Ist diese Grafik glaubenswürdig, realistisch?

Querente  20.03.2023, 18:34

Ziele?😉

Coronasucks53 
Beitragsersteller
 20.03.2023, 18:35

Den Klimawandel bremsen schätze ich

9 Antworten

Hey!

Das kann niemand mit "Ja" oder "Nein" beantworten. Es ist ein Modell, es wird schwerwiegende Folgen geben, aber wann die auftreten ist eine etwas andere Frage. Denn man muss abwägen: Wir in Europa haben andere Probleme als Saudi-Arabien, die wiederum andere als Kolumbien, die andere Folgen haben werden als Nigeria.

Was bei +0,5° steht stimmt. Es gibt seitdem viel häufiger Extremwetter-Ereignisse, z.B. Tornados, Sturmfluten, Überschwemmungen und Hitzewellen. Auch Deutschland wird sich zu einem Tornado-Gebiet entwickeln, wenn es so weitergeht.

Auch was bei +1° steht stimmt. Es gibt durch Dürreperioden und Hitzewellen weniger Ernte - nicht nur in den Tropen - auch bei uns, und in einigen Teilen der Welt nimmt der Hunger ein immer größeres Problem ein, was man schon als "instabile Nahrungsversorgung" bezeichnen kann.

Was jetzt kommt sind nur Prognosen. Wir liegen aktuell bei knapp +1,2°, aber: Die meisten Prognosen, die seit den 70ern aufgestellt wurden, haben sich als wahr erwiesen, also sollten diese Folgen ernst genommen werden. Was bei 1,5° steht ist richtig. Logisch, es wird wärmer, was vorher kam tritt jetzt häufiger und stärker auf. Es wird extreme Hitzewellen geben - hier in Deutschland - dabei werden Städte aufheizen und es wird bedeutend mehr Hitzetote geben. Überschwemmungen haben wir bereits gesehen in Deutschland, da muss festgehalten werden, dass das wieder und wieder passieren wird.

Bei +2°: Es wird definitiv sehr starke Hitzewellen geben, auch mal bis zu 50°C, womit zumindest Punkt 1 eine gerechtfertigte Aussage ist. Nahrungsmittelknappheit werden wir hier nicht haben in Europa (vermutlich), aber richtig ist, dass global Bürgerkriege um knappe Ressourcen, zum Beispiel Nahrung und Trinkwasser, auftreten werden.

+3°C wird zu einem Zusammenbruch der Infrastruktur führen. Es wird Kriege geben, es wird überall Nahrung fehlen und es wird ein schreckliches Leben sein. Ich bin froh, dass ich +4° und +5° nicht mehr miterleben werde, falls dieses je auftritt - aber +3° wäre schon möglich.

Nun zu zwei Schwurbel-Argumenten:

1. Tödliche Hitzewellen bei +2°?!

Ja! Wir sprechen hier nicht von 26° Temperatur statt 24°. Wir sprechen von 43° Fieber statt 41°: Also ja, zwei Grad machen einen gigantischen Unterschied. Der Jetstream verschiebt sich, nimmt ab, der Golfstrom ebenso, die Atmosphäre und die Ozeane heizen auf und die Gletscher schmelzen. Aktuell schon lägen 4 % Deutschlands ohne Deiche unter dem Meeresspiegel... bei 1,2° - also überlege mal wie schlimm es bei +2° ist.

2. Wir hatten schon immer Hitzewellen!!!

Ja, aber das hier ist die schnellste Erderwärmung aller Zeiten. Vorher gab es entweder immer Warmzeitalter, in denen die Temperatur sowieso höher ist, da die Pole nicht gefroren/vergletschert sind. Aber selbst da hat sich die Temperatur über Hunderttausende bis Millionen Jahre angepasst. +20°C sind bei fünfzig Tausend Jahren kein Problem, aber +2°C in 77 Jahren schon (2023-2100 - von 1,2 bis 3,2).

Oder beim z.B. Mittelalter-Optimum: Es war eine regionale Erwärmung, keine globale.

Bei der Grafik gilt zu beachten, wo auf man sich auf der Erde befindet, was aber keine Entschuldigung für Untätigkeiten ist. Denn zum einen sind die, die am wenigsten für den Klimawandel können, am meisten betroffen und zum zweiten wirst trotzdem auch du, der das hier gerade liest, noch spürbare Folgen des Klimawandels erleben. Also geht bewusster mit eurer Umwelt um.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Synoptische Meteorologin

Das Problem bei der Grafik ist, dass dies regional sehr unterschiedlich ist. Problem ist, dass der Status quo als perfekt angenommen wird, was er nicht ist, ein halbes Afrika im Süden ist vollkommen vereist und bietet kaum 3 Pflanzenarten wenige qm2 Leben, daher verloren und nutzlos und ein zweites nördliches halbes Afrika ist im Permafrost, also quasi in der Eiszeit, auch artenarm und unbrauchbar. Diese Regionen zahlen den Preis, dass es in den Tropen und Subtropen "angenehm" ist.

Steigt die Temperatur werden die vereisten Afrikas nutzbar und können ihre Artenvielfalt durch die Klimabesserung steigern und dem Menschen über Ackerbau Lebensraum spenden, einige tropische Regionen und subtropische Regionen werden ein wenig ungemütlicher.

Aber mal so gesprochen, ob es in der Wüste in Arabien jetzt statt 45°C 48°C hat, who cares? Aber ob es in Sibirien 6, statt 4 Monate Vegetationsperiode ohne Frost hat, das macht einen riesigen Unterschied.

