Ist die Ausbildung zum Rettungsanitäter schwer?
Hallo,
Ich starte bald meine Rettungssanitäterausbildung. Diese möchte ich in einem Zeitraum von 3,5 Monaten absolvieren. Ist das machbar ? Wie ist das mit dem Lernstoff? Schafft man das oder sollte man mehr Zeit einplanen zum Lernen?
Danke schon mal im Voraus
5 Antworten
Es ist nicht schwer, aber relativ viel Lernstoff. Viel Spaß und Erfolg!
Und was heißt ist das machbar. Länger ist ja gar nicht vorgesehen, wobei ich finde man könnte den M1 ruhig etwas verlängern, da es für die 4 Wochen Theorie wirklich viel Lernstoff ist.
Für den M4 habe ich 4 Wochen gelernt.
M1 ist der theoretische Teil, M2 das Klinikpraktikum, M3 das Rettungswachen Praktikum und M4 die Prüfung zum RS.
,,Die Ausbildung beinhaltet eine theoretische Ausbildung (160 Stunden) M1, weiterhin eine klinisch-praktische Ausbildung (160 Stunden) M2, das obligatorische Rettungswachenpraktikum an einer dafür anerkannten Rettungswache (160 Stunden) M3 und einem 40 Stunden umfassenden Abschlusslehrgang einschließlich einer Prüfung M4."
Bin mir allerdings nicht sicher, ob das nur in Hessen so heißt.
Also ja ich vermute das ist nur bei uns in Hessen so.
Wenn man M1-M4 Rettungssanitäter nachschaut, kommt man nur bei hessischen Seiten raus.
Das scheint Tatsache ein hessisches Eigengewächs zu sein. Bei uns (NRW) gibt es dafür keine expliziten Bezeichnungen, die Inhalte sind aber absolut die gleichen. Länderrecht halt :D Danke für die Info!
Bei deiner Meinung zur Verlängerung des Theorie-Blocks, gebe ich dir 100% Recht!
Nicht ausschließlich. Ich habe meine RettSan- Ausbildung in Baden- Württemberg absolviert und auch an meiner Rettungsdienstschule, gab es die Bezeichnungen M1, M2, M3 und M4. Es steht sogar auf meinen Zertifikaten: "hat erfolgreich am Rettungssanitäter- Grundlehrgang M1 teilgenommen" und "hat erfolgreich am Rettungssanitäter- Abschlusslehrgang M4 teilgenommen". Ja, bei uns gab es nicht nur das Prüfungszeugnis sondern auch da nocheinmal ein gesondertes Zertifikat, auch wenn dass eigentlich ja keinen Sinn ergibt. Auch eine "Eigenart" meiner Rettungsdienstschule 190 anstatt 160 Stunden M1. Mfg
Ach krass. Ja, die gewissen kleinen und feinen Unterschiede halt. Finde ich aber auch nicht dramatisch. Sind ja nur etwas andere Bezeichnungen für das selbe.
Mahlzeit!
Ist das machbar ?
Ja. Viele tausende andere Menschen vor dir haben das bereits geschafft und du wirst sie auch schaffen!
Das komplizierte an der RS-Ausbildung ist ja, dass man (normalerweise) ohne jegliche Vorbildung in diesem Bereich relativ viel Stoff vorgesetzt bekommt und die Themenblöcke teils wild variieren. Ohne Eigeninitiative und selbstständige Gruppenarbeit schafft man da nicht viel. Nach der Schule noch mal hinsetzen, ob Theorie oder Praxis, sollte drin sein.
Im Klinikpraktikum musst du dir immer vor Augen führen, dass du dieses nicht absolvierst, um Pflegekräften zu assistieren (selbstverständlich gehört das dazu und dass man helfend einspringt ist obligatorisch), sondern um Handfertigkeiten am echten Patienten zu erlernen und das theoretische Wissen zu erweitern. Schnapp dir Ärzte, am besten Anästhesisten, die auch Notärzte sind, und bleib dran, dass du intubierst und Zugänge legst, Vitalzeichen misst, über Medikamente und Notfallbilder aufgeklärt wirst.
Das Rettungswachenpraktikum ist dann der Block, in der alles zusammenkommt und du das erste Mal deinen späteren Arbeitsplatz wirklich richtig kennen lernst. Die Praxisanleiter, die dich begleiten, werden dir nicht hinterherlaufen. Der Auszubildende ist in der Pflicht. Frage die Besatzung, mit der du unterwegs bist, nach den Einsätzen und wenn es passt, auch währenddessen. In den Einsatzpausen kann man als Praktikant auch gern das Lehrbuch zur Hand nehmen (nicht vergessen, auch mal wirklich Pause zu machen, wenn es zu viel wird). Die Tätigkeiten im Arbeitsdienst sind primär nicht deine Aufgabe, aber es ist immer gern gesehen, wenn der Praktikant mit anfasst, aber du bist zum lernen da. In den Einsätzen würde ich zu Beginn vielleicht eher die beobachtende Rolle einnehmen und dann, wenn du sicherer bist, zupacken. Übrigens: die erste Voraussetzung, um als Praktikant gut aufgenommen zu werden, ist die Fahrzeugkunde. Kein Mensch verlangt von dir, ein top ausgebildeter RS oder mehr zu sein, aber wo das Thermometer im Rucksack ist und die Infusionen im RTW, sollte sitzen.
