Ist Deutschland den deutschen verboten?

anonymos987654  04.06.2024, 13:34

Wer ist deutsch? Und welche Grenzen, die es bisher um Deutschland herum gegeben hat, sollen maßgeblich sein?

jasieo 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 13:36

jemand der seit der Geburt den deutschen pass hat

anonymos987654  04.06.2024, 13:39

Und die Regeln, wann man einem bei der Geburt einen deutschen Pass gibt, sind veränderbar? In Amerika bekommt z.B. jeder, der in Amerika geboren wird, einen Ami-Pass.

jasieo 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 13:40

In DE auch

8 Antworten

Man sollte die Aussage halt auch korrekt schreiben können, ich wäre ja für: "Deutschland denen, die grammatikalisch korrekte Sätze bilden können" oder "Duden für Deutschland".

Verboten ist die Parole nicht, jedoch ohne weiteren Zweifel dem rechten Spektrum zuzuordnen, wer diese Parole äußert, muss sich nicht wundern, wenn er verbal und ggf. auch nonverbal Feedback bekommt und in eine Schublade gesteckt wird.

Woher ich das weiß:Hobby – Schon seit Kindesbeinen an politisch aktiv und interessiert

Verboten ist es nicht. Aber wer das sagt zeugt damit habt deutlich dass er nicht gerade der hellste ist und muss sich nicht wundern wenn er für einen Nazi gehalten wird. Ein Rassist istcercdanit auf alle Fälle.

Es gilt als eine der rechten Szene zugeordnete Aussage, die auch durch eine Zahl kodiert genannt wird, damit man keinen Straftatbestand erfüllt. Es kann also durchaus eine im Kontext verbotene Formulierung darstellen.

Die Aussage ist nicht verboten, da in Deutschland nun mal deutsche Bürger leben.

Würde man sagen "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus", wäre das problematisch, weil es gegen die Gruppe von hier lebenden Menschen ohne Staatsbürgerschaft hetzt.

Deine Sichtweise vom "Deutsch-sein" ist vermutlich falsch, wenn du schreibst "[Deutsch ist] jemand der seit der Geburt den deutschen pass hat".

Es gibt 2 gängige Methoden zur Festlegung der Staatsbürgerschaft:

  1. Geburtsortprinzip (Ius soli = Recht des Bodens).
  2. Abstammungsprinzip (Ius sanguis = Recht des Blutes).

Im Raum vom heutigen Deutschland (Teil des HRR) hat die längste Zeit der Geschichte eine Form des Geburtsortprinzips geherrscht; da wo man geboren wurde, da kommt man halt her.

Nachdem das Königreich Preußen den Deutschen Bund besiegt und das Deutsche Reich gegründet hatte, haben sie ihr eigenes Abstammungsprinzip auf Deutschland angewendet. Ein anderer Grund dafür war, dass man von Beginn an innerhalb Deutschlands bestimmte Volksgruppen ausgrenzen und ihnen keine Staatsbürgerschaft geben wollte, wie bspw. Sinti und Roma - die wurden teilweise auf deutschem Boden geboren und lebten dort schon immer, aber man wollte sie nicht einbürgern.

Der Begriff "deutsch", stammt übrigens von Karl dem Großen, der damit eine Sprachfamilie meinte. Deutsch war jeder, der die/eine deutsche Sprache spricht, in Abgrenzung zu den romanischen Sprachen.

Sowas wie "Bio-Deutsche" gibt es nicht, da Deutschland und seine Demografie schon aufgrund seiner Geschichte und geografischen Lage, mehrfach verändert wurde... im Norden lebten bspw. verschiedene Stämme der Slawen. Städte wie Berlin, Leipzig oder Dresden wurden von Slawen gegründet. Die Hunnen-Invasionen auf Europa haben z.B. auch große Wellen von Völkerwanderungen aus dem Osten in den Westen verursacht, wodurch es auch zu Vermischungen kam. Generell haben die "Germanen" erstmal die Kelten aus Mitteleuropa vertrieben und sind selbst in die Gebiete eingewandert.

Es macht überhaupt keinen Sinn, ab einem Punkt von "deutschem Blut" etc. zu sprechen, weil das vollkommen willkürlich und imaginär ist.


PlanckEinstein  04.06.2024, 15:19

Das Problematische an dem Spruch "Deutschland den Deutschen" ist nicht primär seine inhaltliche Bedeutung, sondern seine Geschichte: Er hat völkische und antisemitische Wurzeln im Kaiserreich und wurde vor allem von den Nazis verwendet.

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II99II  04.06.2024, 15:52
@PlanckEinstein
und antisemitische Wurzeln im Kaiserreich

Dazu nur kurz eine richtige Einordnung.

Natürlich war das Aufkommen der Nationalismus-Ideologie in Europa überall ein Prozess der Identitätsfindung, beginnend mit der franz. Revolution.

Speziell war Deutschland mit seiner Nationengründung erst Ende des 19. Jahrhundert, im Vergleich zu anderen imperialistischen Nationen, relativ spät dran und wurde durch Preußen tendenziell eher fremdbestimmt ("Reichsgründung von oben [nicht vom Volk]").

