Ist der Mensch mehr als ein hoch entwickeltes Tier?

NUR ein hochentwickeltes Tier 44%
Tier, das durch die Evolution zwar einzigartige aber wissenschaftlich erklärbare Eigenschaften hat 22%
keines der genannten 17%
Von Gott geschaffenes Wesen, die Krone der Schöpfung im Zentrum des Universums 11%
Höheres Wesen, das eine Seele hat und frei entscheiden kann 6%

18 Stimmen

19 Antworten

Tier, das durch die Evolution zwar einzigartige aber wissenschaftlich erklärbare Eigenschaften hat

Die Antwortenauswahl ist etwas wirr...?

Der Mensch ist ein Tier, nichts mehr, aber das großgeschriebene "NUR" verwirrt mich, was soll den schlecht dran sein?

Für "sich frei entscheiden" können muß es dann eine "Seele" haben? Was soll das sein, genau?

Der Mensch ist ein Tier. Eines mit wenigen aber herausragenden Eigenschaften, dafür ganz mies was andere Eigenschaften angeht (schwach, nackt, kaum krallen, kann nicht lang die Luft anhalten, nicht toll hören, ...). Eben ein Tier, das sich im Verlauf der Evolution seine Nische (denken und kooperieren) gesucht hat... Da von "hoch" zu sprechen ist seltsam, was wäre denn das zu passende "tief"?

Die Frage ist falsch gestellt. Die Frage ob der Mensch auch nur ein Tier ist setzt voraus dass es Menschen und davon abweichend Tiere gibt. Die Trennung zwischen Menschen und Tieren gibt es in der Realität aber gar nicht. Wir Menschen sind ohne ihre Vorfahren, (Australopitecinen, das waren Affen auf zwei Beinen) und der ganzen Natur um uns herum gar nicht denkbar. Wir wären erst gar nicht entstanden und auch nicht lebensfähig. Alle Eigenschaften die wir so  wichtig nehmen sind auch schon von unseren Vorfahren entwickelt worden. z.B. Brutpflege, Kommunikation,  Zusammenhalt, benutzen von Werkzeug, aufrechtes gehen, etc. Was uns unterscheidet ist die Hirnleistung. Genetisch sind wir von den Schimpansen kaum zu unterscheiden.  Wir sind ein Teil der Natur, daher ist es so wichtig die Natur um uns herum z erhalten, ohne gehen wir ein!

NUR ein hochentwickeltes Tier

Der Mensch ist nur ein Tier unter vielen. Viele Tiere haben Eigenschaften, die man noch vor Kurzem für exklusiv menschlich hielt.
So etwas wie eine Seele wurde nie nachgewiesen. Es ist nur eine Vorstellung aus der Antike als die Menschen noch glaubten, man würde mit dem Herz denken und alles wäre von Göttern geschaffen worden.
Es schmeichelt natürlich dem Ego, wenn man sich für was besonderes hält, aber dadurch wird man nichts Besonderes.

NUR ein hochentwickeltes Tier

Die Formulierung "nur" ist hier allerdings schlicht falsch. 

Mittlerweile hat sich rausgestellt, dass die meisten der Eigenschaften welche wir früher exklusiv unserer Spezies zuschrieben auch in anderen anzutreffen sind, wie z.B. komplexe Sozialstrukturen, ausgefeilte Kommunikation, die Nutzung von Werkzeugen oder ein Ich-Bewusstsein. 

Wir sind "nur" ein Tier...aber daran ist nicht schlechtes oder abwertendes. 


SapiensEtFelix 
Beitragsersteller
 13.01.2017, 23:18

Danke für deine Antwort;)

Ich weiß das "nur" ist ein bisschen kritisch ich wollte eigentlich keine so abwertende negative Betonung setzen, sondern nur hervorheben, dass diese Auffassung der, dass der Mensch eine Art "höher gestelltes Wesen" ist, widerspricht.

NUR ein hochentwickeltes Tier

Naja, ob der Mensch "einzigartig" ist, ist fraglich. Wir wissen ja nicht, ob der Mensch die einzige intelligente Spezies im Universum ist. In jedem Fall ist unsere Spezies zu Außergewöhnlichem (z.B. Erreichen des Mondes und ggf. auch anderer Planeten) fähig, etwas das, wenn wir uns mit den sonstigen Tieren vergleichen, "unglaublicher" ist, als alles das wir kennen.

