Ist die Bibel Frauen verachtend?
Aussage von Paulus über die Rolle von Frauen:
Paulus gibt in 1. Korinther 14,34-35 Anweisungen bezüglich des Schweigens von Frauen in der Kirche und ihrer Unterordnung.
"Die Frauen sollen schweigen in den Gemeinden; denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen; denn es steht den Frauen übel an, in der Gemeinde zu reden."
16 Antworten
Das kommt von dem damaligen Aufbau eines Gottesdienstes: Frauen saßen normalerweise auf der einen und Männer auf der anderen Seite des Raumes. Und wenn die Frauen etwas nicht verstanden haben, haben sie durch den Raum zu ihren Männern gerufen. Und um das ein wenig einzudämmen, hat Paulus gesagt, dass sie während des Gottesdienstes lieber ruhig sein sollen und dann Zuhause alles in aller Ruhe fragen können.
Aber gerade am Anfang hatte das Christentum einen sehr großen Zuwachs an Frauen, gerade weil sie so sehr respektiert wurden, Bildung erhalten haben und sich und ihre Talente voll entfalten konnten. Jesus hatte sogar, ganz wichtig, weibliche Jünger, ihm war es also wichtig, dass auch Frauen Bildung erhielten und in der Gesellschaft aufstiegen. Auch hat er Frauen als erste Zeugen seiner Auferstehung gewählt, obwohl sie eigentlich zu dieser Zeit nicht als Zeugen fungieren durften. Hat man also ein Verbrechen gesehen und war eine Frau, dann konnte man nicht gegen den Täter aussagen, das wäre nicht gültig gewesen.
Jesus hat Frauen also sehr erhoben und ihnen eine ganz neue, ehrenwerte Position zugedacht❤
Hier habe ich noch einmal einen Link herausgesucht :)
Die Bibel entspricht patriarchalem Denken, wo Frauen tendenziell den Männern untergeordnet werden. Das findet sich dann etwa in Aussagen und Einstellungen zu Sexualität und der Selbstbestimmung von Frauen wieder.
Nein. Das ist eine einzelne Aussage, die zudem aus dem Kontext gerissen wurde. Hier geht es dem Paulus um die Ordnung und den Ablauf von Zusammenkünften in der Synagoge - aber nicht um Respektlosigkeit gegenüber Frauen!
Im Gegenteil, wenn man sich z.B. in den Evangelien oder auch den Briefen des Paulus mal anschaut wie Jesus und auch Paulus Frauen behandelt haben, so stellt man fest, dass sie sich Frauen gegenüber höchst anständig, respektvoll und voll Hochachtung verhalten haben und das auch von den Christen so fordern.
es geht Paulus um eine Ordnung, die dem Frieden dient. Das hat mit Wertigkeit nichts zu tun.
was meinst Du damit? Rollentausch?
Nimm mal das Beispiel aus einer Firma. Wenn in einer Firma alle gleichberechtigt agieren, fehlt es an der erforderlichen Hierarchie und es kommt zum Chaos.
Ja, Rollentausch. Die Männer halten den Mund und fragen die Frauen.
a) die christlichen Gemeinden richteten sich nach Gottes Vorgaben. Und Gott schuf die Frau als Gehilfin des Mannes - und nicht umgekehrt.
b) es gab auch damals schon in der Gesellschaft das Patriarchat. Frauen hatten eher die Rolle der Hausfrau und Mutter - Männer übernahmen eher gesellschaftliche Aufgaben.
Die jeweilige Rollenverteilung kann man nicht einfach mal umdrehen, einfach so, weil es lustig sein könnte. Eine Umkehrung der Rollenverteilung machte damals keinen Sinn - und heute auch nicht immer. Wenn heute Frauen öfter mal dominant sind und die Führung übernehmen, dann liegt das auch an (schwachen) Männern, die ihre Rolle nicht ausfüllen.
in einem Unternehmen hat der Chef immer mehr Rechte als Angestellte. In einer Familie haben die Eltern mehr Rechte als die Kinder. In der Schule haben Lehrer mehr Rechte als die Schüler. Nach Deinem Verständnis sind das alles Fälle der Diskriminierung.
Nö, für all das gibt es sachliche Begründungen. Für weniger Rechte für Frauen nicht.
