Ist Drogen nehmen dumm?

14 Antworten

Gefällt mir sehr gut dass die meisten hier eine gebildete, unbeeinflusst von propaganda und informierte meinung haben, von meinem Umkreis kann ich das leider nicht behaupten :D ich bin für eine legalisierung von allen drogen, mit sehr strengen regeln und sehr streng geregelten abgaben. Ich finde man sollte den jeweiligen Stoff nur an eine person verkaufen, bei der man sichergestellt hat dass sie sich bestens damit auskennt. Die abgabe eines Besitzers an andere leute(besonders an minderjährige) sollte strengstens bestraft werden. Es sollte für jeden Menschen eine datenbank geben in der sichergestellt werden kann, dass eine person nicht süchtig wird und nicht überdosiert(also als Regel beim kauf: zB pro 2 wochen 1 gramm oder so). Ich bin fest davon überzeugt, dass wenn dies eingehalten wird, es sehr gut funktionieren würde.

Wie steht ihr zu meiner meinung? :)


lukuchen  06.11.2015, 21:05

exakt, jeder muss nach seinem Wissen geprüft werden und wenn er besteht darf er getestete substanz in geregelten Mengen konsumieren. danke :)

Lucri 
Beitragsersteller
 06.11.2015, 20:01

also müsste deiner Meinung nach jeder ein Test oder eine Prüfung machen kann, und nach bestehen dieser prüfung (oder test) sowas wie ein führerschein bekommt. Das ist, wie ich finde eine ziemlich gute idee

Bevor Du Dich oder andere Menschen fragst, ob es dumm ist Drogen zu nehmen, solltest Du Dich vergewissern, was als Droge gilt:



Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert jede Substanz als Droge, die in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag. Dieser umfassende Drogenbegriff erfasst nicht nur illegale Substanzen wie: Cannabisprodukte, Halluzinogene, Opiate und Kokain, sondern auch legale Substanzen wie: Alkohol, Tabakerzeugnisse, Schmerzmittel, Schnüffelstoffe, Schlaf- und Beruhigungsmittel. Er bezieht sich auch auf die Alltagsdrogen wie z.B. Kaffee und Tee und grenzt Drogen einerseits sowie Genuss- und "Lebens"-mittel andererseits nicht mehr trennscharf voneinander ab.


Wenn Du nun davon ausgehst, dass man mit Drogen (Medikamenten) Leben retten kann und dass die Substanz Cannabis bei weit über 100 Krankheiten ebenso hilfreich sein kann wie für Abhängige sauberes Heroin in einem (offiziellen) Diamorphin ( = Heroin)-Programm, dann relativiert sich das "dumm" und wird in sehr vielen Fällen zu "vernünftigem und eigenverantwortlich geführtem Drogenkonsum."


Also jedes Verbot fördert Illegalen Handel, und dann wären halt die Speed Dealer von heute die Alk Dealer von morgen.
Noch dazu ist Alkohol nicht nur Rausch sondern auch Genussmittel, im Unterschied zu Illegalen Drogen (Ausnahme vielleicht Cannabis).
Bei Speed geht es halt nur um drauf sein, und Alk ist auch gesellschaftlich.
Man sitzt in der Runde, viele werden durch Bier zum Beispiel gesellig, „Bierseeligkeit“ drückt das ja ganz gut aus, die „Marihuanaseeligkeit“ gibt es, soweit ich weiß, nicht.

Gute meinung👌 Aber überleg mal warum an hauptschulen fast keine drogen konsumiert werden aber an gymnasien sehr viele^^ Ich meine es kann beides sein schlau oder dumm. Es gibt übrigens auch schlaue leute die mal heroin genommen haben

Ich bin der Meinung, jeder Mensch, der das Bedürfnis verspürt, sein Bewusstsein durch chemische Substanzen verändern zu müssen, hat ein Problem.

Egal ob er sich betäuben, seine Wahrnehmung intensivieren, oder seine Leistung durch Drogen steigern will - er hat ein gravierendes Problem und sollte Hilfe in Anspruch nehmen.


DerAlien  06.11.2015, 07:02

Und was is mit den nicht chemischen substanzen?

Lucri 
Beitragsersteller
 06.11.2015, 02:35

Warum bist du dieser Meinung? Ich finde jeder Mensch, der Substanzen der Art nimmt, ist neugierig und weltoffen.

Enzylexikon  06.11.2015, 02:41
@Lucri

Ein Mensch der ausgeglichen und mit sich im reinen ist, hat meiner Meinung nach solche gesundheitsgefährdenden Experimente nicht nötig.

Heutzutage führen vor allem Leistungsdruck, Langeweile und Orientierungslosigkeit zum Drogenkonsum.

Mit Weltoffenheit hat das aus meiner Sicht nichts zu tun - eher mit Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben.

Glueckspilzler  06.11.2015, 02:57
@Enzylexikon

Psychoaktive Substanzen können sowohl heilsam als auch schädlich sein. Den Unterschied macht die Gebrauchsweise. Bereitet man sich ordentlich vor und beachtet Set/Setting/Dosis, wirst du wahrscheinlich davon profitieren. Misachtest du diese total, schadest du dir wahrscheinlich. Man erntet was man sät. Nicht die Droge trägt die schuld, sondern der Benutzer der Mist anstellt damit. Stellt es euch wie beim Auto fahren an. Wer der nie in einer Fahrschule war gegen einen mit fertigem Führerschein.

