Ist Deutschland wirklich nicht mehr das was es mal war?
Hallo zusammen,
mein Kunpel behauptet das man Deutschland mittlerweile vergessen kann, und das vieles nicht mehr so ist wie früher, er erwähnt immer die kohl Zeiten das damals Deutschland noch nennenswert war, er möchte am liebsten Deutschland verlassen ..
könnt ihr das nachvollziehen ?
22 Antworten
Zu Zeiten Kohls gab es massive Arbeitslosigkeit. 6-8 Millionen hatten keine Perspektive mehr und es gab nirgendwo Jobs. Das Land war finanziell und auch sozial an die Wand gefahren.
Das hat Kohl nicht mit Absicht gemacht, aber es war nun mal so.
Wer sich diese Zeiten zurück wünscht, der sollte mal seine Wahrnehmung überprüfen.
Natürlich ist Deutschland - so wie jedes Land der Welt - nucht mehr genauso, wie es zu irgendeinem länger zurückliegenden Zeitpunkt mal war. Alles verändert sich eben.
Vieles wird besser, vieles aber auch schlechter. Was man besser oder schlechter findet, ist meist einfach subjektiv.
Wenn dein Kumpel Deutschland verlassen möchte, darf er das jederzeit gerne tun. Dann wird er schnell merken, wie gut es einem hier tatsächlich geht.
Früher war alles besser, ja ja. Nein, Probleme gab es immer.
Ich habe meine Kindheit aber unbeschwerter in Erinnerung. Als Migrant hatte ich deutsche Freunde und die Erwachsenen waren netter zueinander. Ich kann mich aber auch an ein Gespräch mit einem meiner Freunde erinnern, der mich fragte, zu welchem Land ich denn halten würde, wenn Deutschland und die Heimat meiner Eltern sich bekriegen würden. Das war vor 20 Jahren und beide Länder hatten nie Konflikte miteinander.
Wenn ich daran denke, wird mir bewusst, dass eine gewisse "Feindseligkeit" ja immer vorhanden war, denn wie kommt ein Kind auf solche Gedanken.
Probleme gab es immer, aber die Leute haben mehr miteinander geredet und versucht zu verstehen. Ich habe auch das Gefühl, dass die Einwanderung in den letzten Jahren ein falscher Schritt war. Es waren zu viele Menschen in kurzer Zeit. Darunter leiden auch wir Migranten, die seit 50-60 Jahren in Deutschland leben.
denn wie kommt ein Kind auf solche Gedanken.
Ohne das jetzt exakt zu wissen: Es schaut in die Welt und bekommt mit, dass es Kriege gibt (die gab es schon immer). Die Kultur oder manchmal das simple Ausprobieren des Kindes bringt einem auch teilweise bei, dass Gewalt als Konfliktlösung funktionieren kann. Zumindest dann, wenn einer dieser Gewalt ausweicht und damit einlenkt und der andere sich damit dann zufrieden gibt.
Kinder reflektieren die Welt und das, was sie sehen, oft sehr direkt und ohne darüber lange nachzudenken. Denke einfach mal zurück an dich selbst und ob du als Kind stundenlang philosophiert hast oder einfach nur gelebt hast.
Probleme gab es immer, aber die Leute haben mehr miteinander geredet und versucht zu verstehen
Richtig. Andererseits gab es aber auch schon immer diese "Dorfdeppen", die einfach ständig Unsinn erzählt haben und über die man einfach nur den Kopf geschüttelt hat. Es gab schon immer die notorischen Lügner, mit denen du nie ein vernünftiges Wort wechseln konntest. Jene, die nur Böses wollen. Heute ist es leider so, dass diese Gruppe sehr groß geworden ist. Das hat viele Ursachen, aber wenn man ständig mit Leuten zu tun hat, die permanent lügen, die permanent nur Blödsinn erzählen und du musst dich damit abkämpfen, ständig diese Sachen erst mal zu korrigieren, dann ermüdet das und es verhärtet die Fronten.
Auch vor 50 und 100 Jahren gab es diese Betrüger und die Egoisten. Es wurden Intrigen gesponnen usw. Was denke ich inzwischen verloren ging, ist die Scham davor, aufzufliegen. Leute wie Trump und einige vor ihm haben die Gesellschaft so weit gebracht, dass das Stiften von Chaos und das permanente Lügen als Heldentat angesehen wird bei einer so großen Masse, dass man all das nicht mehr versteckt.
Ich habe auch das Gefühl, dass die Einwanderung in den letzten Jahren ein falscher Schritt war
Der Schritt war nicht verkehrt. Diejenigen, die da heutzutage hetzen, die verbreiten ein Feuerwerk aus Lügen. Hätten sie dieses Thema nicht, würden sie anderer Lügen verbreiten. Es ist Menschlichkeit. Genau das müssen wir hoch halten und gegen die Hetzer verteidigen. Denn die Hetzer halten Menschlichkeit für eine ansteckende Krankheit.
Ja, die Welt hat sich verändert. Es ist nirgends mehr so auf der Welt, wie es zur Kohl-Zeit war.
Nur das Jammern und Lamentieren hat sich nicht verändert.
Vieles von dem, was uns jetzt auf die Füße fällt, wurde in dieser Zeit von diesem Herrn/diesen Herren verbockt.
Die Welt ist IMMER im Wandel. Deutschland vor 50 Jahren war auch nicht mehr das, was Deutschland vor 100 Jahren mal war.
Auch dieses dämliche Argument, dass die deutsche Kultur ja flöten geht. Kultur kam und ging schon immer auch mit der Zeit. Kaum einer hört noch klassische Musik oder liest die alten Schinken deutscher Autoren, die seit 100 Jahren tot sind. Es gibt immer einen aktuellen Zeitgeist.