Ist die Marke Rocktile gut?

5 Antworten

Von Experte Bluemilk bestätigt

Ich sage es mal so: die Gitarre gehört in die Kategorie "billigste Discounterware". Ich habe noch keine Rocktile in der Hand gehabt, aber hatte eine Fame (Musicstore) in der Preisklasse und Du kannst sicherlich die Harley Benton von Thomann in diesem Preissegment dazu zählen.

Was kann ich sagen (auf Basis zur sicherlich vergleichbaren Fame-Gitarre): man bekommt ein Instrument, das aussieht wie eine Gitarre, das funktioniert wie eine Gitarre, das aber an allen Ecken qualitativ Kompromisse eingeht. Plastikpotis, billige Mechaniken, billige Tonabnehmer. Man kann drauf spielen und wenn man ein gutes Instrument bekommt, dann ist das auch erstmal okay und man hat ja auch i.d.R. keinen Vergleich. Ich hatte den aber und war froh, dass ich nicht nur diese Gitarre hatte, der Spielspass war mehr als ich erwartet hatte, aber dennoch begrenzt.

Mein Rat lautet: nimm Dir wenigstens 250 Euro als Budget für eine EGitarre vor, dann bekommst Du eine, die das liefert, nach dem Du gefragt hast: gute Qualität für eine "Einsteigergitarre", die dann auch Spass macht zu spielen und die ordentlich klingt.

Gruss

Ich möchte mir jetzt gerne eine E-Gitarre holen und mir ist die Rocktile Sphere ins Auge gesprungen und wollte fragen ob die für einen Anfänger qualitativ gut ist

Nope. Rocktile ist leider nur gut aussehender Sperrmüll.

Ich empfehle ein Budget von mindestens 300 € NUR für die E-Gitarre zu veranschlagen, besser jedoch wäre, wenn du dieses Budget auf bis zu 900 oder gar 1.000 € dehnen kannst, damit du im Falle eines Falles auf jede Eventualität reagieren kannst. Falls gespart werden muss, spare lieber übergangsweise am Amp und hole dir da einen Harley Benton und später einen stärkeren Amp, statt an der Gitarre.

Die Gitarre ist das, was macht, dass du dich beim Spielen wohlfühlst, wenn du das nicht tust, geht es dir ggf. wie mir, denn ich hatte 13 Jahre Gitarrenpause u. A. auch, weil die Gitarre, die wirklich zu mir gehört hätte, sich einfach nicht in meinen Händen befinden durfte.

Gehe in ein Musikhaus und teste alles, wirklich alles, was du irgendwie testen kannst und dir ins Auge springt.

Und ja, das kannst du auch als Anfänger.
Halte die Gitarre, fühle sie, sieh sie dir an, lass sie auf dich wirken und lass sie dir auch gerne demonstrieren.

Die eine richtige Gitarre wirst du erkennen, wenn sie "mojo" auf dich ausübt, sprich, du fühlst dich bei ihr wohl. RICHTIG wohl. Du wirst sie nur ungern zur Seite legen wollen. Und die kaufe bitte, ganz egal, ob die für "Anfänger üblich" ist oder nicht. Es gibt nur zwei Gründe, eine Gitarre nicht zu kaufen. Du willst/kannst sie dir nicht leisten und sie gefällt dir nicht. Und was für andere eine übliche Einstiegsgitarre ist, hat nichts damit zu tun, was es für dich ist.

Wenn du am Ende auf 'ner Warlock Country und Blues spielst, dann ist das ganz genauso in Ordnung, solange sich die Gitarre für dich gut anfühlt und zu deinen Bedürfnissen passt.

Und hier kommt nun das höhere Budget ins Spiel.

Nicht nur ist eine Mittel- bis Hochmittelpreisgitarre ein Instrument, das dir deutlich mehr Freude schenken und dir das Lernen auf der Gitarre signifikant erleichtern kann (und in den meisten Fällen auch wird), du hast das Ding, wenn du sie nicht gerade zertrümmerst, dein Leben lang.

Auch gibt es manche Shapes leider nicht für einstiegsfreundliche Budgets.

Und ich spreche da aus eigener Erfahrung, denn ich stehe auf genau so eine Gitarre, die leider keine einsteigerfreundliche Budget-Alternative hat.

