Ist der Gott des AT ein Borderline Gott?

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Sind doch nur Geschichten?

Bedenke doch mal wie alt diese Geschichten sind.

Sie reflektieren die Gottesbilder einer Gesellschaft, die noch Meilenweit von dem entfernt war, was heute gute humane Normen wären.

Nicht Gott macht die Meinung der Menschen über ihn. Sondern eine unhumane Gesellschaft konnte auch nur ein unhumanes Gottesbild hervorbringen.

Dies spielgelt sich in diesen zich mal überlieferten Geschichten wieder, die zum Teil erstmalig in babylonischer Gefagenschaft in Schriftform gesammelt wurden.

Ein Gottesbild sollte daher nicht generell von einem Buch ausgehen, was man nicht selber geschrieben hat, sondern von dem wie man ihn selber erlebt.

So gibt es individuelle Gottesbilder wie es Menschen gibt - Gottesbilder anderer Religionen sind heute immer noch sehr unhuman. Die Bibel liefert lediglich einen Einblick wie die damalige Gesellschaft so drauf war.

Hallo Judith,

es haben sich im Laufe dieser frühen Jahrtausende unterschiedliche Gottesbilder und auch Glaubensinhalte angesammelt. Seit Abraham ging das aber eine eine bestimmte Richtung.

Dennoch war Gott gerne als irgendwie humanoid geglaubt - mal mit der, mal mit einer anderen Charakteristik. Wären damit wirklich Eigenschaften Gottes beschreiben, so könnte man schon auf irgendwie Borderline usw. schließen.

Ein sehr interessanter und auch zum Teil abstrakter Ansatz zu Gott kam von Jesus. Da war Gott mit Liebe gleichgesetzt - was sicherlich revolutionär war. Heute lässt sich die Liebe glaubensfrei im Rahmen eines Modells, dass dann auf Menschen anwendbar ist, darstellen. Dabei zeigen sich Parallelen zur Überlieferten Anschauung Jesu.

Nur - das Modell braucht keine Gottheit - und so stellt sich erneut die Frage, wer oder wo Gott sein mag. Entweder existiert kein Gott - oder Gott ist ein Produkt menschlicher Gedanken. Dann könnte Gott wieder so beliebig sein, wie zu den frühen Zeiten geglaubt - einschließlich einem Gott der Liebe.

Die Liebe erhält insofern eine Präferenz, da sie sich aus einer plausiblen Vermutung eines Anteils "jenseits" der Raumzeit nur mit Aussagen aus Raumzeitlosigkeit modelliert. Da wird Gott zu eine möglichen Manifestation der Liebe in Form einer Persönlichkeit in der eigenen Gedankenwelt.

Andere Gottheiten würden dann alleine aus einer Gedankenwelt im Umfeld der Raumzeit selbst entspringen. Allenfalls kann man noch den Teufel als eine Manifestation der Abwesenheit von Liebe betrachten.

Auf wen würden wir uns dann verlassen? Auf die Liebe in uns selbst, zu der wir uns entscheiden dürfen, die sich dann im Rahmen einer eigenen Attitude präsentiert. Das ist wieder so grob mit eigenen und moderneren Worten gesagt, was von Jesus auch schon überliefert wurde.

Die Liebe modelliert sich so, dass sie eint, dass immer etwas von ihr ausgeht, dass etwas sie auch immer erreichen darf. Das ist in der Definition notwendig, sonst wäre sie nicht vollständig - aber auch hinreichend. Mit den Eigenschaften entstehen gleichermaßen für alle Fülle und größtmöglicher Freiheitsgrad in der Einheit. Damit bietet die Liebe ein absolutes Maß - im Vergleiche zu relativen Maßen wie gut oder schlecht - an. Und auch den Ansatz meine ich, aus manchen Überlieferungen von Jesus herauszulesen (z.B. in den Wundertaten).

Hätten wir jetzt endlich Gott gefunden? Ja - wenn wir an diesem Maß messen, erkennen wir, was Göttlich - Liebe - ist oder nicht. Ein Strafen oder Ermorden wäre außerhalb jeglicher Liebe.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Antwort ist schlicht und ergreifend: Nein.