Essensausgabe  06.11.2015, 03:03
@Enzylexikon

Ich kann mir vorstellen dass es dir schwer fällt dir vorzustellen dass manche Menschen ohne weiteren Hintergrund etwas anderes erleben wollen. Ich habe mal einen Freund gehabt der Asexuell war. Er hielt alle anderen Menschen für "krank" - und empfand ihre Lust als Zeichen dafür, dass etwas mit ihnen nicht stimmen würde. "Wozu braucht man diese Bestätigung" fragte er zum Beispiel und er wollte/konnte einfach nicht einsehen dass es mehr als der Wunsch nach Anerkennung ist die Menschen zum Lieben bringen. Ich hoffe ich beleidige dich damit nicht, denn das ist nicht meine Absicht, wenn ich dir sage, dass du vielleicht in spezieller Form wie mein Freund bist... Dir fehlt ein Bedürfnis dass die meisten Menschen verspüren und du versuchst dir selbst eine Erklärung zu liefern weshalb andere sie verspüren. Etwas Positives (Neugier, Spaß) kann kaum der Grund sein; denn wahrscheinlich bist auch du glücklich und wahrscheinlich auch neugierig - nur eben nicht was Sinneserweiterung betrifft. 

Man kann sich auch in Trance trommeln - vollkommen ohne Drogen - ich vermute jedoch auch das wäre nichts für dich. Das ist auch nicht schlimm - du bist wie du bist; und wertend sollte man da nicht an die Sache herangehen. 

Nur vielleicht schaffst du es ja trotzdem dir vorzustellen wie es ist, wenn man mit sich und der Welt im Reinen ist und dennoch eine ganz andere Erfahrung machen möchte.

In gewisser Weise ist ein Rausch wie eine Reise - deswegen auch im Englischen (und deutschen!) passend "Trip" genannt. Würdest du jemanden der eine Reise in ein fernes Land macht vorwerfen er wäre mit sich unzufrieden, verstört, unglücklich (...) könne nicht mit seiner Realtität klarkommen sondern müsse sich vorgaukeln ganz wo anders zu leben - anderes zu erleben (....). Du siehst wo wir hinwandern... Zwänge niemanden deine Grenzen auf. Überdies: Lies doch mal etwas mehr Kant ;)  Lg 

Enzylexikon  06.11.2015, 11:52
@Essensausgabe
re

Ich kann mir vorstellen dass es dir schwer fällt dir vorzustellen dass manche Menschen ohne weiteren Hintergrund etwas anderes erleben wollen.

Das kann ich sehr gut nachvollziehen und habe es auch bereits erklärt - ein Symptom chronischer Langeweile und Desorientierung..

Der eine schaut brutale Käfiggkämpfe, der andere macht Free Climbing und der dritte nimmt LSD.

Das sind für mich alles Symptome einer Abstumpfung. Die Realität ist nicht mehr gut genug, man sucht bessere Erfahrungen.

Die "Suche nach dem Flow", der ganzheitlichen Efahrung, benötigt aber keine Extreme.

Dir fehlt ein Bedürfnis dass die meisten Menschen verspüren und du versuchst dir selbst eine Erklärung zu liefern weshalb andere sie verspüren.

Ob die meisten Menschen das Bedürfnis verspüren, sei mal dahingestellt.

Nur weil ich die Ansichten mancher Menschen nicht teile, bedeutet das nicht, dass ich ihre subjektive Motivation nicht nachvollziehen kann.

Etwas Positives (Neugber, Spaß) kann kaum der Grund sein; denn wahrscheinlich bist auch du glücklich und wahrscheinlich auch neugierig - nur eben nicht was Sinneserweiterung betrifft.

Diese ganzen "Sinneserweiterungen" sind ja letztlich nichts anderes als anormale neurologische Reaktionen auf irgendwelche Form von Stimulanz.

Das ist für mich einfach ein psycho-physiologisches Karusell, bei der man je nach Verfassung, mit unterschiedlichen, oft verzerrten Aspekten der eigenen Persönlichkeit konfrontiert wird.

Man kann sich auch in Trance trommeln - vollkommen ohne Drogen - ich vermute jedoch auch das wäre nichts für dich.

In diesem Punkt irrst du dich - wenn das Bedürfnis nach transpersonalen Erfahrungen nicht durch Substanzen gestillt wird, habe ich deutlich weniger Bedenken.

Aus meiner Sicht ist der Drogenkonsum eine Vergewaltigung des Gehirns, da dort gewaltsam die Wahrnehmung geändert wird.

Bei einer anderweitig induzierten Trance, findet ein freiwilliger Übergang statt und die Gefahr von Suchterkrankungen ist vermutlich deutlich geringer, als bei chemischer Einflussnahme .

In gewisser Weise ist ein Rausch wie eine Reise

Eine Reise in ein anderes Land, in eine spirituelle Gemeinschaft, oder das eigene Bewusstsein, kann eine Form der Weltflucht sein - und sei es nur auf Zeit.

Wer sich von der Alltagsrealität abkoppelt, hat meiner Meinung nach einfach Defizite, zeigt ein Vermeidungsverhalten und benötigt Alternativen, etwa Achtsamkeitsmeditation, um eine gesunde Beziehung zur Realität zu gewinnen.

Zwänge niemanden deine Grenzen auf.

Ich schreibe fast überall, dass ich "meine Meinung" oder "meine Ansicht" wiedergebe - und ich halte es für sinnvoll, Menschen vor Realitätsflucht zu warnen.

Der Westen hat spätestens seit der Christianisierung keine indigene Kultur mehr, in der psychoaktive Substanzen von Bedeutung sind.

Ohne einen solchen Rahmen, der sich meiner Meinung auch nicht durch die Imitation anderer Bräuche schaffen lässt, halte ich Drogenkonsum schlichtweg für falsch.

Lies doch mal etwas mehr Kant

Ich bin mein eigener kategorischer Imperativ.