Das mit Überschwemmungen usw. liegt an der rasanten Änderung, Arten können sich sehr gut anpassen gegen Temperaturänderungen, sie können nämlich wandern und anpassen, wogegen Arten sich nicht anpassen können sind Straßen, Gebäude, Kettensägen, Flinten, Chemikalien aus der Fabrik, Grubber und Hybridisierung durch Sorten und Rassen. Auf dieses Konto geht das derzeitige Massensterben, nicht auf das des Klimawandels, auch wenn damit gerne Politik gemacht wird.


LieseMuelller  22.03.2023, 12:34
ein halbes Afrika im Süden ist vollkommen vereist

Häh? In Kapstadt sind in dieser Sekunde 23°C und selbst im Winter fällt das Thermometer tagsüber selten unter 10°C

Aber mal so gesprochen, ob es in der Wüste in Arabien jetzt statt 45°C 48°C hat, who cares?

Ob du mit 39° Fieber oder 42° Fieber im Bett liegst, macht schon einen Unterschied. Bei 42° bist du tot.

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Avatarez2  22.03.2023, 13:06
@LieseMuelller

Zwei Anmerkungen, mit denen du selbstständig deine Fragen beantworten kannst.

  1. metaphorische Vergleiche
  2. Der Mensch ist fähig zur thermalen Homöostase.

Hoffe, ich konnte helfen.

1

Gerade die extremeren Behauptungen würde ich auch anzweifeln. Bis 2.0 Grad würde ich dem aber durchaus zustimmen.

Was dürren angeht haben wir z.b. gerade in Norddeutschland durchaus ernst zunehmende dürreperioden.

Ansonsten kommt es sicherlich darauf an wo man sich auf der Welt befindet. In Afrika wird es warscheinlich ernsthaft ungemütlich werden. Was aber dazu führen wird das die Menschen sich aus diesen Bereich wegbewegen werden und es massive flüchtlingswellen gibt. Das werden dann ein paar mehr sein als die paar Syrer die zu uns in den letzten Jahren wollten.

Das mit dem Meeresspiegel Anstieg wird durchaus auch ein Problem werden für die Küstenstädte. Wenn uns die Polarkappen wegschmelzen dann können die definitiv einpacken. Ganz niederlande kannste einsacken. Und eventuell auch grosse teile nordeutschlands. Sie sind auch streckenweisen gerade Mal ein paar zehn Meter über normal null.

Das Problem das ich hier eher sehe ist weniger: "ohh wir werden alle an der Hitze sterben" Sonden schlichtweg der ganze politische tumulut der entstehen wird wenn dann z.b. ersteinmal die Niederlande untergehen. Halb Afrika bei uns anklopft. (Oder in the arabischen ländern abgemurkst werden) und dann auch noch Russland die neue Kornkammer der Welt wird. XD

Und was manch andere hier vorschlagen Marke: hahaha dann leben wir alle halt an den Polen. Ist auch durchaus naiv leicht gesagt.

1. Polartage und nächte. Dürfte für Landwirtschaft nicht so pralle sein wenn man 6 Monate gar keine Sonne hat

2. Territoriale Konflikte. (wir schaffen es ja noch nicht Mal gemeinsam aufzuhören Dreck in die Atmosphäre zu blasen. Was denkste was dann abgehen wird wenn alle an die Pole wollen)

3. 0 Infrastruktur. Und wer weiss was unter dem Eis genau ist. Auf blankem Stein lebt es sich auch schlecht.

Ich denke nicht das die Menschheit aussterben wird. Wahrscheinlicher ist einfach nur das die moderne westliche menschliche hochkultur Aussterben wird. Und wir begabte Weile lebe werden wie es nach einer Apokalypse oder nem Atomkrieg der Fall währe.


Avatarez2  20.03.2023, 22:52

Dieses 6 Monate Sonne und 6 Monate Winter hast du nur direkt am Pol, das meiste von Grönland und Sibirien liegt zwischen 60-80° Breitengrad, dort hat man keinen oder nur 2-3 monatigen Polartag-Polarnacht, dazwischen normale Wechseljahreszeiten.

Ich weiß ja nicht, was du glaubst, aber hier stehen die Ackerflächen auch zwischen Oktober bis teils Mai still, bei ständigen Frösten und 5°C wächst halt kaum was, DE ist auch jetzt noch ein Land mit einer Mitteltemperatur von 9,X°C, heißt der Winter ist viel zu kalt aber das ändert sich gerade zum Glück sukzessive.

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Die Beschriftung ist völliger Blödsinn.


Dein ORF ist Österreich. Dein Land hat einen Anteil von 0,2% des weltweiten CO² Ausstoßes. Es wird nicht 3⁰ C wärmer, weil in Österreich "so wenig gemacht" wird.

Bei Klimastudien gibt es verschiedene Szenarien. Das extremste Szenario beleuchtet die Klimafolgen, wenn es angenommen 10 Milliarden Menschen auf der Erde gäbe bei gleichzeitiger Zunahme des CO² Ausstoßes von 70 % gegenüber 1990.

Bei dieser Kombination ist das Ergebnis, daß es 3⁰ C wärmer werden würde. Dann können alle Nachrichtensender verkünden, das Klima steuert 3⁰ C Erwärmung an.

Dabei wird aber nicht berücksichtigt, daß der CO² Ausstoß bisher 40% zurückgegangen ist (Deutschland) und bis 2045 bei 0,00 liegen wird.

Der Ausstoß wird mit 170% anstatt derzeit 60% gerechnet. Das ist 3 fach zu hoch. Deshalb ist auch die prognostizierte Erwärmung 3 fach zu hoch angegeben.

Gezielte Panikmache.