Geht es dir zum Beispiel wie mir und dich packt volle Kanne die Firebird V, dann kannst du, wenn die Gitarre authentisch mit der korrekten Ergonomie und dem charakteristischen Neck-thru sein soll, mit 'ner Epiphone für 888 bis 930 € planen, denn so viel kostet die Standard Firebird V in Ruby Red, die günstigere Vintage Sunburst (etwa 700 bis 730 €) ist ausverkauft. Alle anderen Epiphone Firebirds haben Preise wie US-Fender oder gar Gibson selbst.

Zudem habe ich neulich ein Produktionsfoto in einer englischsprachigen Gibson-Gruppe gesehen, das die Vermutung naheliegt, dass Gibson den Neck-thru bei der Standard-Firebird streichen könnten, was dann definitiv auch zukünftige Epiphones betreffen würde... (viel gibt's dazu nicht zu sagen, auch ohne dieses Produktionsfoto habe ich so einige Gründe, warum ich Gibson als Konzern so absolut gar nicht ausstehen kann)

Ein Nachbau von Tokai ist mit 700 € zu planen, der fühlt sich aber anders an, als die aktuellen Epiphones, da diese Gitarren Set-neck sind.

Die Phoenix von LTD fängt bei 1.000+ € an, hat aber dafür die mit Abstand besten Specs (ich habe trotzdem Gründe, warum ich sie nicht zu meinen Hauptgitarren mache. Zumindest bis jetzt)

Hier mal ein Paar Marken, die du bedenkenlos mal angucken kannst. Ich habe ganz bewusst keine Billigmarken genommen, sondern Marken, die zum Ziel haben, dass du den Rest deines Lebens mit einer daraus erhaltenen Gitarre spielen können wirst.

Natürlich ist auch das nicht in Stein gehämmert und meine Erfahrungen sind eben meine subjektiven Erfahrungen. Du kannst vielleicht auch etwas entdecken, dass ich gerade gar nicht auf dem Schirm habe.

Cort:
Hier findest du alles an Superstrats, was dir auch Ibanez bieten könnte. Der Unterschied ist, dass du bei Cort nicht für den Namen draufzahlst und Cort für Ibanez baut. Das Halsprofil ist etwas anders, aber qualitativ können es Cort mit Gitarren dreifachen Preises aufnehmen.

Auch hier spreche ich aus eigener Erfahrung. Gebraucht kannst du zum Beispiel die EVL-Serie, hier insbesondere die EVL-X4, die EVL-X5 und die EVL-K4 ins Visier nehmen, wenn du passive Tonabnehmer willst und die X6 oder K6, wenn du aktive willst. Du kriegst hier allzu oft eine Gitarre, die neu mal knapp 650+ € gekostet hat für teils unter 200 € hinterhergeschmissen, denn gebraucht verkauft sich Cort wirklich besch*ssen, was du dir zum Vorteil machen kannst, um effektiv Geld zu sparen.

Obendrein sind Cort Gitarren verflucht robust. Die überleben gefühlt alles.

Epiphone:
Insbesondere interessant, falls du feststellen solltest, dass du Firebird toll findest. Zwar musst du ein wenig den Blick auf den Headstock und die Bünde werfen (gerade bei den Bünden brauchen Epiphones gerne noch einmal ein bisschen Nacharbeit, die aber das Musikgeschäft oft auch schon erledigt hat).

Die aktuellen Epiphones sind leider entsprechend teurer, aber sie haben ein phänomenales Preisleistungsverhältnis. Und aktuell kann eine Epiphone alles, was eine Gibson auch kann. Nur besser nach spätestens einem PU-Wechsel, den du vornehmen kannst, wenn du kein Anfänger mehr bist.

Das einzige, worauf du gegenüber einer Gibson verzichtest, sind Fretnibs und Nitrolack.

Tokai:
Tokai bietet fantastische Gitarren an, besonders jedoch würde ich dir Tokai für x-beliebige Gibson-Shapes empfehlen, die von Haus aus Set-neck sind (alle beinahe alle).

Eine Tokai, insbesondere eine japanische Tokai, birgt das Potenzial, Gibson oder Epiphone bei Set-neck-Gitarren zu überflügeln. Sicher kannst du auch bedenkenlos eine Tokai Firebird kaufen, die aber ihrer Set-neck-Konstruktion wegen sich anders anfühlen und anders klingen wird. Tokai baut außerdem auch die ein oder andere Fender-Gitarre nach, da allerdings Fender dir für ähnliche Preise einfach die eigenen Gitarren anbieten kann, ist die Notwendigkeit für Tokai hier weniger gegeben.

