Ist das zu viel oder sollte man damit klarkommen?

1 Antwort

Es ist berechtigt, damit nicht klarzukommen.

Ich weiß gar nicht, wo man da anfangen soll. Erst einmal solltest du vielleicht mit jemandem Reden. Ein guter Start wäre die Nummer gegen Kummer: 116 111 (kostenlos)

sexueller Missbrauch in der Familie... die Person gehört eigentlich nicht ins familiäre Umfeld. Eher ein Fall für die Polizei. Vielleicht schreibst du dir die Begebenheit in allen Einzelheiten so genau wie möglich auf. Dann kannst du später als Erwachsene noch immer Klage einreichen.

Fußball ist für dich hoffentlich keine Belastung sondern eine willkommene Auszeit vom Familienstress?


Lena12227 
Beitragsersteller
 19.08.2023, 21:47

Fußball ist beides für mich, da wenn ich etwas mache halt immer die beste sein muss. Ich habe zwar viel Ehrgeiz und Spaß aber es kommt immer was von meinem Vater dazu z.B. dass ich mal mehr trainieren soll weil sonst spiele ich scheiße und werde fett usw…

napoloni  20.08.2023, 10:00
@Lena12227

Hhm, also die Nummer gegen Kummer solltest du wirklich versuchen; die Leute da sind "Profis", können zuhören, dir möglicherweise Bewältigungsstrategien mitgeben oder Anlaufstellen nennen. Vielleicht wäre auch ein Kontakt zum Jugend- und Sozialamt hilfreich; auch die haben wahrscheinlich eine Anlaufstelle, die dich beraten kann. Du musst nicht befürchten, dass die dich dann direkt aus der Familie reissen oder deinen Eltern Ärger machen. Aber sie könnten dich unterbringen, falls dir alles zu viel wäre und sie könnten auch auf deine Eltern einwirken.

Als Kinder neigen wir oft dazu, von Eltern Perfektheit und Stärke zu erwarten. Und wir teilen die Welt gerne in Gut und Böse auf. Aber so einfach ist es natürlich nicht. Eltern sind Menschen; die haben auch Probleme und machen Fehler. Ich gehe davon aus, dass sie vieles bei dir richtig gemacht haben, dich lieben und hinsichtlich Fußball auch viel Zeit für dich aufbringen. Was aber nicht bedeutet, dass du alles hinnehmen musst.

Bei der Missbrauchsgeschichte war deine Mutter in der familiären Zwickmühle und hat meiner Meinung nach nicht das Richtige getan. Wie geschrieben solltest du dir die Option freihalten, den Fall als Erwachsene zu Gericht zu bringen. Falls es dein Wunsch wäre, natürlich auch heute schon; ich bin aber davon ausgegangen, dass du dazu derzeit nicht die Kraft hättest und dein familiäres Umfeld gerade nicht weiter in Brand stecken willst.

Dass dein Vater zu viel von dir erwartet ... nicht gut, aber hinnehmbar. Dass er dich schlägt, ist ein No-Go.

napoloni  20.08.2023, 10:10
@napoloni

Die Schulsozialarbeiterin... vielleicht solltest du von dir aus ein weiteres Gespräch mit ihr suchen und ihr sagen, wie es bei dir angekommen ist, dass sie sofort deine Mutter involviert hat und dass es für dich nun schwer ist, ihr zu vertrauen.

Das gibt ihr dann die Möglichkeit, ihre Vorgehensweise zu erklären (sie wollte ja wahrscheinlich nichts Böses) und gibt euch vielleicht eine Basis für eine gute Zusammenarbeit.