Ist dieser Rasen noch zu retten?

2 Antworten

Idiotischerweise habe ich als erklärter Rasengegner einen der schönsten Zierrasen in unserem Dorf.

50qm sind Rasen, 10 qm Wiese und 300qm Wildwiese die auch mal 2m. hoch werden darf;) Den Rasen hab ich auf der Mieterterrasse anlegen lassen, weil man mit einer Wildwiese keine Mieter bekommen würde;) So sind die Menschen in allen Ländern sie wollen den eher künstlich aussehend Zierrasen, welcher der Natur nichts zu bieten hat.

Ich bin daher auch KEIN RASENEXPERTE. Bitte korrigieren falls ich etwas falsch sage.

Zum Thema:

Rasen ist eine überzüchtete Monokultur und braucht

  • Bewässerung in der Trockenzeit
  • Dünger 3 mal jährlich
  • und er muss 2 mal die Woche in der Hochsaison gemäht werden

und genau das machen die wenigsten und so gibt es immer wieder die Probleme mit dem Rasen.

Wo liegen deine Probleme:

Nur anhand eines minimalausschnittes deines Rasens kann ich die Probleme nur erahnen.

Grassorten:

Für die meisten ist Gras nur einfach Gras aber auf der Packung steht immer dass es eine Rasenmischung ist aus verschiedenen Grassorten. Das besondere ist, dass sich diese Grassorten auch unterschiedlich vermehren. So gibt es Grassorten die sich nur über Samen vermehren, die es bekanntlich nicht geben dürfte da man durch regelmäßiges mähen aussamen unterbindet. Andere vermehren sich über Bodenausläufer oder Wurzelausläufer und die für mich wichtigste über Rhizome.

Bei Dir kann ich nur noch eine Grassorte erkennen, die sich vermutlich Wurzelausläufer vermehrt. Diese Grassorte ist besonders widerstandsfähig und hat so deine Pflege überlebt.

Problem ist, dass diese Grassorte keinen dichten Rasen gewährleistet.

Um den perfekten Rasen zu bekommen ist eine Neuanlage aus meiner Sicht unumgänglich.

Wenn dieser dann nicht perfekt gepflegt wird, sieht er in wenigen Jahren wieder so aus.

Wie kann man Neuanlage vermeiden?

Die "Wunderwaffe" vertikulieren ist hier unumgänglich, wobei vertikulieren in vielen Fällen Gift für einen guten Rasen ist. Beim vertikulieren werden empfindliche Grassorten bisweilen stark geschädigt und kann daher für einen Zierrasen auch Gift sein. Bei deinem Rasen kannst du damit jedoch nichts falsch machen, da es diese Grassorten längst nicht mehr gibt.

In deinem Falle kannst du damit Nichts falsch machen, da die noch existierende Grassorte eher unempfindlich dagegen ist.

Das ganze Moos und Filz muss raus. Danach wird ein Rasen noch lichter aussehen wie sonst und ist extrem anfällig für Unkrautsamen, die so erst keimen können.

Neu ansäen

Daher gleich neues Saatgut einsäen und 3 mal täglich in der Anfangszeit wießen damit es in wenigen Tagen keimt und somit dem Unkraut weniger Angriffsfläche bildet.

Künftig Pflegefehler vermeiden, so kann der Rasen eventuell wieder einigermaßen gut aussehen.

===================================================================

Zu erwartende Probleme

Wenn jedoch Hauptgründe für den jetzigen Zustand nicht beseitigt werden, wird der Rasen in 2 Jahren wieder so aussehen.

Problem 1: Hecken und Bäume

Du hast am Rand eine große Hecke und evt auch Bäume. Diese rauben dem Gras, Dünger, Wasser und Licht. Dazu kommt, das Rasensprenger, meist in der Mitte aufgestellt die besonders wichtigen Randbereiche bei der Hecke nur unzureichend erreicht und Bäume obendrein noch einen Regenschatten bilden. Je abwechslungsreicher der Rasen bepflanzt ist, desto schwieriger wird ein Bewässerungskonzept.

Du kannst dies dadurch ausgleichen, indem du die besonderen Stellen händisch zusätzlich bewässerst.

Ferner brauchen schattige Bereiche andere Grasmischungen als sonnige Bereiche. Stichwort "Schattenrasen"

und zuletzt extra Düngung.

Dennoch wird ein Rasen mit Bepflanzung von Büschen und Bäumen nie ganz perfekt sein, sondern bestenfalls nur so aussehen. Grund dafür ist, dass auch Schattenrasen nur eine Rasenmischung ist und sich in besonders schattigen Bereichen nur die Grassorten vermehren werden die am besten mit der jeweiligen Situation zurecht kommen.

und ... weil Schattenrasen und der Sonnenrasen auch nciht unbedingt optisch gleich sind.

Aber wenn es gut gemacht ist, erkennt der unerfahrene Beobachter den Unterschied nicht.

Wieso man nicht zu viel mähen kann

Moderne Rasenroboter mähen jeden Tag, oftmals sogar Sonntags. 7 Tage die Woche ein und dieselbe Rasenfläche. Dabei wird das Gras jedesmal im Milimeterbereich eingekürzt.