Die Wahrheit ist, dass Du die Texte entweder nicht im Kontext liest oder verstehst.
Das ist keine Schande - gerade historische Texte erschließen sich nicht so einfach beim unbedarften Lesen. Nun, aber Wissen das kann man sich aneigenen und nachholen.

Es war niemals Gottes Plan Isaak zu opfern - zumal er als erwachsener Mann, der er damals war - hätte Abraham leicht überwältigen und dem Opfer entfliehen können.
(Man muss halt auf die Details wie die Zeit und Altersangaben achten!).

Es ging hier einerseits darum Abraham auf eine Gehorsamsprobe zu stellen - andererseits als deutliches Symbol dafür, was Gott sich mit dem Tod Jesus selbst abverlangt hat (bzw. verlangen wird, aus der damaligen Perspektive). Die Parallelen sind da mehr als eindeutig.

JHWH ist und bleibt übrigens immer der, der er war, ist und sein wird. Es gibt keinen "Gott des Alten Testaments". Es gibt nur einen Gott.

Sollte Dich das Thema ernsthaft interessieren, dann musst Du schon was Zeit zum Lernen investieren. Der Gesamtkontext erschließt sich nicht durch "einfach mal so lesen".
Einstiegshilfe bekommst Du z. B. durch den Podcast Durch die Bibel. Für das erste Buch Mose musst Du im Augenblick reichlich nach hinten blättern - es ist aber alles da. 😉


Zicke52  21.08.2021, 14:54

"Abraham auf eine Gehorsamsprobe zu stellen"

Und genau das ist ja das Schlimme an der Sache: Diesen unbedingten Gehorsam, der sich über alle ethischen Regeln hinwegsetzt und das eigene Gewissen desaktiviert, als etwas Positives darzustellen!

2
xxScarface1990  21.08.2021, 18:25
@Zicke52

Es ging Gott nicht um eine Gehorsamsprobe (er wusste bereits, wie Abraham sich verhalten würde), sondern darum aufzuzeigen, dass die Befolgung der Weisungen Gottes immer zum guten führen, dass man auf Gott vertrauen kann und dass er gut ist.

0
mchawk777  22.08.2021, 17:07
@Zicke52
Diesen unbedingten Gehorsam, der sich über alle ethischen Regeln hinwegsetzt und das eigene Gewissen desaktiviert, als etwas Positives darzustellen!

In anderen Worten: Dein ethischen Regel sind für Dich DER Maßstab und wer davon abweicht ist pöse. 🙄
Zumal Du dabei reichlich Informationen, die nicht ins Knonzept passen, ausblendest. Aber ich werde das Geschriebene nicht wiederholen.

0
mchawk777  22.08.2021, 17:10
@xxScarface1990

Gehorsam manifestiert sich (in der Raum/Zeit) erst dann, wenn sie tatsächlich geschieht. Das reine Wissen darüber, das Gott zweifellos hat, ist da theoretischer Natur.

Gerade anderen Menschen gegenüber ist ein "Gott sagt, Abraham ist gehorsam" etwas anderes als die Tat, mit der belegt wird, dass Abraham gehorsam ist.

1
xxScarface1990  22.08.2021, 17:14
@mchawk777
Gerade anderen Menschen gegenüber ist ein "Gott sagt, Abraham ist gehorsam" ist etwas anderes als die Tat, mit der belegt wird, dass Abraham gehorsam ist.

Absolut. Dazu zitiere ich mal einen anderen User hier:

Abraham konnte daraus lernen, dass er sich auf Gottes Wort verlassen kann. Auch wenn er Gottes Handeln nicht immer versteht, kann er doch sicher sein, dass Er Wort hält und einen Plan hat.

0
kapundkappa  21.08.2021, 14:42

Ich weiß aus einer nicht unerheblichen Quelle, dass es sich um zwei Götter handelt. Ich weiß auch, dass das in dein Weltbild so absolut nicht hinein passt. Ich wollte es nur mal mitgeteilt haben.

0

Abraham sollte seinen Sohn Isaak nicht opfern. Es ging dabei lediglich um einen Test des Glaubens. Isaak war zu keiner Zeit in Gefahr.

