Ist das üble Nachrede?
Person A hat zu Person B gesagt, ich sei ein Stalker. Dabei weiss ich gar nicht wo die angeblich gestalkte Person C wohnt. Demzufolge war ich auch noch nie bei ihr zu Hause oder davor. Handelt es sich hier um üble Nachrede?
Um etwas genauer zu werden, mein Kontakt mit Person C bestand aus 2 Instagramnachrichten und 2 E-Mails innerhalb eines Zeitraumes von ca 1-2 Monaten. Die Nachrichten haben keine Beschimpfungen, Drohungen oder ähnliches enthalten. Person A meinte daraufhin zu Person B, ich wäre eine Gefahr und könnte als nächstes bei Person C auftauchen. Person B hat mir dies mündlich so geschildert.
4 Antworten
Um als Stalker zu gelten, muss man den Wohnort der betroffenen Person nicht unbedingt kennen. Der Begriff Stalking bezieht sich allgemein auf das beharrliche Verfolgen oder Belästigen einer Person, das deren Lebensführung erheblich beeinträchtigt. Es kann sich dabei um verschiedene Formen der Belästigung handeln, die sowohl direkt als auch indirekt ausgeübt werden, wie:
Ständige Kontaktversuche (z. B. Anrufe, Nachrichten, E-Mails)
Unerwünschtes Verfolgen oder Beobachten (auch ohne Kenntnis des Wohnorts)
Auflauern an Orten, an denen die Person sich regelmäßig aufhält (z. B. Arbeit, Freizeit)
Bedrohungen oder Beleidigungen über soziale Netzwerke oder im realen Leben
Stalking bedeutet also nicht zwangsläufig, dass der Stalker den genauen Aufenthaltsort oder den Wohnort der Person kennen muss. Es geht vielmehr darum, dass das Opfer sich durch das wiederholte, unerwünschte Verhalten des Stalkers eingeschränkt oder verfolgt fühlt.
In deiner Situation wäre es wichtig zu betonen, dass es für den Vorwurf des Stalkings Belege geben müsste, wie z. B. wiederholtes unerwünschtes Verhalten oder Belästigungen, unabhängig davon, ob der Wohnort der betroffenen Person bekannt ist oder nicht. Wenn du keinerlei Kontakt oder belästigendes Verhalten gezeigt hast, wäre der Vorwurf unbegründet.
In diesem Fall ist es tatsächlich nicht die Anzahl der Nachrichten, die den entscheidenden Faktor für Stalking oder Belästigung darstellt, sondern vielmehr der Inhalt der Nachrichten und wie der Kontakt zustande kam. Stalking zeichnet sich durch wiederholtes, unerwünschtes Verhalten aus, das eine andere Person einschüchtert oder belästigt.
Entscheidend ist:
Der Inhalt der Nachrichten: Waren die Instagram-Nachrichten und E-Mails neutral, höflich und ohne bedrohliche oder unangemessene Inhalte? Wenn sie rein sachlich waren und keine Belästigung oder Drohung darstellten, wäre es schwer, von Stalking zu sprechen.
Wie der Kontakt zustande kam: Wenn die Nachrichten im Rahmen eines normalen, einvernehmlichen Kontakts gesendet wurden und keine Aufforderung bestand, den Kontakt zu unterlassen, wäre dies ein weiterer Grund, warum der Vorwurf übertrieben ist.
Zusammengefasst: Es ist der Charakter der Kommunikation – also ob sie aufdringlich oder bedrohlich war – und nicht die bloße Anzahl, die entscheidend für den Vorwurf des Stalking ist.
Um etwas genauer zu werden, Person A meinte zu Person B, ich wäre eine Gefahr und könnte als nächstes bei Person C auftauchen.
Der Kontakt bestand aus 2 Instagramnachrichten und 2 E-Mails innerhalb eines Zeitraums von ca. 1-2 Monaten.
Joa, kann man durchaus als solche werten. Kommt halt dann doch auf den Kontext an.
Kann auch eine Meinungsäußerung sein. Umgangssprachlich kann man z.B. ja auch jemanden in Social Media stalken. Kommt auf den Kontext an.
Ein Stalker muss nicht bei seinem Opfer zuhause gewesen sein oder wissen, wo es wohnt^^ Man kann auch anders stalken, z.B. online, einfach draußen oder via Telefon.
Erst mal ist das nur eine Lüge, wenn es nicht stimmt. Wenn du weißt, dass jemand sowas über dich erzählt hat, dann versuche es richtig zu stellen.
Es ginge mehr in Richtung üble Nachrede, wenn diese Person sich etwaige Geschichten über dich ausdenkt, die sie anderen erzählt, um dich schlecht dastehen zu lassen.
Ist das Senden von 2 Instagramnachrichten und 2 E-Mails innerhalb eines Zeitraumes von ca. 1-2 Monaten Stalking?