Ist der Baum schon tot oder kann man den noch retten?

Baum - (krank, Garten, Holz)

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Also fachmännisch war dieser Schnitt nicht. Ich vermute vom Wuchs und von der Rinde her, dass es sich um eine Eiche handelt?

Ich frage mich zunächst, mit welchem Ziel der Baum gestutzt wurde? Soweit ich es auf dem Foto sehe, wurde fast die gesamte Krone entfernt, nur die Ansätze der Verzweigungen wurden stehen gelassen. Der sonst noch kräftige Baum wehrt sich natürlich dagegen und versucht, eine neue große Krone aufzubauen. Da er nur noch halbmeterlange Stumpen zur Verfügung hat, treibt er natürlich aus allen schlafenden Augen aus. Das Ergebnis sehen wir auf dem Foto: Viele lange Zweige so dicht nebeneinander, dass diese sich kaum weiter verzweigen können. Der Baum bekommt nicht mehr genug Blattwerk zur Aufnahme von Sonnenenergie, damit bricht auch sein Immunsystem zusammen. Hinzu kommt, dass einige Schnitte so übertrieben schräg platziert wurden, dass die Wunden größer als notwendig sind. Sie trocknen zum einen stärker aus, sterben damit ein Stück weit nach innen ab. Zum anderen bilden sie ein weit offenes Tor für Pilze.

Der Baum ist noch nicht tot, er wird aber wahrscheinlich langsam sterben. Um diesen Prozess zu verzögern, müssten einige Äste erst einmal nachgeschnitten werden. Die neuen Schnitte müssen gerade sein und im noch gesunden Holz erfolgen, so dass der Baum die Schnittwunde noch überwallen kann. Außerdem müssen die vielen jungen Austriebe so ausgelichtet werden, dass sie sich zu einer neuen und halbwegs noch gesunden Krone verzweigen können. Zweige nahe den Kappungsstellen der alten Äste sind dabei bevorzugt zu erhalten. Sie bewirken einen anhaltenden Saftstrom bis in die Nähe dieser Wunden und geben dem Baum damit die Chance, sich selbst gegen neue Pilzinfektionen zu wehren.

Bei einer Kappung wie auf dem Foto gilt die Regel: Einmal kappen - immer kappen! Das bedeutet, wenn man einen Baum so radikal zurückschneidet, dann bilden die Schnittstellen Schwachpunkte sowohl in der Immunabwehr als auch in der Statik, falls der Baum den Schnitt gesund überlebt. Die austreibenden Äste brechen ab einer bestimmten Größe bevorzugt an den alten Kappungstellen, so dass man sie vorbeugend alle paar Jahr immer wieder erneut kappen muss.

Nein, tot sieht anders aus. Nun ist er ja wohl gerade ziemlich stark zurück geschnitten worden. Wahrscheinlich ist es eine Pappel, so sieht es zumindest aus. Pappeln sind schnell wachsende Bäume. Zum Frühjahr, wenn es Brennessel und Ackerschachtelhalm gibt, solltest Du jeweils Sud und Brühe herstellen und damit gießen. Da bekommt der Baum dann was er braucht Kieselsäure für seine Abwehrkraft und jede Menge Dünger durch die Brennesseljauche. Die Schnittflächen könntest Du mit einem Schutzanstrich versehen. Da können dann weniger Parasiten durch die Ritzen im frischen Stammschnitt eindringen. Auf die untere Schnittfläche würde ich ein Baumhaus für den Nachwuchs bauen. Etwas höher Nistkästen Richtung Ost hängen. Vielleicht noch einen Fledermauskasten. So findet im Baum dann entsprechend Leben statt. Alle Bewohner werden ihren Teil dazu beitragen ihn, den Baum, zu erhalten. Dir obliegt dann aber die Verantwortung dafür. Das ist eine wichtige Aufgabe, in die Du dann aber rein wächst. Viel Spaß und Glück von Realschule 1971.

naja der Fachmann hätte die Schnittstellen versiegeln müssen - dann wären auch keine Pilze eingedrungen - ach der der Baum kann trotzdem noch lange grünen.

Schnittstellen sind zu gerade durchgeführt! Man hätte sie, schräger schneiden müssen.Dann kann auch Wasser daran ablaufen! Wer hat ihn so gestutzt,weil du fachmännisch schreibst? Eine Firma?Reklamieren! Ansonsten sollte man nochmal "nachschneiden"!

warte erstmal ab, bist er blätter bekommt oder nicht. und wenn überhaupt mußt du beim forstamt dies melden, dann wirt erstmal untersucht.