Der Prozess, den man soziologisch als "negative Integration" bezeichnet - also das Definieren der eigenen Gruppenzugehörigkeit durch gezielte Ausgrenzung anderer - fand möglicherweise auch deswegen etwas intensiver und rabiat statt.

Man muss sagen, dass die Preußen allerdings das Emanzipationsgesetz für Juden umgesetzt haben, wodurch in Deutschland lebenden Juden zumindest rechtlich formal gleichgestellt und integriert wurden - wenn auch es immer noch starke, gesellschaftliche Ressentiments im gelebten Alltag gab.

Das zeigte sich später u.a. darin, dass viele der zahlreichen deutschen Nobelpreisträger besonders deutsche Juden waren.

Während der Weimarer Republik ab 1919 nahm natürlich die politische Radikalisierung zu, wodurch es gerade in dieser Zeit zu häufig offen werdender antisemitischer Gewalt und Pogromen kam, wie beim Hitlerputsch von 1923.

Also tatsächlich ebnete das deutsche Kaiserreich den Juden einen Weg zur Normalität, was dann erst durch die NSDAP nachhaltig beschädigt wurde.

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PlanckEinstein  04.06.2024, 22:22
@PlanckEinstein

Zum einen kann man trotzdem nicht behaupten, Antisemitismus wäre im Kaiserreich in der Gesellschaft und Politik nicht weit verbreitet gewesen.

Zum anderen geht es wie gesagt ganz speziell um diesen Spruch.
Soweit ich das in Erfahrung bringen konnte, stammt er aus einer rassistischen und nationalistischen Schrift von Heinrich Claß, in der Schutzhaft für Juden forderte und wurde in der Weimarer Republik zur Parole des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund, einer radikalen antisemitischen Vereinigung. Später wurde sie von der NSDAP verwendet und insbesondere mit dem Madagaskarplan in Verbindung gebracht, der Holocaust war im Grunde nur eine Weiterführung dessen.
Auch danach wurde die Parole von Nazis verwendet, insbesondere auch bei den Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen. (Q: u. a.)

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Grundsätzlich ist das nicht verboten. Man outet sich halt als Depp.


Maddoc66  04.06.2024, 13:10

Ist immer eine Frage, wie man Depp definiert.

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Maddoc66  04.06.2024, 13:16
@Oponn

Nach dieser Definition sind die meisten Deutschen in meinen Augen Deppen.

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Maddoc66  04.06.2024, 13:19
@Oponn

Haben zum Beispiel die 2. höchsten Abgaben auf ihr Einkommen weltweit, obwohl sie nur auf Rang 17 beim weltweiten Einkommen stehen. Wer bitte macht denn so was freiwillig mit ohne sich zu wehren?

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Oponn  04.06.2024, 13:20
@Maddoc66
Haben zum Beispiel die 2. höchsten Abgaben auf ihr Einkommen weltweit, obwohl sie nur auf Rang 17 beim weltweiten Einkommen stehen.

Den Unterschied zwischen relativ und absolut kennst du nicht?

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Oponn  04.06.2024, 13:23
@Maddoc66

Natürlich spielt das eine Rolle. Es ist völlig unsinnig, relative und absolute Zahlen zu vergleichen.

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Maddoc66  04.06.2024, 13:31
@Oponn

Und inwiefern sieht es jetzt absolut besser aus? 17% der Deutschen leben in absoluter Armut trotz dieses so gepriesenen Sozialstaats und exorbitanter Abgaben.

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Oponn  04.06.2024, 13:34
@Maddoc66

Deine Definition von absoluter Armut teile ich nicht. Ansonsten setzt du oben eben absolute Zahlen in Relation zu den Abgaben.

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Maddoc66  04.06.2024, 13:38
@Oponn

An meinem persönlichen Beispiel sieht es so aus, das, seitdem ich in Montenegro versteuere und da meinen Hauptwohnsitz habe, ich monatlich für die exakt gleicht Tätigkeit 6500€ mehr verdiene. In Deutschland waren es ca. 10.000€ nun sind es ca. 16.500€. Womit will man diesen Unterschied den rechtfertigen ?

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Maddoc66  04.06.2024, 13:44
@Oponn

Das sehe ich leider etwas anders. Das deutsche Sozialsystem sichert dir gerade einmal das überleben, das tut das in Montenegro ebenfalls wenn auch auf etwas andere Art und Weise.

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Oponn  04.06.2024, 13:46
@Maddoc66

Dann sieh es anders. Es wird aber niemand zum Depp, weil er nicht deine Meinung hat.

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Maddoc66  04.06.2024, 13:49
@Oponn

Ja, du hast schon Recht, jeder wie er will. Deutschland ist für mich aufgrund der Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung als Lebensmittelpunkt uninteressant geworden.

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Oponn  04.06.2024, 13:51
@Maddoc66

Wie schon festgestellt, sind wir da unterschiedlicher Ansicht.

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