Ist diese Gruppenanalyse ok?

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Kurze Antwort: (ausführlich folgt heute Abend) Wörter wie IMMER NIE sind wertend! Auch ist Stress eine Sache die subjektiv ist und nicht objektiv. Eine gruppenanalyse sollte nicht wertend sein und vorallem objektiv. Mir fehlen alle Beteiligten im Laufe eines Tages, Erzieher, Mitarbeiter.... Kinder mit Migrationshintergrund? Würde eine Tabelle der Kinder, Alter, Familienverhältnisse anhängen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom Sozialpädagogin und Mama von 3 Kindern

Mache eine Ausbildung zur Erzieherin und muss für das erste 3 monatige Blockpraktikum einen Situationsbericht schreiben. Hab bis jetzt die Gruppenanalyse angefangen aber es fällt mir schwer diese zu schreiben. Da eine genauere Erklärung nie stattfand

Aufgabe ist

  • Analyse der Gruppensituation inklusive des Entwicklungsstand ausgewählter Kinder (wertfreie Beschreibung)
  • Benennen aktueller Bildungsthemen der Kinder

Vllt kann mir ja jemand weiter Helfen. Ich bin für Verbesserungsvorschläge und Tipp offen :) 

Vllt kann mir ja auch einer seine Meinung zu sagen ob er denkt das ich die Aufgabenstellung erfüllt habe^^

Gruppensituation:


Be imeiner Gruppe handelt es sich um eine Alters gleiche Gruppe mit einemIntegrationskind ( männlich 3,11 Jahre). Das Gruppenvolumen beträgt13 Kinder.

Es sind 11 Jungen und 2 Mädchen in dieser Gruppe. Es ist eine sehrlebhafte und aktive Gruppe. Die Kinder sind im Alter von 2,9-3,11Jahre. Zum momentanen Zeitpunkt ist das jüngste Kind 2,9 Jahre altund das älteste Kind 3,11 Jahre alt.

DieGruppe besteht in dieser Zusammensetzung erst seit dem 02.02.2015.Bis die Kinder zwischen 6 und 9 Uhr in den Kindergarten kommen, habeneinige von ihnen bereits eine Menge Stress hinter sich. Sei es dasfrühe Aufstehen oder die Trennung von den Eltern, die einigenKindern immer noch zu schaffen macht. Im morgendlichen Morgenkreisist die Müdigkeit oder der Stress den Kindern noch immer ins Gesichtgeschrieben und es Bedarf ein Weilchen Zeit, bisalle Kinder für den Tag im Kindergarten bereit sind. Mitverschiedenen Spielen, Liedern und Sportangeboten gelingt es unsjedoch immer, die Kinder wach zu rütteln und auf den kommenden Tageinzustimmen. Bei den Kindern gibt es noch keine typischenRollenverteilungen, da die Kinder noch sehr jung dazu sind. Siefangen aber langsam an, das ,,Wir“ zu sehen. Zur Zeit besuchen dreiKinder mit Migrationshintergrund auch die Gruppe 8. Bei zwei der dreiKindern mit Migrationshintergrund ist ein Sprachverständnis da, docheine verbale Kommunikation gestaltet sich sehr schwierig. Durch einezu kurze bzw. noch stattfindende Eingewöhnungszeit ist sowohl derBeziehungsaufbau & die Kommunikation gestört, da die Kinder desöfteren krank sind oder fehlen und sich somit immer wieder aufs neuemit der Kindergartengruppe vertraut machen müssen. Der größte Teilder Kinder zeigt im Sprachbereich große Schwierigkeiten. Diesewerden aber durch Sprachangebote, wie zum Beispiel Erzähl-rundengefördert. Die Kinder werden immer wieder animiert ingrammatikalisch Richtgen Sätzen zu sprechen. Zwei Kinder der Gruppe8 können sich schon altersentsprechend im Tagesablauf äußern. Oskar (3,7 Jahre) ist einer dieses zwei Kindern. Das bilden vonMehrwortsätzen (3-5 Wörter) gelingt ihm schon sehr gut. Er kannsich gut verbal äußern und nimmt stetig neue Wörter in seinenWortschatz auf. Nicht nur in seiner Sprache ist er altersgerechtentwickelt sondern auch in jedem anderem Entwicklungsbereich. Inseiner Körpermotorik zeig er keinerlei Schwierigkeiten. Er rennt mitdeutlichen Armschwung und umsteuert Hindernisse. Auch plötzlichesund promptes Anhalten ist ihm möglich. Bei Sportangeboten erkenntman, dass Oskar (3,7 Jahre) sehr sportlich ist. In seiner Hand undFingermotorik zeigen sich keinerlei Probleme. Beim halten von Stiftenund Besteck ist er in der Lage den Dreifinger-Spreizgriff zubenutzen. Seine Feinmotorik ist ausreichend entwickelt. Oskar spieltintensive und konzentrierte ,,Als-ob-Spiele“. Mit Puppen, Autos,Bausteinen, Playmobile o.ä. spielt er gemeinsam mit anderen Kindernüber mindestens 5 Minuten mit Sprechen und Austausch vonGegenständen. Einfache Anweisungen und Aufforderungen versteht er.Und kann somit auch einfache Anweisungen ohne Probleme durchführen.Er zeigt Interesse an bestimmten Themen und stellt gezielte Fragen,um darüber Auskunft zu bekommen. Auch in seiner emotionalenKompetenz ist er gut entwickelt, denn er ist in der Lage für mehrereStunden im Kindergarten ohne eine Bezugsperson zu bleiben. BeimIntegrationskind (männlich 3,11 Jahre) wurde eine Sprach- undSprechstörung diagnostiziert. Dieses Kind wird durch Logo - undErgotherapie noch zusätzlich in der Kita unterstützt. Ben Luca istnicht seinem Alter entsprechend Entwickelt.