Eigentlich will das Gras wachsen und blühen und bildet immer stärkere Wurzeln um die größeren Grashalme und Blüten zu versorgen. Kürzt man es jedoch zuvor, können die starken Wurzeln mehr Wasser und Dünger fördern als das Gras braucht. Um die Übermenge sinnvoll zu verwenden bildet die Pflanze neue Grashalme und das Gras wird dichter.

Mit jedem Mähen erhöht man den Anreiz der Pflanze dichter zu werden.

Wieso zu tief zu mähen schlecht ist

Mäht man das Gras zu kurz fehlen die Stellen an denen das Gras sich verzweigen kann.

Wieso zu langes Gras schlecht ist

An den unteren Bereich der Gräser kommt zu wenig Licht und der untere Teil der Gräser verbleicht.

Das Geheimnis des perfekten Rasens

Rasenroboter und automatische Bewässerung sowie eine gezielte bewusste und regelmäßige Düngung. So erreiche ich bei meinem Rasen das perfekte Grün ohne dass ich auch noch Liebe investieren muss, denn an der Liebe zum Rasen mangelt es mir.

und weil dies teuer, zeitraubend ist und häufig auch die Kenntnisse fehlen, sehen viele Rasen so aus wie deiner und die meisten davon sind noch deutlich schlechter.

Mein fast perfekter Rasen inkl Blick auf Rasenroboter. Vor dem Zaun die ungepflegte Wiese.

Bild zum Beitrag

und hier meine geliebte Wildwiese

Bild zum Beitrag

 - (Garten, Rasenpflege)  - (Garten, Rasenpflege)

KarlRanseierIII  30.04.2019, 11:25

Extrem langer Beitrag, aber dafür auch alles drin, was man wissen muß.

Ich persönlich habe ein ambivalentes Verhältnis zu allen Gräsern, daher mag ich weder Wiese noch Rasen.

Andererseits ist Rasen eben wenigstens 'grün' andernfalls müßte man entsprechende Bodendecker in der Fläche nutzen.

1
WAYKOW  30.04.2019, 12:57
@KarlRanseierIII

Das mit den Bodendeckern ist eine gute Idee.

Ich habs noch nie probiert aber die Rasenersatzpflanzen sollen vergleichbare Fläche schaffen die ökologisch sinnvoller ist. Hab da aber keine Erfahrung damit.

1
WAYKOW  01.05.2019, 10:59
@WAYKOW

Ich hab mein Text gerade nochmal durchgelesen. War etwas übermüdet als ich den Text geschrieben habe, denn ich pflege derzeit meine Schwester nach Schlaganfall und das ist schlafraubend:(

Ein kleiner Fehler: Du hast natürlich hostbildendes Gras noch und es fehlen die Ausläufer bildenden Grassorten, welche die Lücken zwischen den Hosten schließen. Ist für dich eher unbedeutend, denn an der Sache ändert sich nichts und der Rest stimmt.

Diese Ausläufer bildenden Gräser sind für den dichten Rasen besonders wichtig weil man sonst nur hier und da einen Grasgewächs hat und dazwischen viel Unkraut Moos oder nackte Erde.

Aus meiner Sicht - bin aber nicht der Experte - ist der Loretta Superrasen eine gute Grasmischung. War aber nicht mein Favorit. Mein Favorit hieß Reperatur Rasenmischung vom Raifeisenmarkt mit 100.000 Trieben pro m2. Dieser Rasen ist aus meiner Sicht besser als Spiel und Sportrasen

ODER DU MACHST WAS BESSERES

Experimentiere mal ein wenig. Ich hab das nie gemacht, könnte es mir in deinem Falle aber vorstellen:

Säe Rasenersatz Samen ein. Das sind fast immer auf Ausläufer basierende Bodendecker, die das Moos und Filz unterdrücken könnten.

Natürlich sieht dann dein Rasen nicht mehr aus wie ein Rasen sondern eher wie eine Wiese. Aber sie ist robust und nicht so pflegeintensiv und gelegentlich blüht diese dann sogar und bietet unseren geflügelten Mitlebewesen was zum Beißen. Dann darfst du deinen Rasen statt als Zierrasen als ÖKO Rasen bezeichnen.

Sei aber gewanrt. Ein Bodendecker ist immer ein lästiges Unrkaut da wo er nicht hingehört. Dazu zählt übrigens auch Gras. Aber selbst in einem Gemüse oder Blumenbeet tut so ein Bodendecker gute Dienste, da er Unkraut verringert und den Boden gegen Austrocknung schützt.

Du musst bei einem solchen ÖKO Rasen dann nur einmal die Woche mähen oder kannst sogar mal eine Woche auslassen, weniger gießen und auch nur 2 mal im Jahr düngen statt dreimal. Wenn ich Recht habe ist dies eine Win Win Lösung.

0

Kurz mähen, vertikutieren/lüften, um das Moos zu reduzieren, Futter geben, aufsanden. Wenn die Sorte einfach nicht gefällt, zu störrische Stängel, zu feste/breite Blätter o.ä., dann geht ohnehin nur eine Neuanlage.

Blankstellen sollten allgemein nachgesät werden.

Gibt es ungewollte PFlanzen, dann müssen diese eben entfernt werden.

---

Oder man macht sich nen schmalen Fuß udn lässt den Rasen zur Wiese werden.

---

Wer sich nen ganz schmalen Fuß machen will betoniert und legt Kunstrasen drauf oder bemalt ihn mit grüner Farbe ;-).