Auch während des Krankenhaus- oder Rettungswachenpraktikums ist es ratsam, den Schulstoff noch einmal hervor zu holen.
Schafft man das oder sollte man mehr Zeit einplanen zum Lernen?
Ich weiß nicht, in welchem zeitlichen Modell deine Rettungsdienstschule die Ausbildung ablaufen lässt oder wo deine Stärken und Schwächen liegen, deshalb kann ich dir hier nicht viel mehr Rat geben.
Viel Erfolg bei der Ausbildung und immer daran denken: das ist kein Hexenwerk, das haben schon viele geschafft!
Ja, es ist zu schaffen! aber es ist auch relativ viel Lehrstoff für die kurze Dauer. Insbesondere darf man auch nicht verkennen, dass an der Rettungsdienstschule nicht ausschließlich die Theorie unterrichtet wird sondern auch Praxis in Form von realitätsnahen Fallbeispielen und Skylltrainings. Mein Dozent hatte immer gesagt: "Mein Unterricht ist nur eine Anleitung zum Selbststudium, das Lernen erfolgt zu Hause". Man muss sich also darauf einstellen, dass man parallel nicht noch großartig etwas anderes machen kann. Achte darauf, was die Dozenten sagen, was prüfungsrelevant sein wird, dass kann je nach Bundesland und Rettungsdienstschule etwas unterschiedlich sein, so gibt es z.B. Rettungsdienstschulen, die ihren Teilnehmern ausschließlich das Aufziehen von Medikamenten aus Ampullen unterrichten und Andere wiederum erwarten, dass man bestimmte Notfallmedikamente erlernt, so war das bei mir beispielsweise.
Im Krankenhauspraktikum sollte man versuchen, so viel wie möglich mitzunehmen, dafür muss man aber selber auf die Ärzte und (Fach-)Pflegekräfte zugehen!. Von viel Lernen bis einfach nur die Zeit rumkriegen, ist hier alles möglich, jenachdem, wie viel Imitiative man zeigt.
Im Praktikum an der Lehrrettungswache kann man den Notfallsanitätern Fragen stellen, Einsätze nachbesprechen, die theoretischen Themen nochmal durchgehen und in einsatzfreien Zeiträumen Einzelmaßnahmen einüben, dafür muss man aber auch selber sorgen. Die ersten zwei, drei Tage vielleicht nur Beobachten und danach auch nicht Alles auf einmal wollen sondern nach und nach Aufgaben übernehmen. Auch kann man sein Lehrbuch mitnehmen und in einsatzfreien Zeiträumen lesen, wie viel Zeit dazu ist, dass kommt aber sehr stark auf die Wache an. Ich war zum Beispiel an einer Lehrrettungswache, wo Einsatz auf Einsatz folgte, sodass ich mein Lehrbuch zwar dabei hatte aber in den 160 Stunden Praktikum nicht einmal die Gelegenheit dazu hatte, es herauszuholen.
Im Abschlusslehrgang liegt der Schwerpunkt auf der Vorbereitung auf die praktische Abschlussprüfung, Zeit für Theorie ist nicht mehr großartig, nur sehr bestimmte Themen, können nochmal kurz besprochen werden.
Mfg und viel Erfolg!.
Es ist recht viel auf einmal, gerade wenn man bis dato nur die Schule kennt. Allerdings nicht besonders kompliziert.
Die Zeit ist ohne weiteres machbar. Allerdings solltest du dich darauf einrichten, dass im Zweifel neben dem Lehrgang und den Praktika nicht großartig noch etwas anderes läuft. Also keine Nebenjobs oder so.
Wie kommst du auf den Zeitraum?
Habe das so geplant mit Praktika, Lehrgang und so ... Mach mir nur etwas Sorgen wenn ich das dicke Buch sehe und die ganzen Kapitel...
Informiere dich mal, ob das tatsächlich in dem von dir angegebenen Zeitraum möglich ist. Mir kommt das sehr schnell vor.
Ansonsten- wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
Nicht alles was in dem Buch steht muss man wissen. Das ist teilweise schon eher NotfallSani Niveau. Auch wenn es nicht schadet, wenn du alles kannst. Aber den Wirkmechanismus, Wechselwirkungen, Kontraindikationen von Morphin, Fentanyl usw. musst du eigentlich nicht wissen.
Nein die Weiterbildung zum Rettungssanitäter dauert nur 3,5 Monate. Auch wenn man in dem Zeitraum schnell viel lernen muss.
Gut, dann ist es wohl möglich und zudem hast du schon Vorwissen.
Ich bin aber nicht die FS, du verwechselst mich glaube ich:D
Uuuups....😂...sorry, mein Tag hat schon mehr als 12 Stunden;-)
Das ist die übliche Ausbildungsdauer für die RS-Ausbildung.
Was ist denn "M1" und "M4"? Das sind Begriffe, die ich in 10 Jahren Rettungsdienst noch gehört habe.