tuttifriutti 
Beitragsersteller
 21.06.2015, 18:37

Erhängt in seiner Entwicklung um 1 ½ – 2 Jahre zurück. SeineFeinmotorik ist ausreichend entwickelt. Bein- Luca beherrscht denDreifinger-Spreizgriff. Schwierigkeiten zeigt er jedoch beimkorrektes umblättern einzelner Papierseiten im Buch. GroßeSchwierigkeiten zeig er auch in der Grobmotorik. Hüpfen mitgeschlossenen Beinen ist ihm noch nicht möglich. Er hat auch großeGleichgewichtsprobleme. Balancieren ohne Hilfe schafft er nicht. Ben– Luca nimmt zwar einfache Anweisungen und Aufforderungen akustischwar, führt sich jedoch nur teilweise ohne weitere Aufforderungenoder Hilfen durch. Spielen mit Puppen, Autos, Bausteinen undPlaymobile o.ä. tut er, doch konzentrierte intensive,,Als-ob-Spiele“ ist er noch nicht in der Lage zu spielen. Mitanderen Kindern spielt er über 5 min mit Austausch von Gegenständen,jedoch ohne zu sprechen. Auch an Regelspielen (Brett-Kreis-Bewegungsspielen) beginnt und beteiligt er sich. DerUmgang mit den anderen Kindern zeigt, dass Ben-Luca noch sehr aufsich selbst fixiert ist und es ihm schwer fällt, auch anderenRücksicht zu nehmen. DieGruppenleiterin Frau Marusch orientiert sich an den Interessen derKinder und baut diese Regelmäßig in den Tagesablauf durchpädagogische Angebote mit ein. Die Kinder akzeptieren alleAufsichtspersonen gleichermaßen & befolgen auch derenAnweisungen. Die pädagogischen Angebote werden in Form von Projektenvermittelt. Der Situationsansatz ist ein fester Bestandteil derGruppenarbeit. Bei pädagogischen Angeboten beteiligen sich alleKinder. Natürlich gibt es hin und wieder Ausnahmen, wenn ein Kindzum Beispiel, Angst hat oder sich nicht traut mitzumachen. Wenn einKind sich nicht an alles beteiligen möchte, wird es nicht dazugezwungen, sondern durch Zuspruch animiert. Die pädagogischenAngebote werden normalerweise im Gruppenzimmer durchgeführt.Ausnahmen gibt es beim Sport und beim musizieren mit Instrumenten.Der Sportunterricht findet immer im Montag von 9.15- 10.00 Uhr,,Sportraum“ statt und zum musizieren mit den Instrumenten gehendie Kinder immer Mittwochs von 9.30-10.00 Uhr in den Musikraum. DerGruppenraum ist in verschiedenen Spielecken eingeteilt. In eineBauecke, Puppenecke, Kuschelecke , Mal- und Basteltische, Küche undeinen Schönmachbereich. Die Bauecke ist ein sehr gefragterSpielbereich, welcher meist immer besetzt ist. Jedoch ist zubeobachten, dass manche Kinder in einem anderen Spielbereich spielen.Dies wäre zum Beispiel die Puppen und Küchenecke, wo die KinderAlltägliche Situationen nachspielen, oder sie halten sich in derKuschelecke auf, dort können sie Bücher betrachten.