Vielleicht ist das aber wirklich nur die von dir beschriebene "Arroganz", also der sich selbst und andere Menschen bewundernde, aus evolutionären Gründen in unserem Denken verankerte "Filter", ohne den wir niemals ganz die "Realität" werden betrachten können, so wie bei den vielen anderen "Filtern" der menschlichen Wahrnehmung auch ist. Dann ist es "nur" unter ein emotional überladenes System von sozialer Achtung und Missachtung gegenüber Mitgliedern der eigenen Spezies, das Gruppen mit dieser Tendenz sehr viel überlebensfähiger gemacht hat, weil es "Fortschritt" aller Art befördert. Daher könnte das Streben nach individueller Einzigartigkeit und sozialer Anerkennung sich während der Entstehung von Zivilisation und Gesellschaft in der abstrakten Form vom Glauben an die Einzigartigkeit des Menschens konzentriert haben, man könnte sagen um die Zeit zu "überbrücken", in der wir unsere eigene "Einzigartigkeit" zwar feststellen, aber nichts mit ihr anfangen und sie nicht verstehen können ohne "durchzudrehen", wenn wir sie nicht auf etwas "Konkretes" übertragen, und sei es nur das uns bekannte Gefühl von Bewunderung für die eigenen und bei anderen Menschen beobachteten Fähigkeiten oder die einer menschlichen Gesellschaft, die wir emotional konditioniert mit dem Gefühl von "Tiefgang im Denken" und sprachlosem Staunen verbinden. Auch die begrenzte Fähigkeit von Sprache, Gestik und Mimik, die eben nicht vollständig die vom Einzelnen wahrgenommene Lebensrealität mit all ihren Emotionen wiedergeben kann, weil diese dafür einfach zu parallel, zu komplex und zu groß sind, könnte dann etwas mit unserem (individuellen sowie gesellschaftlichen) Bedürfnis danach zu tun haben, Konstrukten wie der menschlichen "Einzigartigkeit" einen dermaßen "tiefen" und "uns alle übertreffenden" Sinn sowie eine in unser Welt- und Selbstbild passende Begründung zuzuschreiben. In dem Fall wäre es nur ein Spiegel der Funktionsweise unseres Gehirns, das ein zwanghaftes Bedürfnis nach Erklärung und Zuordnung hegt (weil dies eben evolutionär vorteilhaft war) und im Falle der Überforderung (wie beim Nicht-Verstehen des eigenen Seins) sich einfach eine Zuordnung "aussucht", die am passensten scheint (eben die konkrete, aber sehr komplexe Emotion "Bewunderung" bzw. "Streben nach Einzigartigkeit").

Vielleicht mache aber auch ich mich gerade zum Affen (im wahrsten Sinne des Wortes), weil ich eine viel zu schwierige und einfach nicht mit meinen Fähigkeiten lösbare Frage zwanghaft versuche in Worte zu fassen und zuzuordnen, um einen psychischen Mechanismus zu bedienen, der aus evolutionären Gründen und gar nicht aus "tieferen" Gründen besteht. Moment, jetzt mache ich es schon wieder! ;) Du siehst schon, an diesem Thema spalten sich die Geister und es wird wohl nie eine "zufriedenstellende" Antwort darauf geben, vielleicht gibt es allenfalls die "für einen selbst" zufriedenstellende Antwort, wobei allerdings "zufriedenstellend" schon wieder eine Definitionsfrage ist. Vielleicht ist es aber auch gerade diese endlose Rastlosigkeit, sich nicht mit den existierenden Antworten und Zuordnungen zufriedengeben zu können, die unserer Spezies den (selbstzugeschriebenen?) "besonderen Funken" gibt.

Wenn dich diese Fragen so sehr beschäftigen, rate ich dir, dich mit Erkenntnistheorie und Literatur zur eigenen Erkenntnisfähigkeit zu beschäftigen, zu dem Thema gibt es verschiedenste sehr interessante und anregende Theorien, Ideen und Meinungen. Aber genau das werden sie wohl immer bleiben und nie die "universelle" Lösung, aus oben beschriebenen Gründen.