Ist das normal: die Leitungen an denen die Bahn entlang fährt werfen funken?

11 Antworten

Ab und an darf auch die Bahn mit "Blaulicht" fahren ... ;-)

Generell sind Kontaktstellen bei der elektrischen Kraftübertragung kritisch. Das fängt beim Lichtschalter an, geht über Wackelkontakte in Steckdosen und endet noch lange nicht bei dem Gleitkontakt zwischen Strombügel und Fahrleitung der Bahnen.

Schon alltäglich kommt es immer wieder zu Kontaktabrissen. Beim "Öffnen" des Kontaktes kommt es aufgrund des hohen Stromflusses hierbei zu einen kleinen Lichtbogen, vulgo Funken, welcher beim Wiederherstellen des Kontaktes sofort wieder erlischt.

Bei Witterung mit Raufreifbildung setzt sich vorallem auch auf der Oberleitung Raufreif, also kleinste Eisstückchen, ab. Das verschlechtert den Kontakt zwischen Strombügel und Fahrdraht. Selbst wenn das dünne Eis sofort vom Bügel abgerieben wird, kommt es jetzt Reihenweise zu Abrissen und es werden somit immer wieder Funken gezogen.

Die Häufigkeit und die ähnliche Funkenfarbe führt dann zum Vergleich mit "mit Blaulicht fahren".

Woher ich das weiß:Hobby

Hallo

Grundsätzlich versucht man das zu vermeiden. Denn jeder Funken nutzt den Fahrdraht wesentlich mehr ab, als der normale Betrieb. Im Winter bei Eis- oder Reifbildung lässt sich das leider nicht vermeiden. Auch können bei Fahrleitungsübergängen bei Weichen oder Kreuzungen mitunter kleine Lichtbögen entstehen. Auch bei den Trennern beim Übergang von der Stations- zur Streckenfahrleitung können kleine Spannungsunterschiede bestehen, die einen Funken erzeugen, in der Zeit, wo der Stromabnehmer beide Fahrleitungen beschleift. Ich hab das mal fotografiert: Hier siehst du einen Zug nachts über den Streckentrenner zwischen Stations- und Streckenfahrleitung fahren: https://flic.kr/p/bgGX8Z

Und hier die Fahrleitung vergrössert. Dus siehst, dass insgesamt 9 Funken entstehen, was 9 Nulldurchgängen der 16.7 Hz Fahrleitung entspricht.

https://flic.kr/p/dMvou6

Wenn wir das rechnen: 1/33.4*9 = 0.269 Sekunden lang hats gefunkt. Am Tag sieht man das nicht. Drum hab ichs nachts aufgenommen.


Violetta1  06.12.2019, 13:16

Na, is da ein Kollege von der OLA unterwegs?

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Ja, ist es. Habe gerade gestern einen Personenzug die Die Arlbergstrecke mit Doppeltraktion hochfahren gesehen. (-1°C, Nebel) Da hat es bei beiden Loks ein reichhaltiges Feuerwerk gegeben.

Normalerweise wird nur mit einem Stromabnehmer (hinten) gefahren. Bei Reifbildung oder Eis an der Oberleitung fährt man gerne den vorderen Stromabnehmer mit aus, um das Eis abzuschaben. Bei Doppeltraktion fährt man vorne den vorderen und hinten den hinteren Stromabnehmer aus, um den Anstand zu vergrößern. Bei Doppeltraktion geht das mit dem Abschaben also nicht.
Aber gestern hat auch der hintere Stromabnehmer nicht weniger gefunkt.

Woher ich das weiß:Hobby

Ja, das ist völlig normal.

Auf der Oberleitung liegen 15.000 V.

Bedingt dadurch, das diese der Luftfeuchtifgkeit ausgesetzt sind und dwer Stramabnehmer der Lok an der Oberleitung schleift, enstehten immer wieder Lichtbögen, denn es ist nur eine schleifende Verbindung.

Extrem wird es, wenn es gefrohren hat und sich Eis auf der Oberleitung gebildet hat.

Grad wenn es kalt ist, sieht man das öfter.

Es ist z.B. etwas Reif oder Frost auf der Oberleitung, dann springt der Abnehmer ganz leicht (echt minimal) und dadurch gibt gibts Funken.

Keine Sorge, ist normal.