst du dich unter der Geburt auch noch anders entscheiden, wenn die Schmerzen unerträglich werden, wer weiß das schon.... Aber ich würde mich auch von vornherein immer gegen eine PDA entscheiden. Alles Gute für dich & die Geburt

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ich hatte bei beiden Geburten eine PDA. Bei der zweiten allerdings so spät gesetzt, dass es mir wohl nix gebracht hat in Bezug auf die Geburtsschmerzen. Allerdings hatte ich mit Nachwehen fast nix zu tun - jedenfalls nicht direkt nach der Geburt. Auch nicht schlecht. Ich kann´s nur empfehlen - und würde mich auch wieder dafür entscheiden. Es nimmt (jedenfalls war´s bei mir so) die Schmerzen nicht total, schneidet aber die Peaks ab. Man kann sich voll bewegen und kriegt alles mit. Ist ne tolle Sache :-) Hinterher (solange der Katheder noch drin liegt) ist es ein bisschen blöd, sich zu bücken. Aber auch das geht vorüber. Fazit: empfehlenswert.

Hallo Juju,

Eine PDA kann tatsächlich eine Geburt leichter machen (besonders wenn die Gebährende sehr angespannt ist und Angst vor den Schmerzen hat). Wenn sie dann dank PDA entspannt läuft es tatsächlicht oft besser. Viele Frauen die eine erfolgreiche PDA und sehr schmerzarme Geburt unter PDA hatten sind natürlich begeistert.

ABER eine PDA hat viele Risiken (z.B. Rückenmarksverletzung, Kopfschmerzen durch Liquorverlust, Infektion im Wundbereich, Verlangsamung der Geburt oder Wegbleiben der Wehen, dadurch kann ein Wehentropf notwendig werden - dieser erhöht wiederum das Risiko für Geburtsverletzungen und postpartale Depressionen oder schlechte Mutter-Kind-Bindung, insgesammt wird unter PDA das Risiko für Dammschnitt, Dammriss, Saugglockenentbindung und Notkaiserschnitt deutlich höher).

Also ist mein Schluß: PDA aus medizinischer Indikation ja, Wunsch-PDA nicht empfehlenswert.

Meine eigene Erfahrung: Die Eröffnungswehen waren so heftig, dass ich bestimmt nach einer PDA geschrien hätte, wenn es denn möglich gewesen wäre. Gott sei Dank gab es im Geburtshaus keine ;) Später wurden die Wehen wieder erträglicher (Vielleicht dank Wanne) und nachdem ich eine Geburt ohne Medikamente, ohne Eingriffe und ohne Geburtsverletzungen mit einem glücklichen und gesunden Baby haben durfte bin ich sehr stolz und würde es jederzeit wieder so machen.

Was für mich wichtiger ist als PDA: Die Hebamme zu kennen und ein Vertrauensverhältnis zu haben. Daher würde ich zu Beleg- oder Geburtshaus- bzw. Hausgeburtshebamme raten.

LG und alles Gute für Schwangerschaft und Geburt! Hourriyah