LTD:
Teurer geworden, wie so vieles, dafür fantastische Specs für die Ewigkeit. Ebenholz Fretboard, Edelstahlbünde und Neck Volute sorgen dafür, dass diese Gitarren nicht nur ähnlich robust sind, wie Cort, sie nutzen sich quasi so gut wie gar nicht ab und Headstockbrüche sind eher ein Ding der Seltenheit.

Musikalisch sind LTDs besonders für Metal geeignet, aber natürlich kann eine E-Gitarre prinzipiell alles.

B.C. Rich:
Hier gebraucht suchen und ich persönlich würde dir die Mockingbird ans Herz legen, da ergonomisch eine sinnvolle Gitarre, aber letztlich ist es deinem Geschmack überlassen.

B.C. Rich sollte in der Mittelpreisklasse angeguckt werden. Zwar haben die auch niedrigpreisige Gitarren, die sind aber nicht unbedingt hochqualitativ. Ab 500 € aufwärts geht die Kurve aber rasch steil nach oben. Die außergewöhnlichen Shapes verlangen jedoch besondere Aufmerksamkeit, passen nicht in jedes Gigbag und so 'ne Pointy Gitarre neigt leider auch schnell dazu, dass man sehr schnell sieht, wo du mal gegen gestoßen bist oder wo das Gigbag eng war.

Squier:
Die Tochtermarke von Fender ist besser, als ihr Ruf, den ihr manche verleihen. Jedoch solltest du bei Squier, wie bei B.C. Rich, ausschließlich eher in den Mittelpreis gucken.

Eine entsprechende Gitarre wäre beispielsweise die J Mascis Jazzmaster. Die ist qualitativ richtig, richtig gut und birgt ebenfalls das Potenzial, dass du sie auch noch benutzen willst, wenn du kein Anfänger mehr bist.

Fender:
Ja, ich empfehle auch allen Ernstes einen der E-Gitarren-Riesen mit. Fender bedient mit MiM-Gitarren auch das mittlere Preissegment ab 600+ € und fahren durchaus immer noch eine sinnvolle Preispolitik, haben sich also einen Großteil dessen bewahrt, was sie auch früher ausgemacht hat.

Bei Fender bekommst du eine entsprechend charakteristische E-Gitarre, die mit dem Ziel gebaut wurde, dass sie dich vermutlich überleben wird. Wirklich, es gibt Fender, die sehen aus, als hätten sie drei Zombieapokalypsen miterlebt und hingen anschließend in totgerauchten Kneipen... und funktionieren immer noch tadellos.

Woher ich das weiß:Hobby – Hab das ein oder andere ausprobiert
Von Experte DonCredo bestätigt

Qualitativ ordentlich fängt bei etwa 300€ an, für nur die Gitarre. Rocktile habe ich nur als sehr günstige Starter Sets gesehen. Leider wird man damit keinen Spaß haben, zumindest langfristig. Zum ausprobieren oder modifizieren ist das okay, aber wenn man wirklich spielen will, dann unbedingt auf etwas besseres weiter sparen.

Woher ich das weiß:Hobby – Gitarre, Bass, Klavier, Synth

Ich hab erfahrung mit rocktile. Ich spiele gitarre und meine erste gitarre war eine rocktile. Ich hatte in den ersten 2-3 Monaten spaß aber dann haben mich die bünde genervt wo man keinen richtigen ton raus kriegt. Das selbe wenn du auf deiner Gitarre bei nem bund ganz leicht raufdrückst nur dass du halt egal wie fest du drückst keinen schönen ton bekommst. Wenn du Gitarre spielst und ne E gitarre willst dan kauf dir lieber ne Harley Benton. Ich kann zum Beispiel die

https://www.thomann.de/at/harley_benton_fusion_iii_hsh_roasted_fblb.htm

die ist erwas teurer aber der HAMMER. Mit der hab ich auch jetzt noch nach 2 Jahren noch voll spaß.

falls du auch nen verstärker willst dann schau dich um wass du brauchst. Ich kann nur sagen dass ich altuell diesen benutze: https://www.thomann.de/at/harley_benton_hb40r.htm

Ich hoffe ich konnte helfen und viel spaß mit deiner E Gitarre

Woher ich das weiß:Hobby – Spiele Bass und kenn mich mit gitarre aus.

Lass die Finger von solchen Amazon Billigprodukten. Du wirfst da nur dein Geld raus. Wenig Geld am Anfang ausgeben ist völlig okay, aber geh auf keinen Fall unter Squier/ Harley Benton Niveau und hol dir niemals solche noname China Produkte.

Du kriegst bei Thomann sehr solide Anfängersets von Squier und Harley Benton. Damit machst du nichts falsch.