Ist Deutsch oder Mathe wichtiger?

12 Antworten

Also natürlich sind beide Fächer im beruflichen Alltag und auch für den weiteren Werdegang wichtig. Es gibt viele Situationen in denen du einen guten Sprachsatz benötigst, z.B. Bewerbungsgespräche oder gut formulierte Argumentationsketten im Beruf. Mathematik ist natürlich genauso so wichtig im Alltag, z.B. kurze Rechenaufgaben beim Einkauf oder auch das umrechnen von Maßeinheiten, sowie finanzielle Einschätzungen. Ich weis nicht welchen Jahrgang du besuchst (ich nehme jetzt an das die Frage daraus entstand, weil du gern einzuschätzen möchtest, in welches Unterrichtsfach du mehr Engagement du stecken möchtest) aber wichtig ist, dass man bereits eine Idee hat, wo man sich am Ende gern sieht bzw. die grobe Richtung kennt, welche man nach der Schule oder dem Studium einschlagen wird. Es kommt meist auch ganz anders aber ich würde das berufliche Ziel im Auge behalten und demnach entscheiden, denn ein Linguist oder ein Analytiker gehen anders vor.

Obwohl ich früher in Mathe besser war, sage ich: beides ist wichtig. Und da wir eigentlich alle Deutsch benutzen, kann dies unmöglich unwichtig sein. Mir fällt es hier auf, dass viele (auch Erwachsene) Mankos in Punkto Textverständnis, sprachlicher Logik, Grammatik und Rechtschreibung haben.

Natürlich geht es nicht darum, dass man mal einen kleinen Fehler macht (klar, passiert jedem, mir natürlich auch). Aber manchmal bekommt man echt "Augenkrebs" von dem, was hier so steht (selbst grundlegende Wörter werden falsch geschrieben).

Natürlich ist auch klar, dass Menschen, die keine deutsche Muttersprachler sind, öfters gewisse Schwierigkeiten haben. Aber die Schwierigkeiten betreffen auch Leute, die von Kind auf Deutsch benutzen.

Insofern: da ist noch Platz nach oben. :)

Ok, nun zu Mathe: mochte ich immer gerne. Ist in vielen Studiengängen wichtig, aber ich sehe natürlich auch, dass ein Germanistik-Student eher nicht so viel damit anfangen kann.

Das kann man so pauschal nicht beantworten.

Ich denke mal, du beziehst dich in deiner Frage auf die Schulfächer.

Obgleich vielen Schülern der Sinn des Schreibens einer Gedichts- oder Dramenanalyse zweifelhaft ist, geht es dort um nichts anderes als die deutsche Sprache, Grammatik, etwas Literaturgeschichte und das Schreiben zusammenhängender, kohärenter, logisch aufgebauter Texte zu lernen.

In Deutsch geht es nicht darum, dass du als Rentner von dir behaupten kannst, dass du ein Gedicht fehlerfrei analysieren und interpretieren kannst, sondern mehr darum, bei der Beendigung deiner Schullaufbahn eine ordentliche Rechtschreibung zu haben, deine Meinung richtig und fundiert ausdrücken zu können, gut argumentieren und ohne Probleme längere Texte schreiben zu können.

In Mathe haben viele Schüler dasselbe Problem: Wofür muss ich wissen, wie ich eine kubische Gleichung löse, wie ich Bruchterme vereinfache, wie ich differenziere oder integriere?

Es geht nicht darum, das im späteren Leben drauf zu haben, sondern darum, das logische Denken zu schulen, zu lernen, ein Problem strukturiert anzugehen und lösen zu können. Die ganzen mathematischen Methoden sind nur die Mittel zum Zweck.

Deshalb kann man meiner Meinung nach auch nicht sagen, dass eines der beiden Fächer mehr oder weniger wichtig ist.

Beide haben ihre Daseinsberechtigung und haben eine enorme Wichtigkeit in der Schule.

LG Willibergi

Obwohl ich mein Leben lang schlecht im Rechnen und/oder in Mathe war (ich war die Verzweiflung meiner Mathematiklehrerin, da ich ihr im Unterricht
intelligent und verständig erschien, aber sämtliche Mathe-Arbeiten mit
konstanter Bosheit verhaute, indem ich mich miserabel verrechnete---damals gab's noch keine Taschenrechenr---und dann gar nciht dazu kam, alle Aufgaben fertigzukriegen) trotz alledem: 

Was Wichtigeres als Mathematik gibt's nicht. Wie wunderbar (sagte Leibniz), dass die Natur nach vernünftigen, mathematisch erfassbaren Gesetzen geregelt ist: Ohne ihre mathematische Durchdringung der Welt hätte die Menschheit nicht überlebt. (Die meisten mathematischen Kunstgriffe sind ja gerade deshalb entwickelt worden, WEIL die Menschheit ein wichtiges praktisches Problem überhaupt nicht hätte bewältigen können.)

Wogegen natürliche Sprachen und Literatur zwar schön sind und wichtig, damit sich die Menschen untereinander überhaupt verständigen können; aber erst die Sprache der Mathematik, die auf der natürlichen Sprache aufsetzt und sehr viel schärfere Gedankenstrenge ermöglicht (und zwar in allgemeinverbindlicher sprachen-und kulturübergreifender Form), ohne die wären eben die Gedankengänge gar nicht möglich, ohne die die Welt nicht bewältigt werden könnte.

Daher: Auch wenn du in der Mathematik nicht begabt sein solltest (ich war es áuch nie), versuch mal, davon soviel mitzukriegen wie du kannst. Mal keine Angst vor der Mathematik, einfach versuchen, so locker wie möglich mitzudenken.

(Nachdem ich mich bezüglich meiner Studienfächer so gut ich konnte, vor der Mathematik gedrückt hatte und bei den Sprachen gelandet war, wo mir dann aber die gedankliche Strenge und das Streben nach Objektivität bei den Linguisten viel attraktiver erschien, als die so subkjektive Literaturwissenschaft---nachdem ich also an diesem Punkte war, da fiel mir plötzlich das Buch Language. Mathematics and Linguisitics des klassischen amerikanischen Strukturalisten Charles Hockett in die Hände. Es hatte mich also auch hier erwischt. Ohne Mathematik auf die Dauer kein scharfes, objektives Denken. Ich bewundere die Menschen, die die zur Mathematik erforderliche gedankliche Disziplin aufbringen, ganz gewaltig. LEICHT fällt das denen nämlich áuch nicht. Aber sie bleiben trotzdem hartnäckig dran.

Das könntest du áuch versuchen. Es wäre sehr lohnend, auch wenn's schwerfällt. Aber schwer ist nicht dasselbe wie unmöglich.


Deponentiavogel  15.11.2016, 23:06

Aber ohne Sprache hätte halt keiner Mathe betreiben können.

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ElizaD  15.11.2016, 23:33
@Deponentiavogel

Eben. Das sagte ich ja. Bloß hat die Mathematik die natürlichen Zeichensysteme bzw Sprachen so verschärft, dass damit Sachverhalte mit einer Allgemeinverbindlichkeit und Schärfe ausgedrückt werden können, die die natürliche Sprache nicht zuwege bringt. Einerseits.---Andererseits vermag die natürliche Sprache gerade wegen ihrer Weichheit und der Fähigkeit, Dinge in Bildern (Metaphern) auszudrücken, auch auf das Neuland des bisher Ungesagten vorzudringen. (Das aber jeweils nur für den Lebensbereich, in dem die betreffende natürliche Sprache gesprochen wird...)

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es kommt auch sehr drauf an welchen job du machen willst... :)