Ist eine Diktatur manchmal nicht doch besser als Demokratie?
Wenn zum Beispiel in einer Nation 90% "Idioten" leben, die gegen Bildung und Fortschritt sind, für die Verschmezung unserer Umwelt und Ausrottung sämtlicher Tierarten und dann bei den Bundestagswahlen genau so eine Partei auch wählen die dies unterstützt, ist dann eine Diktatur nicht besser, die dieses Chaos dann verhindert? Ich bin ein Demokrat und werde es auch immer sein, aber ist in so einem Szenario ein Diktator nicht besser angebracht? Vielen Dank
8 Antworten
Ja, Diktaturen können oft besser funktionieren als Demokratien und bessere Ergebnisse erbringen. Nur kann sich das eben mit dem Nachfolger von einem Tag auf den anderen dramatisch ändern, wie es in einer Demokratie durch den fast unabändernbaren Status quo nicht möglich ist.
Das kann natürlich alles der Fall sein in einer Demokratie. Deshalb ist Demokratie allein noch kein Garant für Freiheit. Viel wichtiger sind rechtsstaatliche Strukturen und vor allem der Glauben an den Rechtsstaat und die Herrschaft des Rechts.
Von Diktaturen wissen wir allerdings, dass das gesamte System rechtsstaatliche Strukturen ausschließt, weil Diktatoren im Gegensatz zu Monarchen niemals auf dem Boden einer Verfassung agieren und daher immer Willkürherrscher sind.
Es gibt durchaus einige Argumente, die dafür sprechen, dass die Monarchie in einer spezifischen Ausprägung unserer derzeitigen Demokratie der Demagogenwahl im Gegensatz zur Demokratie als Kontrolle der Regierung überlegen ist. Diktaturen werden aber fast ausschließlich von einer korrupten Justiz und Verwaltung, obszön einflussreichen Oligarchien und Menschenrechtsverletzungen geprägt.
eine diktatur hat durchaus vorteile: bessere planungs- und steuermöglichkeiten in bezug auf staatsführung, haushalt, wirtschaftliche entwicklung ect.
auch ist eine diktatur in der regel erheblich schneller und effizienter bei der umsetzung von beschlüssen, gesetzen, reformen usw.
das einzige problem: die bevölkerung lebt in sklaverei, in ständiger angst und (nach einer gewissen weile) in bitterer armut.
ich denke schon, dass die negativen aspekte erheblich überwiegen! oder ist jemand diesbezüglich anderer meinung?
Gäbe es solche Vorteile einer Diktatur, wären die Länder mit dem höchsten Lebensstandard und der größten Wirtschaftskraft nicht Demokratien.
Insofern bleiben deine "Vorteile" phantasievolle Rhetorik ohne den geringsten Bezug zur Realität.
Eine schwierige Frage, wenn man berücksichtigt, dass so manche Demokratie die sich als solche bezeichnet, tatsächlich eine Scheindemokratie ist, und Bürger, die diesen bemängeln ausgegrenzt und mit stasiähnlichen Methoden wie in einer Diktatur bekämpft werden.
Man muss einfach unterscheiden, dass das Bekenntnis zu demokratischen Werten die ein Sache ist und das tatsächliche, ein in einer Demokatrie oftmals zu findendes demokratischen Grunsätzen entgegenstehendes Handeln eine ganz andere, so dass Deine Frage von vielen Zeitgenossen, die diesen Unterschied nich sehen wollen, leider falsch verstanden werden kann.
Sie setzen einfach die demokratischen Werte wider besseren Wissens gleich mit der vorhanden ihnen von der Obrigkeit als Demokratie vorgesetzten Regierungsform, was unzulässig ist und einer Gehirnwäsche gleichkommt, da es sich - was die Anzahl und den Umfang der Menschenrechtsverletzungen. die Verbreitung von Korruption in Jusitz und Verwaltung und die Möglichkeiten der illegalen EInflussnahme durch Kapitaleigner (=Oligarchen) angeht - tatsächlich um eine Diktatur handelt.
Ergänzung zum obigen Beitrag:
Im Newsticker des Internet_TV-Senders RT Deusch hab ich
gerade gelesen, dass
In China in den letzten fünf Jahren 1,3 Millionen korrupte Beamte und Politiker bestraft worden sind.
Bei uns wäre dies nicht denkbar, weil hier alles vertuscht wird und behauptet wird, dass es keine korrupten Beamten gäbe.
Jepp, wäre es. Also vorausgesetzt der Diktator macht ganz viele tolle Sachen und nutzt seine Macht nicht für seine Gier aus.
Gruß Than
es gab auch sehr viele gute Diktaturen in der Menschheitsgeschuchte. Können auch Imperatoren sein ...
Das sind dann aber meist Monarchen, die mit der nötigen Legitimität ausgestattet sind und sehr dynastisch denken.
Letzteres ist komplett unrealistisch, wenn der Diktator nicht gerade Jesus von Nazareth hieße.
Habe auch nie gesagt, dass es realistisch ist. Aber wenn es so einen Menschen gäbe, dann wäre eine Diktatur durchaus besser als eine Demokratie.
Bloß weil der Diktator deine höchstpersönliche Ansicht vertritt, würdest du es begrüßen wenn er an die Macht käme?
Der Vorteil in einer Demokratie ist, dass das gemacht wird was die Mehrheit will.
In Diktaturen ist es hingegen üblicherweise der Fall, dass eine Minderheit der Mehrheit ihren Willen aufzwingt.
Fragt sich was besser ist...
Was ist moralisch verwerflicher? Wenn eine Minderheit der Mehrheit ihren Willen aufzwingt, oder wenn die Mehrheit der Minderheit ihren Willen aufzwingt?
Zitat:
"Der Vorteil in einer Demokratie ist, dass das gemacht wird was die Mehrheit will."
Ich glaube, dass dies gerade nicht so ist, wie an vielen Beispielen in unserer "Demokratie" aufgezeigt werden kann.
Ich habe zwar nicht jeden einzelnen befragt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit dafür ist, später von einer Armutsrente leben zu müssen und bei Invaliität damit rechnen zu müssen, dass sie in einem Pflegeheim landen, wo sie verdursten und zu Tode gequält werden.
Der Vorteil in einer Demokratie ist, dass gemacht wird was die Mehrheit will.
Nein. Erstens muss dies (s. Frage) nicht unbedingt von Vorteil sein, und zweitens ist Demokratie nicht „Volksherrschaft“ im Sinne einer Art Diktatur der Mehrheit anstelle eines Einzelnen, sondern eine Staatsform, in der die Gesamtheit der Bürger, um es mit Sir Karl Popper zu sagen, ihre Regierung ohne blutige Revolution los werden kann, indem sie sie abwählt.
Notwendige Bedingung ist freilich, dass, um es mit Werner Finck zu sagen, es unter einer Regierung möglich ist, nicht hinter ihr zu stehen, ohne deshalb sitzen zu müssen.
Kennst du den Spruch, viele Köche verderben den Brei? "Demokratie" hahaha
Leider beinhaltet der Status quo auch Zustände wie eine weitverbreitete Korruption in Jusitz und Verwaltung, Vetternwirtschaft, Ausschaltung des Parlamentes durch Lobbyismus und Oligarchen und scheindemokratische Zustände, die Menschenrechtsverletzungen in ungeahnten Umfängen ermöglichen, so dass ein "unabändernbarer Status quo" keineswegs ein Vorteil der Demokratie ist.