DieKinder können allein entscheiden, welches Spiel sie sich widmen. ZuBeginn des Freispiels ist es so geregelt, dass die Kinder sich zuerstimmer ein Tischspiel oder Puzzle aussuchen, bevor sie sich in dieanderen Spielbereichen begeben. Dabei herrscht immer eine sehr ruhigeund angenehme Atmosphäre, welche die Kinder sichtlich genießen.Kleine Rollenspiele kann man, in den Bereichen Bau-und Puppeneckeerkennen. Gegenseitige Hilfe beim erstellen von Puzzeln, sowie beianderen Lernspielen ist zu erkennen. Es gibt regelmäßige gemeinsameToilettengänge. Die Kinder dürfen natürlich auch zwischendurchalleine auf die Toilette gehen, wenn sie sich bei der führendenAufsichtsperson abgemeldet haben. Das Zähneputzen findet jeden Tagnach dem Frühstück statt. Die Kinder haben noch großeSchwierigkeiten ihre Zähne für 2 Minuten nach der KAI-Technik zuputzen. Deshalb wird ihnen durch ein Zahnputzgedicht die richtigeZahnputztechnik vermittelt und die Zeit des Zähneputzens wird durchdie Zahnputzuhr geregelt. Die Kinder werden beim Essen nichtgezwungen alles aufzuessen, jedoch werden sie immer motiviert alleseinmal zu kosten. Jeden Tag wird durch die Tischdienstuhr derTischdienst für den jeweiligen Tag ausgewählt. Der Tischdienstteilt den ganzen Tag, zu jeder Mahlzeit das Geschirr und das Essenaus. Und zur Obstpause die Trinkbecher. Zudem beginnt die jeweiligeMahlzeit mit einem Tischspruch. Den Tischspruch wählt sich derTischdienst aus. Der Tischdienst trägt den Tischspruch selbstständigund alleine der Gruppe vor. Bei Schwierigkeiten gibt die Erzieherindem Kind Hilfestellung. Beim Umziehen, sollen sich die Kinder schonso gut wie möglich selbst umziehen. Wenn die Kinder Hilfe brauchen,gibt die Erzieher Hilfestellungen, Ratschläge und Anweisungen.


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Hi... ich hab Dir mal wissenswertes in diese Antwort gepackt und denke, dass Du aus erzieherischer Ansicht diese Frage stellst...

lg Tito

Die Gruppenanalyse

Die Gruppe ist ein Mikrokosmos, in dem sich die persönlichen und kulturellen Beziehungserfahrungen sowie die Facetten der Psychodynamik der Teilnehmer auf bewusster und unbewußter Ebene wechselseitig verschränken und in immer wieder neuen Inszenierungen, Konflikten und Erfahrungen realisieren. Im Kontakt miteinander können die lebensgeschichtlich erworbenen unbewussten Blockaden der Teilnehmer wahrgenommen, wiederholt, verstanden und durchgearbeitet werden.

Die Gruppenanalyse, die sich mit bewussten und unbewussten Interaktionen in Gruppen beschäftigt, wurde in den 40er Jahren von S.H. Foulkes sowie T. Burrow und W. Bion gegründet. Sie basiert auf den wissenschaftlichen Grundlagen der psychoanalytischen Theorien in der Tradition Sigmund Freuds und integriert Erkenntnisse aus der Gestaltpsychologie, der Sozialpsychologie und Soziologie (Elias, Kritische Theorie der Frankfurter Schule). Foulkes, der ursprünglich in Frankfurt Medizin studierte und dort mit dem sozialwissenschaftlichen Institut (Adorno, Horkheimer) Kontakt knüpfte, musste als jüdischer Analytiker während des nationalsozialistischen Regimes nach England emigrieren. Er entwickelte dort in seiner Arbeit mit Gruppen psychoanalytische Konzepte zum Verständnis ihrer Interaktion.

Leitfaden für den Unterricht:

http://www.reckenberg-berufskolleg.de/fileadmin/media/downloads/Leitfaden_auslaufend.pdf

Beispiele für Gruppenanalysen / Gruppenbeschreibungen kann man auf der Seite erzieherspickzettel finden.