ist die Bibel ein Märchenbuch?
Moin
ich selbst habe dazu keine Meinung und will auch niemanden angreifen.
ich möchte eure Meinung zu diesem Thema hören, weil ich es für ein Schulprojekt brauche.
LG und Danke
20 Antworten
Nein, das ist schon literarisch falsch; Wobei es den Urhebern derartiger Behauptungen eh nicht um eine korrekte literarische Einordnung geht, sondern nur um Polemik und Diskreditierung.
Die Bibel ist ein besseres Geschichtsbuch, anders als herkömmliche Geschichtsbücher erzählt sie nicht distanziert-langweilig, sondern lebendig und aus einem persönlichen Blickwinkel.
Ja, sie ist ein Märchenbuch.
so wird es von "dümmlichen" atheisten wahrgenommen..sollen sie doch!
Eigentlich nicht, denn Märchen sind gewöhnlich amüsant und lehrreich, viele "unglaubliche" Geschichten aus Märchen sind glaubhafter als die meisten Erzählungen aus der Bibel.
Falls man etwas über die interessante Entstehungsgeschichte des AT wissen möchte, könnte man sich folgendes Buch mal durcharbeiten: Price, Robert M. "Holy Fable: The Old Testament Undistorted by Faith, 2017". ISBN 978-1942897149
Dieses fasst den Standpunkt der "höheren Kritik" zusammen, also der Theologen, die mit rein wissenschaftlichen Methoden an den Text herangehen. Denn glauben kann man alles. So wird von einigen hier auch die Frage mit Glauben beantwortet, nicht mit Wissen. Aber "nachgewiesen" wurde nichts, bloß weil jemand daran glaubt.
Mit dem Neuen Testament sieht es nicht viel anders aus. Auch hier gibt es für die zentralen Personen keine Zeugen außer den biblischen Texten, in denen ihre Erlebnisse beschrieben werden. Wie in allen Romanen kommen auch hier real existierende Personen vor, wie etwa Herodes und Pontius Pilatus. Sogar Johannes der Täufer ist eine historische Person.
Aber für den göttlichen Jesus existieren keine außerbiblischen Zeitzeugen, auch nicht für Paulus. Bei Paulus wundert das besonders, galt er doch als vielgereist und führte er doch angeblich Gespräche mit vielen Philosophen. Keiner von denen kann sich aber daran erinnern.
Dito bei den angeschriebenen Gemeinden, den Adressaten der Paulusbriefe. Niemand kann sich erinnern, einen solchen Brief je erhalten zu haben. Von "nachgewiesen", das ist sicher, kann man bei Jesus und Paulus in keinem Fall sprechen.
Es wird meist nur geglaubt, diese seien nachgewiesen, aber mehr nicht. Zudem konnte man bei den Paulusbriefen nachweisen, dass sie entweder erst im 2. Jahrhundert verfasst wurden — fast 100 Jahre zu spät — oder zumindest heftig überarbeitet wurden. Bei den Paulusbriefen handelt es sich entweder um Fälschungen (6 von 13 Briefen), oder es gab für die anderen mehr als einen Autor, deren Ansichten sich in den Briefen häufig abwechseln.
Anstatt die Meinungen anderer anzusehen, wäre es ergiebiger, die Bibel selbst zu lesen. Einmal kannst du es mit dem JohannesEvangelium versuchen, das sozusagen philosophisch beginnt, oder mit den inzwischen meist erfüllten Vorhersagen im Buch Daniel 7 und 8 oder die vielen Hinweise auf die Wiederentstehung Israels am alten Platz:
Israels Rückkehr in sein Land – 5.Mose 30, 4-5/ Jeremia 16,15 / Jer 23,7-8 / Jer 31, 8-10 / Amos 9,14-15 / Hesekiel 11,17 / Hes.20,40-44 / Hes.36,19+24 / Hes.37,21-22 / Jeremia 31:10