Für die Rollen der Frau (zur Zeit des Urchristentums) habe ich Dir sachliche Begründungen genannt. Dein Problem liegt vermutlich darin, dass Du sie nicht anerkennen willst. Aber das ist Dein Problem.
Da ist so gar nichts sachliches. Zudem stellt sich die Frage, ob die Bibel dann heute nicht mehr gilt.
was ist denn an meiner Antwort 12:29 Uhr unsachlich?
Zudem stellt sich die Frage, ob die Bibel dann heute nicht mehr gilt.
Natürlich gilt die Bibel nach wie vor. Lediglich haben Christen zu überlegen, ob sie alle Verhältnisse aus der damaligen Zeit 1:1 in die heutige Zeit übertragen können, ohne den ursprünglichen Sinn zu verfälschen.
was ist denn an meiner Antwort 12:29 Uhr unsachlich?
Sie enthält keinen sachlichen Grund.
Was ist der aktuelle Sinn von dem gefragten?
zwei Gründe habe ich aufgezählt. Du brauchst nur zu lesen - oder könnte es sein, dass Du gar nicht weißt, was sachlich-unsachlich bedeutet?
Was ist der aktuelle Sinn von dem gefragten?
was meinst Du?
Es ist keine sachliche Begründung für die Regel. Es ist vielleicht eine für deren Existenz.
interpretiere wie Du willst. Ich kann Dich nicht von unsinnigen Kommentaren abhalten.
Das ist doch keine Interpretation. Weil irgendjemand irgendwas will, ist nun mal unsachlich.
a) es ist eine sachliche Bestimmung b) es bedarf auch keiner näheren Begründung c) Du musst das auch nicht verstehen d) was geht es Dich an?
Es ging um begründen, nicht um bestimmen. Und wenn es nicht sachlich begründet wird, ist es eben Diskriminierung. Das habe ich festgestellt. Mehr nicht.
Es hängt davon ab, wie man "frauenverachtend" definiert.
Es gibt ja eine Form der Frauenverachtung, wie sie bspw. heutzutage von Incels propagiert wird. Frauen werden für das eigene Leid verantwortlich gemacht und dementsprechend als böse und verachtenswert angesehen. Das ist eindeutig frauenverachtend.
Was in der Bibel, sowie in den Schriften anderer Religionen und Philosophien propagiert wird, sind Idealbilder (der Gesellschaft, der Gemeinde, der Ehe, usw.), in denen es eine Hierarchie gibt, in der Frauen unter den Männern stehen (bzw. unter ihren Ehemännern). Frauen werden dabei nicht als von Natur aus böse oder minderwertig betrachtet (auch wenn es solche Ansätze auch in der Bibel gibt). Vielmehr wird ihnen eine Rolle vorgegeben, die beinhaltet, dass sie sich den Männern unterordnen sollen. Wenn sie diese Rolle erfüllen, können sie durchaus mit Anerkennung und sogar Verehrung rechnen. Eine Frau, die sich in dieser Rolle wohlfühlt, hat es dabei nicht unbedingt schlechter als ihr Ehemann. Zum Problem wird dieses Rollenbild aber, wenn Frauen (oder Männer) sich diesem Ideal nicht fügen wollen und dafür sanktioniert werden (abschätzige Blicke, Ausschluss, Strafe).
Ich finde es wichtig, das zu unterscheiden, auch wenn beides äußerst antifeministisch ist und mit einem aufgeklärten Menschenbild nicht viel zu tun hat. Bei der erstgenannten Frauenverachtung haben Frauen überhaupt keine Chance, es "richtig" zu machen. Sie werden einfach abgewertet, weil sie Frauen sind. Im zweiten Fall werden sie abgewertet, wenn sie sich nicht anpassen.
Ich halte die erste Variante für wesentlich gefährlicher und würde die von dir genannte Bibelstelle nicht "frauenverachtend" sondern eher diskriminierend, frauenunterdrückend, patriarchalisch, etc. nennen.
diskriminierend, frauenunterdrückend, patriarchalisch, etc. nennen.
Zu so einem Schluss kann man auch nur kommen, wenn man den Kontext der Zeit völlig ausser Acht lässt.
Achso und warum wird der Frieden nicht umgekehrt gewahrt?