Ist das noch seriös?
Schönen guten Abend,
Jeder unter uns Pferdemenschen weiß, Pferdekauf ist aktiull eine kritische Angelegenheit. Und als Pferdemensch schaut man sich ja auch immer mal wieder einfach so um. ( bin nicht auf aktiver Pferdesuche aktuell) und ja es gibt aktuell eine Inflation usw.
Jetzt bin ich aber auf etwas gestoßen ,was mich fast aus den Latschen gehauen hätte! Einen dreijährigen Hannoveraner Wallach, dressurbetont, gerade angeritten und gesund für ab 40.000 bis 100.000 € Preisspannne. Würdet ihr das noch als seriös einstufen? Würdet ihr so ein Pferd kaufen, wenn ihr das Geld hättet? Ich betone nochmal hier,dass es sich um ein dreijähriges Jungpferd handelt! So ein Pferd ist ja auch noch nicht fertig ausgebildet und bedeutet noch viele Jahre arbeitet.
Hoffe auf freundliche und ernstgemeinte Antworten und gute Nacht.:)
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15 Antworten
Seriös, aber ein etwas übertriebener Preis. Da bekommst du auch für 20k was ähnliches. Wie du sagst, das Pferd ist angeritten. Dass Pferde aktuell mehr kosten ist sehr positiv für die Verkäufer. Hobbyzüchter haben das erste Mal die Möglichkeit ein Fohlen oder auch ein 3/4 jährigen zu verkaufen ohne Minus zu machen. Die kosten halt zwischen 10 und 15k allein für die Aufzucht und Basisausbildung. Wir haben früher für 5-7k Pferde verkauft die uns 12k gekostet haben.
Ich finds übertrieben was bei den höheren Preiskathegorien passiert, die sind meist nicht viel mehr wert. Da kaufe ich mir lieber ein stabiles Pferd als den nächsten Dressurkracher. Der eine macht sich selbst kaputt mit extremen Bewegungen, der andere lässt sich durch ne gute Ausbildung verbessern
Warum sollte Pferdekauf eine kritische Angelegenheit sein und warum dann aktuell? Pferdekauf ist der Erwerb eines Tieres. Das geht nicht nach Datenblatt wie bei Maschinen. Also muss man eben mehr bewerten.
Das gezeigte Pferd ist von der Abstammung her schon hochwertig. Das Exterieur beurteilen können wir nicht, weil bei dem Inserat auf Beurteilungsbilder verzichtet wurde, also wissen wir nicht, ob es der Zuch entspricht oder Faktoren da sind, die den Preis senken. Wert ist es an sich schon einiges.
ABER:
Den Preis senkt auch einiges hier, z. B. wie es geritten ist, dass es beschlagen ist, dass mit Bandagen geritten wird, ... kann dennoch absolut realistisch in dem Preissegment liegen, eben aus Ergebnis seines Zuchtwerts abzüglich der mindernden Faktoren.
Ich würde dieses Pferd nicht mal anschauen fahren. Wer in diesem Preissegment kein Beurteilungsbild einstellt und diese Minimierungsfaktoren drin hat, reduziert mein Interesse drastisch. Ich würde es mir auch für 10.000 Euro nicht ansehen, denn das Potential aus der Zucht alleine kann ich nicht nutzen und die Minimierungsfaktoren wiegen für mich genauso schwer wie für jemanden, der das nutzen könnte.
Ich kenne mich nicht so genau mit den Abstammungen aus. Damit befasse ich mich nicht so. Aber ein gut veranlagtes Pferd guter Abstammung geh auf jeder Auktion für solche Preise in neue Hände.
Ich finde je nachdem, es kommt ja auch auf die Abstammung an, vielleicht sind seine Eltern preisgekrönt, dass kann ein Pferd um einiges wertvoller machen, da man sich dann natürlich verspricht, dass das Pferd selbst auch so viele Preise gewinnt.
das angebot ist seriös - wobei der preis deutlich unter wert ist, wenn er weniger als 80.000 kosten sollte.
ich würde dies pferd, wenn ich auf der suche nach einem nachwuchspferd wäre aus folgenden gründen nicht kaufen
- bereits angeritten. dabei sieht man auf dem im bescheidenen winkel aufgenommenen bild im stand deutlich, dass das pferd noch nicht so weit ist, einen reiter zu tragen
- pferd wird hinter die senkrechte geritten.
- pferd trägt bandagen/gamaschen/glocken und ist bereits beschlagen.
alle drei punkte verhindern eine gesunde wüchsigkeit. unbeeinflusst wird dies pferd noch etwa 5cm in die höhe gehen und noch sehr in die länge. man setzt sich nicht auf ein junges pferd, das ein quadratformat entwickeln soll, solange es noch im hochrechteckformat ist. das führt zu vorzeitigem verschleiss des rückens und verhindert, dass der brustmuskel, der ja das ganze vorderpferd inklusive hals und kopf trägt und somit für die haltung und die fähigkeit der aufrichtung verantwortlich ist, genügend gefestigt und ausgeprägt wird.
dass eine remonte - dass gar kein pferd - in hyperflexion geritten werden darf, wissen wir ja nicht erst, seitdem wir uns über die totilas-doku aufgeregt haben.
fazit - ein definitiv überdurchschnittlicher kleiner oldenburger-westfale (hannover ist hier nur das zuchtgebiet, er sieht aus, wie das, was er ist: wie ein oldenburger, nicht wie ein hannoveraner auszusehen hat). allein die abstammung ist schon etwa 40.000 euro wert.
auch wenn die bilder nichts taugen - beim lesen des ortsnamens klingelt was bei mir.
wäre das pferd allerdings so gut, wie behauptet wird, hätte sie es kasselmann angeboten, der ja bekanntermassen ganz gut darin ist, bestimmte pferde, die dort nicht selbst gebraucht werden, dorthin zu schieben, von wo der züchter später gute züchterprämien einstreicht. das wäre ein ordentliches pferd für einen guten nachwuchsreiter aus den usa oder japan.
wobei die usa die besseren hannoveraner züchten.
obwohl - wenn ich ein junges pferd für einen gesponserten reiter suchen würde, würde ich anrufen und sagen "leg den nochmal ein jahr beim paul in den kühlschrank und dann hol ich den selber und machen nägel mit köppen. so wie das jetzt aussieht, wird das nix."
ich frag mich, warum das pferd nicht für die elite auktion gelistet ist...
naja - durchschau mal einer den südoldenburger landhandel...^^