Die Ägypter hatten die Israeliten über viele Jahre versklavt, obwohl Josef ihnen mal sehr geholfen hatte. Irgendwann geriet das in Vergessenheit und die Israeliten mussten sehr unter den Ägyptern leiden. Der Pharao wurde mehrfach gewarnt und versprach, das Volk ziehen zu lassen. Leider bracht er dieses Versprechen immer wieder, so dass die Plagen immer heftiger wurden.

Das Volk der Ägypter ertrank aber nicht, sondern lediglich die Soldaten, die der Pharao hinter dem Volk Israel her schickte, um es wieder zu versklaven. Auch das war wieder eine Lüge, denn vorher hatte er gesagt, dass er das Volk ungehindert ziehen lassen wollte. Doch wieder änderte er seine Meinung, was schreckliche Folgen für seine eigenen Soldaten hatte.

Für das Leid in der Welt ist der Mensch verantwortlich und nicht Gott.

Gott möchte lediglich, dass wir an Ihn glauben und Ihm vertrauen. Das ist doch nicht zu viel verlangt, wenn man bedenkt, dass Er der Schöpfer ist...


Aurina  21.08.2021, 22:33

Wozu brauchte Gott so einen Test (Isaak), wenn doch Gott eh alles weiß?

1
chrisbyrd  22.08.2021, 00:21
@Aurina

Vielleicht wollte Gott einfach, dass Abraham für viele zu einem Vorbild des Glaubens wurde - uns das wurde er für Millionen von Juden, Christen und Muslime.

1
chrisbyrd  22.08.2021, 22:37
@Aurina

Warum grausam? Abraham hat doch Isaak gar nicht geopfert...

Ein anderer Gedankengang, den ich in diesem Zusammenhang ganz interessant finde:

Abraham hätte wissen können, dass Gott Mord und vor allem die Opferung von Kindern überhaupt nicht mag. Deshalb hätte Abraham wissen können, dass Gott auf etwas anderes hinaus möchte.

Dazu:

Abraham vertraute darauf, dass Gott alles gut machen würde und dass die Sache mit Isaak einen tieferen Sinn haben sollte. Und so kam es auch...

2
Aurina  22.08.2021, 22:53
@chrisbyrd

Also ich finde allein schon den Befehl grausam genug.

Woher hätte Abrahm das denn wissen sollen? Etwa aus der Bibel? Die gab es ja noch gar nicht.

Wenn Gott doch zum Ausdruck brachte, dass er Mord und Opfer von Kindern überhaupt nicht mag, frage ich mich, weshalb er sich dann ausgerechnet für solch einen Beweis entschieden hat?

0
chrisbyrd  22.08.2021, 22:58
@Aurina

Abraham hätte noch viel mehr wissen können:

Gott hatte ihm versprochen, dass er der Stammvater eines großen Volkes werden würde. Dann wurde Isaak geboren, obwohl Abraham und Sarah schon sehr alt waren und eigentlich keine Kinder mehr hätten bekommen können.

Im Prinzip hätte Abraham wissen können, dass die ganze Sache ein gutes Ende nehmen würde. Und so kam es selbstverständlich...

Dazu kommt noch ein wesentlicher Aspekt, der in Hebräer 11,17-19 erwähnt wird:

  • "Durch Glauben brachte Abraham den Isaak dar, als er geprüft wurde, und opferte den Eingeborenen, er, der die Verheißungen empfangen hatte, zu dem gesagt worden war: »In Isaak soll dir ein Same berufen werden«. Er zählte darauf, dass Gott imstande ist, auch aus den Toten aufzuerwecken, weshalb er ihn auch als ein Gleichnis wieder erhielt."

Was hätte also passieren können? Gott steht immer zu seinen Verheißungen, die Er uns macht...

1
Aurina  22.08.2021, 23:31
@chrisbyrd

Was hätte also passieren können? Zuallererst fällt mir dazu ein, dass Abraham seinem Sohn Isaak Schmerz zugefügt hätte. Und ich meine auch, dass Abraham seinem Sohn eine Wertminderung seiner Person gelehrt hätte. Was ich persönlich als sehr traurig empfinde. In meinen Augen hätte Abraham als Vater versagt. Wo bleibt dabei die Liebe zu seinem Sohn? Genau, auf der Strecke.

0
chrisbyrd  23.08.2021, 10:45
@Aurina

Wie sehr Abraham seinen Sohn geliebt hat, merkt man, wenn man die Geschichte liest. Er war aber gehorsam gegenüber Gott und vertraute einfach darauf, dass Gott alles gut machen würde. Das Ergebnis gab Abraham doch recht. Es wurde alles gut!

Es wäre traurig gewesen, wenn Gott Schmerz und Tod zugelassen hätte. Das hat Er aber nicht!

Die Liebe war doch da: Abraham und Isaak lernten eine wichtige Botschaft: Es lohnt sich, Gott in allem zu vertrauen und zu folgen.

Darüber hinaus ist das Geschehen ein Vorausblick auf die dann wirklich größte Ungerechtigkeit der Geschichte: Der einzig völlig Unschuldige stirbt stellvertretend am Kreuz zur Vergebung unserer Sünden. Gott lässt seinen Sohn von den Römern misshandeln und am Kreuz sterben, damit wir die Vergebung unserer Sünden und das ewige Leben haben können. Der Grund dafür war, dass Gott uns so sehr liebt, aber eben über unsere Sünden nicht einfach hinwegsehen kann. Sünde muss immer gesühnt werden. Das hat hat Jesus für uns übernommen.

Bei Isaak war es nur ein Glaubenstest und Isaak war zu keiner Zeit in Gefahr, auch nur annähernd verletzt zu werden. Bei Jesus wurde das stellvertretende Opfer zur Vergebung unserer Sünden aber Realität - weil Gott uns liebt!

1
Aurina  23.08.2021, 14:00
@chrisbyrd

Ist nicht alles Gottes Geschichte, Gottes Plan? Demzufolge - laut Bibel - auch die grausame Kreuzigung Jesu Gottes Wunsch war, das ist klar der Bibel zu entnehmen. Deshalb musste! Judas sein Schicksal als Verräter Jesu erfüllen.

Wie dem auch sei, ich kann es nicht recht nachvollziehen...

0
chrisbyrd  23.08.2021, 19:40
@Aurina

Nein, absolut nicht! Judas hatte die Möglichkeit, sich für das Richtige zu entscheiden, doch leider entschied er sich für das Falsche.

So ist es auch bei uns: Wir können uns für Gott oder gegen Gott entscheiden.

Gottes Plan war bestimmt nicht Leid, Krieg, Streit, Mobbing, Hass, Krankheit, Sünde und Tod. All diese Dinge kamen durch den Sündenfall der ersten Menschen in die Welt. Aber Gottes Plan ist, alles wieder herzustellen, wie es eigentlich sein sollte: Eine Welt ohne Leid und Sünde (vgl. Offenbarung 21,4-5a).

Hätte Judas sich richtig entschieden, hätten die Pharisäer andere Wege gefunden, um Jesus den Römern zur Kreuzigung auszuliefern. Hätten die Römer sich geweigert, hätten die Pharisäer Jesus anders umgebracht. Aber all das hätte auf den gleichen Fehlentscheidungen beruht, die Judas auch traf: Die bewusste Entscheidung gegen Gott.

Das Opfer Jesu am Kreuz war Gottes Erlösungsplan für uns Menschen. Dabei geht es darum, dass Sünde gesühnt werden muss. Gott kann also über Sünde nicht einfach hinwegsehen.

Wäre Jesus nicht am Kreuz gestorben, wären wir ewig in unseren Sünden und könnten niemals zu Gott kommen. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass Jesus am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist.

Dazu gehört aber auch eine Entscheidung von uns, auch in dieser neuen Schöpfung leben zu wollen...

0

1.) Er ist eine zwielichtige Gestalt

2.) Mit BPS hat das nichts zu tun

3.) Erst denken, dann schreiben

Woher ich das weiß:Hobby – Schule, Dokumentationen, Bücher etc.

Judith921 
Beitragsersteller
 21.08.2021, 14:24

Vielen Dank für Nr.3.

0
mchawk777  21.08.2021, 14:37
@Judith921

Gib nix drum, wenn jemand nur seine Meinung/Weltanschauung ohne weiter Ausführungen wieso/weshalb/warum äußert.

0